Zehn nach Zehn – Geburtstag mit der Maus (Foto, im Auftrag der Stiftung Zollverein, Jochen Tack)
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Essen. Auf Zollverein wurde gefeiert wie im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010. Resumé des Eröffnungswochenendes: Zehn nach Zehn – 10 Jahre Kulturhauptstadt und Ruhr Museum auf Zollverein

Mit riesigem Publikumszuspruch startete die Jubiläumsveranstaltung zu 10 Jahren Kulturhauptstadt und Ruhr Museum Zehn auf dem Essener UNESCO-Welterbe Zollverein. Höhepunkte waren imposante Lichtinstallationen auf den Gebäuden und im Zollverein-Park rund um den berühmten Doppelbock der „schönsten Zeche der Welt“ und ein hochkarätig besetzter Festakt mit einer beeindruckenden Rede von Alt-Bundespräsident Horst Köhler, mit der er Mut machte zum Aufbruch in eine nächste „grüne“ Transformationsdekade im Ruhrgebiet. Ein buntes Museumsfest für Groß und Klein im Ruhr Museum und ein RUHR.2010-Spezial des Talks #halbzwölf mit Peter Großmann rundeten das Eröffnungswochenende ab. Frank Gossen, Sebastian 23, der Klangkünstler Christoph Schläger sowie Oliver Scheytt und Aslı Sevindim als Vertreter von RUHR.2010 gaben in der voll besetzten Halle nicht nur Anekdoten zum Besten, sondern waren sich auch einig, dass Kultur kein „Extra“, sondern Gestaltungsmittel für den Wandel sei und ein wichtiger Standortfaktor noch dazu.

Das Ruhrgebiet sei mit der Industrialisierung und der Globalisierung einer der Pioniere der Großen Transformation und habe mit Kohle und Stahl den gewaltigsten Wohlstandsschub der Menschheitsgeschichte ermöglicht, sagte Köhler in seiner Festrede. Zehn Jahre nach der Kulturhauptstadt im Ruhrgebiet und nach dem Ende des Kohlezeitalters stehe eine neue Große Transformation an, wenn katastrophale Folgen der Erderwärmung noch aufgehalten werden sollten. Und nirgendwo könne man besser über die Schmerzen, aber auch über den Gewinn von Veränderungen sprechen als im Ruhrgebiet, auf Zollverein, dem Symbol der fossilen Moderne und der Verwandlung einer Region. Das UNESCO-Welterbe Zollverein sei das beste Beispiel dafür, dass der „Wandel durch Kultur“ in Gang gekommen sei. Jetzt werde es Zeit, dass das Thema der ökologischen Zukunftsfähigkeit der Region einen sichtbaren Schub bekomme und die Ansätze, die es im Ruhrgebiet bereits gebe, intensiviert würden und bestenfalls andere Regionen inspirieren. Abschließend appellierte Köhler an die Fähigkeiten der Region, diesen Wandel weiter aktiv mitzugestalten. „Vielleicht haben Sie hier im Ruhrgebiet mit all Ihren Erfahrungen des permanenten sich-Wandeln-Müssens anderen auch etwas voraus. Nämlich genau dieses Bewusstsein, dass man auf das Erreichte stolz sein kann, aber sich nicht darauf ausruhen kann. Ich finde, mit „zehn nach zehn“ setzen Sie dafür ein gutes Zeichen“.

Feierliche Einlegung des Hutes des Bundespräsidenten a.D. Horst Köhler am 10. Januar 2020 in die Dauerausstellung des Ruhr Museums
Zehn Jahre nach der Eröffnung der Kulturhauptstadt RUHR.2010 und des Ruhr Museums fand die große Jubiläumsfeier „Zehn nach Zehn“ auf Zollverein statt. Prominentester Gast am Freitag, dem 10. Januar 2020, war Prof. Dr. Horst Köhler, der 2010 als amtierender Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland die Feierlichkeiten eröffnet hatte. Der damalige Festakt fand bei heftigem Schneegestöber und eisigem Nordostwind im Freien auf dem Kokereigelände von Zollverein statt. Das Bild, wie Horst Köhler mit seinem Hut winkend im Schneetreiben stand, ging um die Welt. Genau diesen Hut hat Horst Köhler heute wieder mitgebracht, denn die Kopfbedeckung hat nun einen Ehrenplatz in der Dauerausstellung des Ruhr Museums bekommen. Der Hut ist jetzt dauerhaft in der Kohlenwäsche im Bereich „Zeitzeichen“ auf der 17-Meter-Ebene zu sehen. Er erinnert an die Kulturhauptstadt RUHR.2010 und die Eröffnung des Ruhr Museums. Unter dem Motto „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ trat eine ganze Region mit 53 Städten und Gemeinden als Kulturhauptstadt an. Das Ruhrgebiet wurde als Modellprojekt für eine europäisch und multikulturell geprägte Region gesehen. Kunst und Kultur erhielten die tragende Rolle als Motor für die Umgestaltung der Region zur Metropole Ruhr. Mit dem Ruhr Museum erhielt das Ruhrgebiet damals ein Museum seiner eigenen Geschichte. Damit steht der Hut stellvertretend auch für die Geschichte des Ruhr Museums. Die feierliche Einlegung erfolgte im offiziellen Beisein von Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr, Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, Bernd Tönjes, Moderator des Initiativkreises Ruhr, Prof. Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident der Bundesrepublik Deutschland a.D., Prof. Dr. Oliver Scheytt und Dr. h.c. Fritz Pleitgen, ehemalige Geschäftsführung der RUHR.2010 GmbH, Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein und Prof. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums.

