v.l. Stefan Lukai, Oliver Bohnenkamp und Helmut Schiffer (Foto: Sven Lorenz)
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Essen. Sparkasse Essen mit vielen neuen Ideen und solider Bilanz

Im Rahmen eines umfangreichen Strategieprozesses haben Vorstand und Mitarbeitende im vergangenen Jahr ein neues Leitbild erarbeitet. „Unsere Mission ist es, dass wir ein gutes Leben aller Menschen in Essen fördern wollen,“ erläuterten Helmut Schiffer, Stefan Lukai und Oliver Bohnenkamp bei der Präsentation der Geschäftsentwicklung durch den Vorstand. Der Schwung eines gelungenen Strategieprozesses schlug sich auch in der Bilanz des Hauses nieder – die wesentlichen Kennziffern spiegeln Wachstum und Stabilität.

 

Kredite und Immobilien

Nach dem Verständnis der Sparkasse Essen dienen Kredite in erster Linie dazu, die Investitionen der Kunden zuverlässig zu begleiten. Der Gesamtbestand der Forderungen an Kunden wuchs um 2,3 % auf 6,2 Mrd. Euro an. Neue Mittel für die Projekte der Kunden stellte die Sparkasse in großem Umfang zur Verfügung: „Wir haben annähernd 1,2 Mrd. Euro Kreditmittel bewilligt – das entspricht einem Plus von 8,8 % und signalisiert, dass viele gute Ideen umgesetzt werden konnten.“ Eine besonders erfreuliche Entwicklung sah der Vorstand im Baufinanzierungsgeschäft und bei den gewerblichen Darlehen: Die Vergabe von wohnwirtschaftlichen Darlehen konnte um über 82,4 Mio. Euro (+ 19,3 %) gesteigert werden. Im gewerblichen Kreditgeschäft betrug der Zuwachs 70,1 Mio. € (+ 15,2 %). Einem leichten Plus bei Darlehen für Privatkunden (+ 4,2 Mio. Euro / + 8,8 %) standen Rückgänge bei öffentlich geförderten Darlehen (- 2,6 Mio. € / – 3,6 %) und bei Körperschaftsdarlehen
(- 57,3 Mio. Euro / – 60,3 %) gegenüber.

Im Bereich der Immobiliendarlehen betonte Schiffer, dass „Immobilienkredite nicht das Ziel des Kunden sind, sondern lediglich Mittel zum Zweck. Unseren Kunden geht es darum, ein schönes Zuhause zu finden, in dem sich alle wohlfühlen. Wir unterstützen das dadurch, dass wir stadtweit 391 Immobilien im Gegenwert von rund 131 Mio. Euro vermitteln konnten. Durch die niedrigen Zinsen erfüllen sich offensichtlich immer mehr Menschen ihren Immobilientraum. Nach 427 Mio. Euro im Jahr 2018 haben wir erstmalig mehr als 508 Mio. Euro für Immobilien zur Verfügung stellen können.“ 92 von 100 Kunden der Sparkasse Essen sichern sich über lange Zinsbindungsfristen bis 15 Jahre das niedrige Zinsniveau.

 

Sparen, Anlage und Wertpapiere

Der Gesamtbestand an Kundeneinlagen stieg auf 6,5 Mrd. Euro (+ 3,0 %), weil die Sicherheit der Einlagen und die Flexibilität bei der Verfügbarkeit den Kunden wichtig ist. „Die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre signalisiert, dass die Kunden der Sparkasse unverändert vertrauen und sie trotz der Niedrigstzinsen Reserven bilden. Aber wir werden unsere Bemühungen noch weiter intensivieren, den Kunden Sparformen zu erklären und mit Vorsorgekonzepten zu unterstützen, die auch in Niedrigstzinszeiten Ertragschancen bieten.“

Wertpapierinvestoren zum Beispiel blicken nach Einschätzung Schiffers auf einen „Prädikatsjahrgang“ zurück. Nach einem Minus von rund 18 % im Jahr 2018 zeigte der DAX in 2019 ein Jahresplus von 25,5 %. Dem M-DAX oder Mid-Cap-Index, auch oft scherzhaft als der kleinere DAX-Bruder bezeichnet, gelang es sogar, den größeren Bruder zu übertreffen: Jahresplus über 31 %. „Ein Plus von über 30 % in unserem Wertpapierkommissionsgeschäft zeigt, dass sich immer mehr Investoren für Wertpapiere als Anlagealternative in Nullzinszeiten interessieren. Besonders stark war die Nachfrage bei Fonds und Zertifikaten. Die guten Erfolge, die die Anleger erzielt haben, wollen wir auch über Fondssparpläne einem immer größeren Anlegerkreis ermöglichen“, erläuterte Schiffer.

