Das sind die aktuellen Bodenrichtwertspannen im Moerser Stadtgebiet (Grafik: RVR/Stadt Moers)
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Moers. Die Bodenrichtwerte für Wohnbauland erhöhen sich zum 1. Januar flächendeckend um durchschnittlich 10 Prozent (Vorjahr: 5,2 Prozent). Die Kaufpreise für unbebautes baureifes Land stiegen 2019 nochmals kräftig an, sodass der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Moers diese Angleichung an den Immobilienmarkt in der letzten Sitzung beschloss. „Bauland –  eine begrenzte Ressource“ trifft auch auf Moers zu. Größere Neubauflächen sind nicht vorhanden und so werden zur Zeit Baulücken geschlossen oder auch Abrissobjekte gekauft, um den Grund und Boden für Neues zu erhalten. Die Bodenrichtwerte im Stadtgebiet steigen in den sehr guten und guten Lagen um 30, in den mittleren und einfachen Lagen um 20 und in den Außenbereichen um 10 Euro pro Quadratmeter. Ebenfalls höher liegen ab 2020 die Richtwerte für land- und forstwirtschaftliche Flächen: Acker- und Grünland bei 5,50 (Vorjahr: 4,50) und Waldflächen bei 1,20 (1,00) Euro pro Quadratmeter. Jahrelange Beobachtungen dieses Teilmarktes in Moers und den Nachbargemeinden zeigen diese Tendenz der Preissteigerung. Unverändert geblieben sind die Bodenrichtwerte für Gewerbeflächen.

 

Geldumsatz verdoppelt

Insgesamt ging die Anzahl der Kauffälle 2019 um 3,1 Prozent zurück, der Flächenumsatz stieg um 3,3 Prozent. Auf Rekordniveau befindet sich der Gesamtgeldumsatz. Er hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. 2019 wurden im Stadtgebiet 278,8 Millionen Euro rund ums Grundstück umgesetzt (+13,5 Prozent zum Vorjahr). Die Ein- und Zweifamilienhäuser machen hier den größten Anteil mit 118,6 Millionen Euro aus (+17,6 Prozent). Die Weiterverkäufe dominierten mit einem Umsatz von 109,5 Millionen Euro den Markt. Eine Doppelhaushälfte bzw. ein Reihenendhaus kosten derzeit im Mittel 310.000 Euro. Das sind rund 30.000 Euro mehr als 2018.

 

Wohnungen rückläufig

Die Umsätze beim Wohnungseigentum waren 2019 insgesamt rückläufig. 11,6 Prozent weniger Kauffälle registrierte die Geschäftsstelle und der Geldumsatz sank um rund 15 Prozent. Gab es 2017 und 2018 noch einige große Neubauprojekte, blieben diese im Vorjahr aus. Die Zahl der Weiterverkäufe von Wohnungen stieg demgegenüber um 3 Prozent. Wohnungen in guter Lage und jüngeren Alters kosten heute mit durchschnittlich 2.400 Euro pro Quadratmeter rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Neue Wohnungen in dem Segment bewegen sich etwa bei 3.300 und in den Spitzen-Lagen mit entsprechender Ausstattung auch über 4.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

 

Immobilienrichtwerte für Eigentumswohnungen neu abgeleitet

Die bestehende Immobilienrichtwerte wurden zum 1. Januar 2020 aus rund 1.200 Kauffällen aus den Jahren 2013 bis 2019 neu abgeleitet. Insgesamt gibt es seit 2016 in Moers 32 Immobilienrichtwerte. Sie werden sehr gut angenommen und sind ein wichtiges Instrument für die Markttransparenz.

 

Infobox: Alle Produkte des Gutachterausschusses, wie Bodenrichtwerte, Immobilienrichtwerte, Grundstücksmarktbericht, können kostenfrei im Internet unter www.boris.nrw.de eingesehen und heruntergeladen werden. Telefonisch ist die Geschäftsstelle unter 0 28 41 / 201-485 oder 201-497 erreichbar.

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