Ein Blick über die Baugrube, wo die Reste der alten Kirche gefunden wurden (Foto: Detlef Hopp, Stadt Essen)
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Essen. Die Stadtarchäologie der Stadt Essen hat bei Aushubarbeiten auf dem Areal der Bodelschwinghstraße im Stadtteil Rellinghausen wenige Reste der ältesten evangelischen Kirche aus dem 17. Jahrhundert gefunden. Abgesehen von einigen umgelagerten Bruchsteinen, die vielleicht Überreste des in Lehm gesetzten Fundamentsockels gewesen sein könnten, konnten keine weiteren Spuren gefunden werden, die auf die alte Kirche hinweisen. Grund hierfür ist, dass nach dem 2. Weltkrieg an der Stelle ein größerer Baukomplex errichtet wurde, der erst vor kurzem abgerissen wurde. Der aus Holz über einem Steinsockel errichtete Kirchenbau war Recherchen zu Folge 15 Meter lang, 11 Meter breit und 6,50 Meter hoch

Zum Hintergrund

Nach dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) entschloss sich die evangelische Gemeinde Rellinghausen, deren Anfänge bis in das 16. Jahrhundert zurückreichen, eine eigene Kirche und eine Schule auf dem Gelände zwischen der Bodelschwinghstraße und der Oberstraße zu bauen. So wurde zwischen 1654 bis 1663 die Kirche gebaut, von der jetzt Reste gefunden wurden. Allerdings war das Gebäude nach gut 100 Jahren für die Gemeinde zu klein geworden und baufällig.

Daher wurde am 8. April 1772 der Grundstein für einen neuen zweiten Kirchenbau gelegt. Dieser befand sich westlich des alten Standortes, neben der heutigen und somit dritten Kirche, der Evangelischen Kirche Essen-Rellinghausen.

Im Jahr 2019 konnten bei archäologischen Untersuchungen bereits Spuren der Kirche aus dem 18. Jahrhundert gefunden werden.

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