(Foto: privat)
Anzeigen

Moers. Am 9. Februar wird Pfarrer Helge Hoffmann in seinen Pfarrdienst eingeführt

Autobahn A57, die Felder glühen im Abendrot. Pfarrer Helge Hoffmann kommt von seiner Heimatgemeinde in Magdeburg, um seine Frau in Krefeld zu besuchen. “Ich weiß noch, dass ich dachte, hier ist es schön. Das war in Höhe Kapellen.” Damals hatte er keine Ahnung, dass er einige Jahre später die Pfarrstelle der Ev. Kirchengemeinde Moers-Kapellen übernehmen würde. Genaugenomen am 9. Februar 2020 mit dem 10 Uhr-Gottesdienst in der Dorfkirche, Bendmannstr. 1. Dann wird ihn der Superintendent des Kirchenkreises Moers, Wolfram Syben, in seinen Dienst einführen.

Hoffmann wurde vor 48 Jahren in Wilhelmshaven geboren. In Accum, einen Ort zwischen seiner Geburtsstadt und Jever, verbrachte er seine Jugend. Über seine Familie lernte er die Kirche von klein an kennen: Kindergottesdienst, Konfirmandenunterricht, Mitarbeiter im Kindergottesdienstteam und in der Jugendarbeit. „Eigentlich wusste ich früh, dass ich Pfarrer werden wollte. Nach dem Abitur nutzte ich aber meine Zivildienstzeit im Rettungsdienst zur Orientierung. Die Entscheidung für das Gemeindepfarramt aber blieb.“
Er studierte Ev. Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Vikariat absolvierte er in den Ev.-ref. Kirchengemeinden Neuenkirchen und Rekum im Norden von Bremen, seinen Entsendungsdienst, der im Rheinland Probedienst heißt, in der Ev.-ref. Kirchengemeinde Lüneburg-Uelzen.

Im Jahr 2004 übernahm er ein Pfarramt in Mecklenburg-Bützow mit dem Schwerpunkt Gefängnisseelsorge in der JVA Bützow. Im Jahr 2009 wurde er Pfarrer der Ev.-ref. Gemeinde Magdeburg und Kreispfarrer für Gefängnisseelsorge in der JVA Burg.
“Ich hatte mit der Magdeburger Gemeinde eine wunderbare Entwicklung erlebt. Nach 15 Jahren konnte ich auch mit ruhigem Gewissen den Schwerpunkt als Gefängnisseelsorger beenden. Ich wollte in eine Pfarrstelle, die nicht mehr geteilt ist in Gemeindepfarramt und Sonderdienst. Und ich wollte an den Niederrhein, weil meine Frau, die ich vor drei Jahren geheiratet habe, in Krefeld als Ökumenepfarrerin arbeitet. Es war der richtige Moment zum Neubeginn. Nach meinem Gespräch mit Kurt Heyser, dem ehemaligen Gemeindepfarrer von Kapellen, über die ausgeschriebene Pfarrstelle, wusste ich, das ist genau, was ich mir vorgestellt habe.” Die Gemeinde andersherum offensichtlich auch, denn die Gemeindeleitung, das Presbyterium, wählte ihn im November nach eingehendem Kennenlernen und Probepredigt einstimmig.

Noch steht das Pfarrhaus voller Umzugskartons aus dem Magdeburger und dem Krefelder Haushalt, da muss erstmal schnell alles seinen Platz finden. Bald aber werden die drei Kinder der ersten Ehe und die gemeinsame Tochter der beiden miteinander durch das Haus toben. Dann will Hoffmann die Menschen aus der Gemeinde genauer kennenlernen und sich einbringen. “Die Seelsorge ist mir wichtig. Die Kirchengemeinde ist lebendig und gut aufgestellt. Eine Vielzahl von Gruppen existiert mit ganz unterschiedlichen Angeboten für Menschen jeden Alters. Es gibt eine hervorragende integrative Kindertagesstätte und tolle Mitarbeitende. Ich freue mich auf die Arbeit und darauf, das Gute fortzuschreiben und weiterzuentwickeln.”

Und wenn er nicht im Dienst ist, wird man ihn dennoch bisweilen wahrnehmen können: Etwa, wenn seine Gitarre aus dem Pfarrhaus klingt oder er im Chor die Bassstimme übernimmt. Leiser sind die Bücher, die er im Wechsel von anspruchsvollem und unterhaltsamem Werk liest, die guten Filme, die Sportberichterstattung und das Schwimmen. Ab und an wird man ihn auch auf den Feldwegen rund um Kapellen sehen. „Auf das Radfahren freue ich mich auch.“

Beitrag drucken
Anzeige