Stadtarchivar Dr. Martin Klüners, Kulturamtsleiterin Petra Niemöller und Kulturdezernent Dr. Christoph Müllmann vor der Ausstellung (Foto: privat)
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Kamp-Lintfort. Die Stadt Kamp-Lintfort zeigt im Foyer der Stadthalle eine Dauerausstellung über die lange Geschichte der Stadthalle. „Die Sanierung der Halle im letzten Jahr haben wir zum Anlass genommen, um auf die über 50-jährige Geschichte zurückzublicken“, erklärt Kulturdezernent Dr. Christoph Müllmann. „Auch heute ist die Halle noch immer ein Ort der Begegnung und der Kultur“, weiß Kulturamtsleiterin Petra Niemöller, „als Veranstaltungsort für das Theaterprogramm ist die Stadthalle weiterhin sehr beliebt.“ Die Ausstellung zusammengestellt hat Dr. Martin Klüners, der neue Stadtarchivar, der seit Juni für das Archiv der Stadt verantwortlich ist.

Aula als kultureller Mittelpunkt der Stadt
„Das war ein spannendes Projekt um gleich tief in die Geschichte von Kamp-Lintfort einzusteigen“, erklärt Klüners. Die Stadthalle wurde nach dreijähriger Bauzeit als Schulaula gemeinsam mit dem Gymnasium im Jahre 1967 eröffnet. „Schon damals war klar, dass die Aula ein kultureller Mittelpunkt der Stadt werden sollte“, so Klüners. Ab da sei die Aula für das Gymnasium als schulischer Veranstaltungsort nicht mehr wegzudenken. 1992 kam mit der Eröffnung der Gesamtschule eine weitere Schule als direkter Nutzer dazu. Neben den jährlich stattfindenden Neujahrsempfängen und dem städtischen Theaterangebot nutzen bis heute auch Gewerkschaften, Vereine, Parteien und die Musikschule die Halle als Veranstaltungsort.

Willy Brandt im Bundestagswahlkampf
Besonders interessant findet Klüners, dass Willy Brandt 1972 auf seiner Wahlkampftour auch in die Stadthalle kam und in seiner Rede unter anderem die neue Ostpolitik thematisierte. „Das ist für einen Historiker natürlich ein Highlight. Brandt wurde anschließend zum Bundeskanzler wiedergewählt und konnte seine Entspannungspolitik dann auch fortsetzen“, begeistert sich der Archivar. Aber auch weitere bekannte Köpfe wie der frühere Bau- und Justizminister Hans-Jochen Vogel als damaliger Kanzlerkandidat oder die spätere Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die die IGBCE-Gewerkschaft besuchte, waren in der Stadthalle zu Gast. „Die Ausstellung wäre ohne das Material von Vereinen, Verbänden, Gewerkschaften und Parteien gar nicht möglich gewesen“, bedankt sich Klüners abschließend bei allen, die Fotos, Zeitdokumente und Texte beigesteuert haben. Die Ausstellung ist ab sofort bei allen Veranstaltungen im Foyer der Stadthalle zu sehen.

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