Duisburg. Nachruf
Als 1977 der damals 38-jährige Knut Baak zum Vorsitzenden der CDU Rumeln-Kaldenhausen, mithin zum Nachfolger des verdienstvollen Matthias Karl gewählt wurde, bekam der Stadtteil einen Politik-Kämpfer, der den Ort in den folgenden 16 Jahren entscheidend prägen sollte. Um so größer ist die Trauer in Reihen der Christdemokraten, dass ihr Ehrenvorsitzender jetzt im Alter von knapp 82 Jahren verstorben ist.
Knut Baak, der gerade in die Bonerthof-Siedlung gezogen war, scharte um sich engagierte, zumeist jüngere Leute. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen wollten etliche Partei-Granden die Zwangseingemeindung nach Duisburg nicht nachvollziehen und zum anderen genoss die Junge Union in dieser Zeit ihr Allzeithoch. Baak selbst ging ideenreich voran. Er gründete mit der „Flüstertüte“ ein Stadtteilblatt, welches über ein Vierteljahrhundert kommunalpolitische Themen in die Haushalte brachte. Er sorgte für Radtouren, Ausflüge und Vor-Ort-Termine – seine Crew war immer in Bewegung.
Legendär die Trecker-Fahrten, mit denen einmal im Jahr die neuralgischen Bereiche von Rumeln und Kaldenhausen angefahren wurden, ebenso unvergessen die vielen Stadtteilgespräche, die den Ortsverband zu einer prägenden Größe machten.
1993, mittlerweile mit CDU-Ratsfrau Uschi Wohlgefahrt verheiratet und stolzer Besitzer des innovativen Unternehmens „Baak Sicherheitsschuhe“, verlegte er das Zentrum seines persönlichen Lebens nach Straelen und gab das politische Amt ab. Doch 2000 hatte ihn Rumeln-Kaldenhausen wieder. Der Frauenfußball-Bundesligist FCR Duisburg 1955 war in Turbulenzen geraten, Knut Baak wurde als Retter in höchster Not gerufen. Erneut sammelte Baak ein schlagkräftiges Team um sich mit der Folge, dass die Kickerinnen zu einer deutschen und internationalen Spitzenmannschaft wurden.
In den letzten Jahren zog sich Baak immer mehr zurück, seine Firma wird heute in zweiter Generation geführt. CDU Rumeln-Kaldenhausen-Vorsitzende Iris Seligmann-Pfennings: „Wir werden unseren Ehrenvorsitzenden immer im Herzen tragen. Seine mitreißende und zugleich zutiefst menschliche Art wird unvergessen bleiben.“
