Visualisierungen der Planungen ( © Greenbox Landschaftsarchitekten)
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Mönchengladbach. Planungs- und Bauausschuss beschließt Neugestaltung

Der Theaterpark wird zu einem neuen Treffpunkt in Rheydt! Der Planungs- und Bauausschuss hat in seiner letzten Sitzung die Neugestaltung des Theaterparks beschlossen. Mit modernen Spielbereichen für jüngere und ältere Kinder sowie einem Calisthenics- und Parcours-Treffpunkt für Jugendliche, attraktiven Sitz- und Ruheflächen und einer Terrasse für die Gastronomie, einem Boulebereich und einer eingezäunten Hundewiese spricht der neue Theaterpark Familien und unterschiedliche Nutzergruppen an. „Mit einer ganz neuen Aufenthaltsqualität wollen wir den Rheydtern im Innenstadtbereich einen neuen Anlaufpunkt bieten, der nicht nur in den Sommermonaten, sondern auch ganzjährig von allen Rheydtern bespielt werden kann“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin. Mit dem Theater als einem Hauptnutzer wurden die Rahmenbedingungen für Feste (Versorgungsanschlüsse, Platz für eine Bühne etc.) abgestimmt und in den Planungen berücksichtigt.

Im Zentrum des Parks wird ein neuer Kinderspielplatz mit Wasserspiel, Rutsche, Trampolin, Klettergerüst und Schaukel angelegt. „Die Spielfläche ist das neue Herzstück des Parks. Mit dem Wasserspiel und ergänzenden Spiel- und Kletterelementen entsteht ein attraktiver Spielplatz für Kinder“, betont der Technische Beigeordnete. Das bestehende Brunnenbecken und auch die bisherige große Klinkerfläche verschwinden. Der Klinker wird für die Neugestaltung im Sinne des cradle-to-cradle-Ansatzes wiederverwendet. Andere Bestandselemente wie die bestehenden Rasenstufen werden in die Neuplanung integriert und durch neue Elemente ergänzt. Die vorhandene Topographie unterstützt den Spielwert des Bereiches. Vom Theatervorplatz aus ist über einen Fußweg die neue Außenfläche der Gastronomie im Theater erreichbar. Von der neuen Terrasse aus kann der Kinderspielplatz gut im Blick behalten werden. Gerade für Eltern/Großeltern der spielenden Kinder verfügt diese Fläche über eine hohe Aufenthaltsqualität. Ergänzt werden die Spielmöglichkeiten auch abseits durch „eingestreute“ Spielinseln entlang der Parkwege in Form von Balancierstangen, Findlingen und Holzstämmen zum Klettern. Am westlichen Rand des Parks ist ein Aufenthaltsort für ältere Kinder und Jugendliche vorgesehen. Durch einen Turnreckkreisel und einige Parcourselemente werden zwei weitere Inseln im Park angelegt, die gezielt ältere Kinder ansprechen. Zudem finden die Metall-Halbkugeln, die vor den Umbauarbeiten im Innenstadtkern als Spiel- und Kletterelement auf dem Harmonieplatz zur Verfügung standen, einen neuen Standort. Die vielen aktiven Rheydter Boulespieler erhalten hier eine neue Spielfläche. Eine eingezäunte Hundewiese ist im nördlichen Bereich vorgesehen.

Trotz der vielen neuen Spielmöglichkeiten bleiben die Rasenbereiche bestehen. Diese Flächen können zum Entspannen und Spielen, aber auch für unterschiedliche Feste und Veranstaltungen genutzt werden. Um die Planungen umsetzen zu können, müssen elf Bäume gefällt werden. 27 Bäume sind als Ersatz bzw. Neubepflanzungen vorgesehen. Es werden Sorten ausgewählt, die Nektar oder Pollen für einheimische Insekten bieten und langfristig einen ökologischen Mehrwert bieten. In den Bereichen, die nicht regelmäßig genutzt werden, wird Landschaftsrasen eingesät. Ähnlich einer Wildblumenwiese wird er höher wachsen, Blüten ausbilden und deutlich seltener gemäht werden müssen. „Mit einem stimmigen Pflanzkonzept soll der Park ganzjährig eine hohe Aufenthaltsqualität bieten“, so Katrin Jeuschnik vom Fachbereich Stadtentwicklung und Planung. Mit der Verwendung von farbigen Stahlblechen in rot, gelb und orange wird der Theaterpark sichtbarer. Die Beleuchtung im Park wird komplett überarbeitet und insbesondere auf den Hauptwegen intensiviert, um Angsträume zu vermeiden.

Die Wegeführungen werden im Zuge der Baumaßnahme verbessert. Neben der Verbindung zum Hauptbahnhof wird es eine neue Achse zwischen dem Stadtsparkassenportal im Norden und dem Vorplatz des Theaters geben. Der heutige Parkplatz zwischen Portal und Vorplatz wird zur Grünfläche umgestaltet. Eine Anwohnerparkregelung in den angrenzenden Straßen soll dafür sorgen, dass Anwohner durch wegfallende Parkplätze nicht belastet werden. Neben der bereits bestehenden Treppenanlage wird eine Rampe geschaffen, die einen barrierefreien Übergang zwischen Fußweg und Platz ermöglicht. Sowohl nördlich des Platzes als auch in den „Schnecken“ des Vorplatzes sind ausreichend Fahrradständer für Theaterbesucher vorgesehen. Die bestehende Santander Next Bike-Station bleibt erhalten, wird aber in die neue Grünfläche zwischen Stadtsparkassenportal und Vorplatz verlegt.

Die Bürgerschaft war im Planungsprozess intensiv eingebunden. So wurden die Planungen in der Stadtteilkonferenz, beim Tag der offenen Tür des Förderzentrums Süd und einer Bürgerinformationsveranstaltung vorgestellt. Zusätzlich wurde ein Workshop mit Mitarbeitern und Förderern des Theaters durchgeführt, in dem neben baulichen Aspekten auch „weiche“ Projekte zur Begleitung der Baumaßnahme und der anschließenden „Bespielung des Parks“ entwickelt wurden. Zu Wort kamen auch unterschiedliche Interessengruppen. Nachdem beispielsweise die Aktivitätengruppe Hey!Rheydt Anregungen für den Spielbereich im ersten Entwurf gab, wurde dieser Entwurf noch einmal intensiv überarbeitet.

Der Baubeginn ist für Oktober/November 2020 vorgesehen. Eine Fertigstellung ist für das Frühjahr 2021 avisiert. Die Maßnahme ist ein Teilprojekt der zweiten Förderphase des Förderprojekts „Soziale Stadt Rheydt“. Das Projekt wird mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert. Dazu kommt der Eigenanteil der Stadt Mönchengladbach in Höhe von 288.566 Euro. Aufgrund der gestiegenen Baukosten und der gestalterischen Qualität des Theaterparks werden die Kosten auf rund 1,9 Millionen Euro beziffert. Die Mehrkosten können aber – vorbehaltlich der Zustimmung des Fördergebers – innerhalb der Gesamtmaßnahme „Soziale Stadt Rheydt II“ kompensiert werden.

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