Die „Nacht der Liebenden“ findet zum zweiten Mal als ökumenisches Projekt statt. Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Pfarrer Stephan Scharf und Pfarrerin Antje Brunotte von der evangelischen Kirche, sowie Pastoralreferentin Kristina Ober und Pater Thomas Möller von der katholischen Kirche (Foto: Sabine Polster)
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Düsseldorf. Der Abend des Valentinstages steht in der Düsseldorfer Altstadt wieder ganz im Zeichen der Liebe. Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr laden Pater Thomas Möller und Pastoralreferentin Kristina Ober von katholischer Seite sowie Pfarrerin Antje Brunotte und Pfarrer Stephan Scharf von der Evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Mitte alle, die partnerschaft­lich unterwegs sind, für Freitag, 14. Februar, zur „Nacht der Liebenden“ ein.

In der evangelischen Neanderkirche und in der katholischen St. Andreas-Kirche gibt es Segen, Begegnung, Musik und viele Aktionen. Höhepunkt des Abends ist ein ökumenischer Gottesdienst mit Paarsegnung. Die „Nacht der Liebenden“ – ursprünglich eine Idee der Dominikaner – findet zum zweiten Mal als ökumenisches Projekt statt. Vier junge Seelsorger haben sich dafür zusammengefunden und das in dieser Form einmalige Projekt mit vielseitigen Impulsen zum Thema Partnerschaft entwickelt.

„Wir möchten Paare auf ihrem Weg begleiten und ihnen Inspiration für Ihre Beziehung mitgeben. Ganz gleich, ob sie am Anfang ihrer Beziehung stehen oder schon lange zusammen sind und auch unabhängig von Konfession oder Religion. Wir feiern die Liebe, von der wir glauben, dass sie in Gott ihren Ursprung hat“, sagt Kristina Ober.

Dabei ist es allen Beteiligten ein Anliegen, dass der Valentinstag nicht nur als kommerzieller Tag wahrgenommen wird, sondern als das, was er ursprünglich war. „Er war schon immer ein Tag, an dem Menschen, die sich lieben, gesegnet wurden“, so Pfarrerin Antje Brunotte. „Für uns ist es eine schöne Gelegenheit, Menschen, die miteinander auf dem Weg sind, ein Stück zu begleiten und das auf fröhliche, nachdenkliche, entspannende und inspirierende Art und Weise.“

Romantisch eingestimmt werden die Paare ab 19 Uhr in der Neanderkirche an der Bolkerstraße 36. Während sie einen Aperitif genießen, können sie Tanzmusik vom Flügel –  gespielt von Vasyl Humnytskyy – lauschen. Eine Fotobox steht für ein gemeinsames Erinnerungsfoto bereit. In der Kirche hängen Bibelsprüche zum Mitnehmen und es liegen Zettel aus, auf die Dank und Bitte aufgeschrieben werden können. „Beides wird später im Gottesdienst wieder aufgegriffen“, verrät Pater Thomas Möller.

Höhepunkt des Abends ist der ökumenische Gottesdienst um 20 Uhr in der Dominikanerkirche St. Andreas, Andreasstraße 10, mit Musik für Klavier, Flügelhorn und Trompete.  Es spielen Marcel Ober und Hagen Fritzsche. „Der Weg zwischen den beiden Altstadtkirchen steht unter dem Motto: ‚Ich vertraue dir‘ und kann als Paarübung gestaltet werden. Dabei lässt sich einer der Beiden die Augen verbinden und von seinem Partner führen. Denn insbesondere Vertrauen ist eine der Grundlagen für eine erfüllende Beziehung“, meint Pfarrer Stephan Scharf.

Im Anschluss an den Gottesdienst besteht die Möglichkeit zur persönlichen Segnung.  Die Kirche ist bis 21.30 Uhr geöffnet und lädt dazu ein, bei stimmungsvoller Musik zu verweilen,  Weihrauch aufzulegen, eine Kerze für die Liebe anzuzünden oder sich einfach von der wunderbaren Atmosphäre berühren zu lassen. Außerdem wird der Kurzfilm: „Liebe ist …“ gezeigt, in dem drei Paare über ihre Beziehung, den lieben Gott und eine gute Streitkultur sprechen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei.

 

Stichwort: Valentinstag und Heiliger Valentin

Der Valentinstag wird am 14. Februar begangen. Das Brauchtum dieses Tages geht auf das Fest des heiligen Valentinus zurück. Der Gedenktag am 14. Februar wurde von Papst Gelasius im Jahre 469 für die ganze Kirche eingeführt, 1969 jedoch aus dem römischen Generalkalender gestrichen. Um das Leben Valentins ranken sich mehr Fragen und Spekulationen als gesicherte Antworten. Das Gedenken gilt möglicherweise dem Valentin, der im dritten Jahrhundert als Bischof von Terni in Umbrien amtierte und um das Jahr 268 in Rom als Märtyrer starb. Vielleicht handelt es sich aber auch um den römischen Priester Valentin, der am 14. Februar 209 das Martyrium erlitt. Trotz eines Verbotes des Kaisers Claudius II. soll er Liebespaare nach christlichem Zeremoniell getraut und in Partnerschaftskrisen geholfen haben.

Dass der Valentinstag der Tag der Verliebten ist, könnte auch daher stammen, dass die Kirche in frühen Zeiten am 14. Februar das Fest der Darstellung Jesu im Tempel beging – auch im biblischen Bild des Bräutigams. Vom himmlischen Bräutigam blieb später nur der Bräutigam über – und aus dem kirchlichen wurde ein weltlicher Festtag.

Der Valentinstag hat auch heidnische Wurzeln. Mitte Februar gedachte man im alten Rom der Göttin Juno, die als Schützerin von Ehe und Familie galt. Die Frauen bekamen Blumen geschenkt. Ebenfalls im Umkreis des 14. Februar wurde das Fest des Hirtengottes Lupercus gefeiert. In einer „Liebes-Lotterie“ fanden junge Frauen und Männer durch Losentscheid zueinander. In vielen Ländern wird Valentin als Patron der Liebenden und Heiliger der Zärtlichkeit verehrt. Seit mehr als 500 Jahren erwählen Frauen und Männer in England und Schottland am Valentinstag einen „Valentin“ oder eine „Valentine“. In Deutschland kamen Valentinsgrüße erst nach dem Zweiten Weltkrieg durch Einflüsse aus den USA in Mode.

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