Die medizinische Fachangestellte Saskia Strott untersucht die Halsschlagader der Probandin Brigitte Haase (Foto: Universitätsmedizin Essen)
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Essen. Welche Rolle spielen familiäre Faktoren beim plötzlichen Herztod? Diese Frage wird aktuell am Universitätsklinikum Essen in der Heinz Nixdorf Recall-Mehr-Generationen-Studie erforscht. Für die insgesamt rund 2.000 Probanden startete mit Brigitte Haase (71, aus Essen) am Freitag, 31. Januar, die zweite Untersuchungsreihe.

Per Computertomographie wiederholen die Wissenschaftler in den nächsten 18 Monaten die Herzuntersuchung der Teilnehmer, um so den Verlauf der Koronarverkalkung zu untersuchen. Darüber hinaus sehen sie sich weitere Gefäße per Ultraschall an. Außerdem erfassen sie Blutwerte, Umweltfaktoren sowie psychosoziale Belastungen. Atemtests und die Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten, also das Denken und Wahrnehmen, im höheren Lebensalter runden das Untersuchungsspektrum ab.

Bei dieser seit 2013 laufenden Studie handelt es sich um die Fortführung der Heinz Nixdorf Recall-Studie, die im Jahre 2000 startete und bereits zahlreiche Erkenntnisse zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen brachte. So wies sie unter anderem nach, dass bildgebende Verfahren die Vorhersage einer Herzinfarktgefährdung verbessern können. Die darauf aufbauende Mehr-Generationenstudie hat zum Ziel, auch die Lebenspartner und Kinder der ursprünglichen Heinz Nixdorf Recall-Studienteilnehmer in die Studie einzuschließen. So kann die Rolle lebensstilbedingter, psychosozialer, genetischer und umweltbedingter Faktoren bei der Verkalkung der Koronargefäße und der Entstehung von Herzerkrankungen in Familien intensiv erforscht werden. Gefördert wird die Zweituntersuchung ebenfalls durch die Heinz Nixdorf Stiftung. Projektleiter sind Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Dr. Börge Schmidt, Prof. Dr. Andreas Stang und Prof. Dr. Raimund Erbel.

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