Landrat Dr. Andreas Coenen (Mitte), NRW-Digitalisierungsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (l.), Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (2.v.l.), Kempens Bürgermeister Volker Rübo (2.v.r.) und Deutsche Glasfaser-Geschäftsführer Peter Kamphuis (r.) machen den symbolischen ersten Spatenstich für den geförderten Glasfaserausbau im Kreis Viersen (Foto: Thomas Rudlof)
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Kempen/Kreis Viersen. Geförderter Breitbandausbau für die unterversorgten Gebiete ist gestartet

Der Anschluss an die Datenautobahn schreitet im Kreis Viersen voran. Nachdem der privatwirtschaftliche Ausbau des Glasfasernetzes in einigen Städten und Gemeinden bereits gestartet ist, beginnt nun auch der staatlich geförderte Ausbau der unterversorgten Gebiete. Für die erste Trasse in Kempen machten Landrat Dr. Andreas Coenen, NRW-Digitalisierungsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher, Kempens Bürgermeister Volker Rübo und Peter Kamphuis, Geschäftsführer Deutsche Glasfaser, nun den symbolischen ersten Spatenstich. Der Kreis Viersen ist damit in NRW die erste Kommune, die den aktuellen Förderaufruf umsetzt.

“Die digitale Infrastruktur ist mehr denn je ein wichtiger Standortfaktor. Digitalisierung ist eine Chance, die Lebens- und Arbeitsverhältnisse im ländlichen Raum zu verbessern”, betont Landrat Dr. Andreas Coenen. “Der Breitbandausbau ist eines der größten Infrastruktur-Projekte der vergangenen Jahre im Kreis Viersen. Dieser Aufwand ist alternativlos, damit wir flächendeckend von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren.”

Minister Pinkwart lobt die bisherige Zusammenarbeit: “Hier haben alle an einem Strang gezogen: Der Kreis Viersen mit seinen Städten und Gemeinden, sowie das Land und der Bund als Fördermittelgeber. Alle gemeinsam haben dafür gesorgt, dass dieses Projekt so schnell an den Start gehen konnte. Entsprechend ambitioniert ist der Zeitplan für die bauliche Umsetzung binnen zwei Jahren. Die hohe Motivation der Akteure vor Ort wird sicher dazu beitragen, dass auch dieses Ziel erreicht wird.”

Die wichtigsten Infos zum Ausbau des Breitbandnetzes:

Wer profitiert vom Ausbau?

Vom geförderten Breitbandausbau profitieren die so genannten “weißen Flecken” im Außenbereich. Das sind Adressen im Kreisgebiet, die über einen Internetanschluss mit einer Leistung von unter 30 MBit pro Sekunde verfügen. Ein privatwirtschaftlicher Ausbau rechnet sich für diese Haushalte nicht. “Dies trifft auf bis zu 4.000 Adressen in allen neun Städten und Gemeinden des Kreises zu”, erklärt Sebastian Cüsters, Breitbandkoordinator des Kreises. Sie alle werden ein Anschreiben, Informationen und ein Angebot der Deutschen Glasfaser erhalten. Zusätzlich gibt es Informationsveranstaltungen. Um diese Adressen anzuschließen, sind Kabeltrassen von rund 700 Kilometern Länge notwendig. “Der Breitbandausbau macht den ländlichen Raum zukunftsfähig. Ohne ihn würden landwirtschaftliche Betriebe, Gewerbe und Menschen auf dem Land keine Zukunft haben”, sagt Bürgermeister Rübo. Wo geht es los?

Aktuell startet der Netzausbau in Kempen, Niederkrüchten und Schwalmtal. “Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll das Förderprogramm in allen neun Städten und Gemeinden abgeschlossen sein”, sagt Andreas Budde, Technischer Dezernent des Kreises Viersen. Die Deutsche Glasfaser wird immer parallel in drei Kommunen arbeiten.

Wie ist der Stand beim privatwirtschaftlichen Ausbau?

Bei Adressen, für die sich ein privatwirtschaftlicher Ausbau rechnet, sind die Unternehmen bereits aktiv. Zum Jahresende waren rund 30.000 Haushalte an die Datenautobahn angeschlossen. Privatwirtschaft und staatliche Förderung greifen beim Breitbandausbau zielgerichtet ineinander und ergänzen sich. Deutsche Glasfaser-Geschäftsführer Kamphuis: “Digitalisierung funktioniert nur, wenn das Fundament aus reinen Glasfasernetzen besteht – denn nur diese sind in Sachen Internetgeschwindigkeit langfristig terabitfähig. Der Kreis Viersen zeigt, wie der flächendeckende Netzausbau effektiv klappen kann: Schneller privatwirtschaftlicher Netzausbau im ersten Schritt, dann Lückenschließung mit Förderprojekten. Wir freuen uns, dass es jetzt losgeht und packen an!”

Wie geht es weiter?

Im Fokus stehen beim Kreis Viersen die “grauen Flecken”. Dies sind Adressen, die mit einer Leistung von über 30 MBit pro Sekunde nicht als unterversorgt gelten. “Wir werden uns aber dafür einsetzen, dass auch die Anwoher dort mittelfristig schneller surfen”, sagt Landrat Dr. Coenen. Dafür wird der Kreis Viersen den Kontakt zu den Netzbetreibern intensivieren und mögliche Förderprogramme im Auge behalten.

Hintergrund

Der Kreis Viersen hatte sich am sechsten Call des Bundesförderprogramms für den Breitbandausbau beteiligt, um die “weißen Flecken” im Kreisgebiet zu schließen. Als erster Antragsteller erhielt der Kreis Viersen die Bewilligungsbescheide über die beantragten Fördermittel in Höhe von rund 43 Mio. Euro von Bund und Land.

Zeitgleich schloss der Kreis nach einer europaweiten Ausschreibung einen Ausbau-Vertrag mit der Firma Deutsche Glasfaser.

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