Zehn nach Zehn.
10 Jahre Ruhrmuseum und Kulturhauptstadt (Foto: Jochen Tack)

Ruhr Museum begrüßt seinen 2,5-millionsten Besucher am 11. Januar 2020
Vor 10 Jahren öffnete das Ruhr Museum seine Türen für die ersten Besucher. In den folgenden zehn Jahren besuchten mehr als zweieinhalb Millionen Besucher das Museum auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zeche Zollverein. Am 11. Januar 2020 empfing das Ruhr Museum die zweieinhalbmillionste Besucherin in der ehemaligen Kohlenwäsche auf Zollverein. Im Eingangsbereich des Museums auf der 24-MeterEbene erwarteten Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, und Prof. Dr. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums, die glückliche Gewinnerin. Frau Iva Danova wohnt in Hürth und ist 39 Jahre alt. Sie besuchte mit ihrem Mann und ihrer Tochter spontan das Ruhr Museum, da sie beim Besuch der Familie ihres Mannes von der Geburtstagsfeier des Ruhr Museums erfahren hatte. Nach dem feierlichen Anschnitt der Museumstorte durfte sich Frau Danova neben dem ersten Kuchenstück, außerdem über den neuen Katalog zur Dauerausstellung und eine Dauerkarte auf Lebenszeit freuen. Schon im Jahr seiner Eröffnung begrüßte das Ruhr Museum rund 500.000 Besucherinnen und Besucher. Damit wurde die erhoffte Besucherzahl von 150.000 Personen mehr als verdreifacht.

Im Dezember 2013 empfing das Ruhr Museum seinen millionsten Besucher. Das Ruhr Museum zählt jedes Jahr rund 250.000 Besucherinnen und Besucher. Diese Besucherzahlen bestätigen den Erfolg und die Wichtigkeit des Museums für das Ruhrgebiet als Regionalmuseum. Den ganzen Abend fand im Anschluss ein großes Museumsfest im Ruhr Museum statt. Als Empfangskomitee warten zudem s/w Atemgold 09 und das Theater Zebula. Nach der 24-Meter Ebene erwacht die Dauerausstellung zum Leben. An zehn Stationen schaffen die szenischen Interventionen der Künstlergruppe Chapeau Club ein magisches Spektakel und sorgen für einen Museumsbesuch der besonderen Art. Spontan eröffnet das Improvisationstheater Emscherblut in der Dauerausstellung eine „Ecke der Redner“/ “Speakers‘ Corner“. Daneben präsentieren die Kuratorinnen und Kuratoren des Hauses in den eigens für das Fest neu konzipierten Top-10Kuratorenführungen ihre 10 Lieblingsexponate. Ebenfalls im Haus unterwegs ist der Scribbler JesseKrauß, der in Sekunden jedem seine persönliche Erinnerung zeichnet. Im Rundeindicker zeigt der Dokumentationsfilm „Umzug in die Kohlenwäsche“ die Entstehung des Ruhr Museums. Dafür begleitete der WDR exklusiv die Planer und Macher des Regionalmuseums über viele Monate vor seiner Eröffnung 2010. Um 21 Uhr startet die Geburtstagsparty mit Clubsounds von DJ Jan und Cocktails auf dem schönsten Dach des Ruhrgebiets: im Erich-Brost-Pavillon.

(Foto Andrea Kiesendahl/ © Ruhr Museum)

Geburtstagskuchen mit der „Maus“ und dem Oberbürgermeister der Stadt Essen Thomas Kufen auf dem großen Familienfest am 12. Januar 2020
Am 12. Januar fand das Familienfest zum 10. Jubiläum des Ruhr Museums statt. Gemeinsam mit der „Maus“ von der Sendung mit der Maus verteilten Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, und Prof. Dr. Heinrich Theodor Grütter, Direktor des Ruhr Museums, Geburtstagskuchen an kleine und große Museumsgäste. Die „Maus“ begeistert seit Generationen ihre Zuschauer mit Sach- und Lachgeschichten. Neben dem Besuch der „Maus“ warteten Mitmachstationen und Top-10-Führungen in den Ausstellungräumen. Die Künstlergruppe Chapeau Club beeindruckte mit einem magischen Spektakel Groß und Klein. Vor dem Museum unterhielt eine Zauberin die wartenden Gäste. „Forever Young“ – mit Theater und Musik verzauberten Ritter Rost, die Hexe Kleinlaut und Krümelmucke Familien in der Halle 5. Sie erzählten abenteuerliche Geschichten und animierten zum Mitsingen. Gleichzeitig konnten junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Kokskohlenbunker die Steinzeit in dem spannenden Workshop „Steinalt“ erkunden.

Noch bis zum 25. Januar werden jeden Abend ab 17:30 Uhr Bilder und Videos des Kulturhauptstadtjahres 2010 auf Außerwände der Zeche Zollverein projiziert. Am kommenden Donnerstag, 16.01., beginnt in der Halle 5 mit einem Konzert und einer Podiumsdiskussion der erste Teil der Reihe „Salon 2030“, die sich als Debattenraum und Zukunftslabor versteht. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

InfoKlick: www.zollverein.de/zehnnachzehn

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