(Foto: Dietmar Hendricks)
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Krefeld. „Radio wird sich verändern“

Jeder Autofahrer kennt die Irritation. Wenn wir unsere Kilometer auf der Autobahn herunterreißen, dann gibt es immer wieder den Punkt, an dem das Radio beginnt zu spulen und einen neuen Sender findet: Die Musik bleibt dann gleich, der Moderator ist aber auf einmal ein anderer. 44 Lokalsender gehören inzwischen zum NRW Lokalradio. Gemeinsam verfügen sie über ein Rahmenprogramm, das zum Beispiel die Weltnachrichten und die Musik umfasst, jeder einzelne aber hat die Möglichkeit, sein Programm an unterschiedlichen Stellschrauben individuell zu gestalten.

Und genauso macht es auch Welle Niederrhein als Radiosender für Krefeld und den Kreis Viersen. Jeden Tag sendet das Lokalradio bis zu acht Stunden live aus den Räumlichkeiten des Medienhauses an der Rheinstraße in Krefeld und erreicht damit fast 100.000 Menschen am Tag. Im Rahmen des ersten Treffens des Marketing Clubs Krefeld in diesem Jahr haben Kay Fremdling als Prokurist der PFD Pressefunk GmbH und der Betriebsgesellschaften der Lokalradiostationen der RP Mediengruppe und Sven Ludwig, Chefredakteur des Lokalsenders, den rund 90 Teilnehmern den Sender vorgestellt.

„Radio ist für mich immer noch das emotionalste Medium überhaupt“, erklärt Ludwig, der seit drei Jahren die Redaktion leitet. „Das Zusammenspiel aus Musik und Information schafft eine eigene Kraft, die es so in keinem anderen Medium gibt.“ Vier feste Mitarbeiter, zwei Volontäre und rund sechs bis acht freie Mitarbeiter sorgen jeden Tag dafür, dass nicht nur Informationen, sondern eben auch Emotionen über den Sender gehen. Dabei hat sich der Anspruch an Radio in den letzten Jahren stark verändert: War der Funk früher nur reines Informationsmedium, sind heute Meinungen, Einschätzungen und auch menschliche Charakterzüge on Air gefragt. „Ich möchte explizit, dass unsere Moderatoren Haltung beziehen“, erklärt der Redakteur. „Einzuordnen statt schön zu sprechen, das ist meine Devise.“ Gleichzeitig verändert sich das Radio auch auf medialer Ebene: Schon lange muss ein Radioredakteur nicht ausschließlich Radio beherrschen, auch Social Media, Online-Marketing und sogar Videografie fallen in die Ausbildung der Mitarbeiter. „Auch die Werbemöglichkeiten ändern sich dadurch natürlich“, erklärt Kay Fremdling. „Das Radio der Zukunft wird sich in Richtung Hyper Local Marketing entwickeln.“ Ausgegliedert aus dem Fachjargon könnte das bedeuten, dass zukünftig, ähnlich wie es beispielsweise Amazon und Facebook bereits machen, auch das Radio Zugang zu unseren persönlichen Interessen erhält und in einer Eins-zu-Eins-Kommunikation Werbung platziert. „Es heißt dann nicht mehr ‘Kaufen Sie Ihren Kaffee bei Edeka’, sondern ‘Hey Tom, nur 300 Meter von dir verkauft Edeka deinen Lieblingskaffee’“, erklärt Fremdling weiter.

(Foto: Dietmar Hendricks)

Abseits des spannenden Vortrags und der anschließenden Senderführung hat der Vorstand des Marketing Clubs rund um Geschäftsführer Michael Neppeßen die erste Veranstaltung im neuen Jahr genutzt, um im Unternehmernetzwerk auch noch einmal die Geschehnisse im Krefelder Zoo zu thematisieren. Viele Jahre lang wirkte Friedrich R. Berlemann im führenden Vorstand des Marketing Clubs, heute ist er Vorsitzender der Krefelder Zoofreunde. „Wir sind uns darüber bewusst, dass es viele unterschiedliche Meinungen zu der Katastrophe im Affenhaus gibt“, erklärt Marketing Club-Vorstandsmitglied Jörg Somborn. „Wichtig ist aber, dass eine Stadt zusammenhält und deswegen würden wir uns freuen, wenn Sie Initiative rund um die Hilfe für den Zoo zeigen würden.“

Auch nutzt der Vorstand die Bühne, um einen Ausblick auf das Jahr zu geben: Der Marketing Club Krefeld steht für Netzwerk, Marketing Know-how und Persönlichkeitsentwicklung und so werden auch im angebrochenen Jahr wieder interessante Unternehmensbesuche, Netzwerktreffen und Austausche stattfinden, um die eigenen Stellschrauben noch einmal weiter zu ziehen.

(Foto: Dietmar Hendricks)

Die nächste offene Veranstaltung für Mitglieder und Gäste folgt am 6. Februar um 19 Uhr im Stahlhaus auf der Gladbacher Straße. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion werden sich Akteure wie zum Beispiel Eckhart Preen als Geschäftsführer der WFG und GGK, Wolf-Reinhard Leendertz als Inhaber und Betreiber des Business Park Mies van der Rohe und Lukas Kuhlendahl von der Weltenweberei auf der Bühne treffen, um darüber zu diskutieren, wie sich Krefeld als Plattform zur Gründerszene entwickelt. Weitergehend wird es einen Raum geben, um auch darüber zu sprechen, wie sich Start-Ups untereinander im Netzwerk verknüpfen.

 

Anmeldungen nimmt der Marketing Club Krefeld bis zum 1. Februar entgegen unter info@mc-krefeld.de.

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