Sie haben gemeinsam das Schutzkonzept geschrieben: (von links) Michael Beermann, Ellen Rütten, Petra Hähn und Propst Johannes Mecking (Foto: Bischöfliche Pressestelle / Christian Breuer)
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Kleve. Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Kleve stellt Leitlinien vor

Genau hinsehen, wo es Räume für mögliche Übergriffe geben könnte, und genau hinhören, damit insbesondere Kinder und Jugendliche sich nicht schon durch übergriffige Sprache bedrängt fühlen – das sind nur einige Aspekte im sogenannten Institutionellen Schutzkonzept (ISK). Alle Pfarreien und Einrichtungen im Bistum Münster haben die Aufgabe, ein solches ISK zu erstellen. Individuell auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort abgestimmt.

Ein entsprechendes Konzept ist den Mitgliedern der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt ihn Kleve während einer Pfarrversammlung am 2. Februar vorgestellt worden. Auf 42 Seiten haben die Verantwortlichen dargestellt, wie es potenziellen Tätern künftig schwer gemacht werden soll, in der Pfarrei Opfer zu finden und sich „an ihnen in welcher Form auch immer vergehen zu können“, wie es in der Einleitung heißt. Vielmehr sollen Kinder und Jugendliche erleben, dass sie in den kirchlichen Einrichtungen „Orte erleben, in denen sie sich wohlfühlen und Personen kennenlernen, denen sie sich anvertrauen können“.

Propst Johannes Mecking betont, dass in das Konzept bewusst sehr konkrete Beispiele aufgenommen worden seien, etwa bei den Verhaltensregeln bei Freizeiten und Reisen. „Keiner soll im Falle eines Falles sagen können, dass eine bestimmte Regel nicht bekannt gewesen sei“, erklärt Mecking. Die Prävention habe in der Pfarrei einen hohen Stellenwert, unterstreicht Pastoralreferent Michael Beermann, der das Konzept gemeinsam mit Verbundleiterin Ellen Rütter und Petra Hähn vom Pfarrei-Team entwickelt hat. Kernstück sei der Verhaltenskodex, an den sich alle halten müssen, die sich in der Pfarrei engagieren.

Aufgezeigt sind zudem Beschwerdewege mit klaren Hinweisen, wie man sich verhalten soll, wenn der Verdacht besteht, dass es zu grenzverletzendem Verhalten oder sexualisierter Gewalt gekommen ist. Dazu gibt es die Kontaktmöglichkeiten zu Präventionsfachkräften in der Pfarrei, aber auch zu den staatlichen Stellen.

Den Verantwortlichen ist es wichtig, dass durch das ISK nicht alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Generalverdacht gestellt werden. Es gehe darum, mögliche Täter abzuschrecken und den Mitarbeitern Sicherheit in ihrem Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu geben. Das Schutzkonzept ist auf der Seite www.himmelfahrt-kleve.de abrufbar.

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