Die Kunden, die sich im Bereich der individuellen Vermögensverwaltung (Private Banking) der Sparkasse Essen betreuen ließen, konnten sich je nach Risikoklasse ihres Investments über Renditen zwischen 9,13 und 20,27 % freuen. Schiffer führte aus, dass die Depots quartalsweise durch das Institut für Vermögensaufbau überprüft werden und seit 2010 durchgehend Bestnoten erhielten mit dem Hinweis, dass alle drei Portfolios „exzellent zum Vermögensaufbau geeignet sind“.

 

Girokonto, Payment und Service

Nach Ansicht der Sparkasse ist ein bequemes und sicheres Banking unentbehrlich, um die Lebensqualität zu erhöhen. „Wenn unsere Kunden einkaufen, ist es für uns selbstverständlich, dass sie sich um eine schnelle, bequeme und sichere Bezahlung möglichst wenig Gedanken machen müssen. Dafür stellen wir eine hervorragende Infrastruktur zur Verfügung, die von unseren Kunden auch immer intensiver genutzt wird.“ Als Beispiel nannte Schiffer, dass mittlerweile über 170.000 Sparkassenkunden in Essen ihre Bankgeschäfte online abwickeln. Im Jahr 2019 gab es weit über 51 Mio. Anmeldungen im online-Banking, davon rund 40 Mio. über die App und über 11 Mio. im Browser-Banking. Immer größerer Beliebtheit erfreut sich auch das kontaktlose Bezahlen an den Ladenkassen in den Geschäften. „Seit Januar 2018 haben unsere Kunden über 5,9 Mio. kontaktlose Transaktionen im Gegenwert von 161,7 Mio. Euro vorgenommen“, erläuterte Schiffer und verwies auf den nächsten Meilenstein im Zahlungsverkehr mit der erfolgreichen Einführung von Apple Pay bei der Sparkasse Essen am 10. Dezember.

Den Kunden, die außerhalb der rein digitalen Kanäle schnell und bequem Kontakt zur Sparkasse suchen, stehen ein dichtes Filialnetz (37 Filialen) und die Mediale Filiale zur Verfügung. Schiffer: „Die Mediale Filiale ist mit 55 Mitarbeitenden die größte Filiale der Sparkasse Essen und montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr erreichbar. Das Team nahm im vergangenen Jahr 428.000 Anrufe entgegen, betreute 14.000 Kundenchats (200 per Video) und bearbeitete mehr als 41.000 E-Mails und Faxe.

 

Bilanz und Ertragsentwicklung

Die Bilanzsumme der Sparkasse Essen stieg von 8,3 Mrd. Euro auf 8,6 Mrd. Euro an (+ 3 %). Durch ein striktes Kostenmanagement und ein leichtes Plus im Provisionsüberschuss
(+ 1,9 Mio. Euro auf 54,9 Mio. Euro) gelang es der Sparkasse, den Rückgang im Zinsüberschuss (- 1 Mio. Euro auf 136,3 Mio. Euro) abzufangen. So senkte die Sparkasse die Sachkosten (- 0,2 Mio. Euro auf 47,2 Mio. Euro) und die Personalkosten trotz der Tarifsteigerung (- 0,5 Mio. Euro auf 83,9 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis vor Bewertung beträgt nach derzeitigem Stand 61,1 Mio. Euro nach 59,4 Mio. Euro im Vorjahr.

„Dank des erfolgreichen Kreditgeschäftes und eines Sondereffektes bei den Beteiligungen ging der Zinsüberschuss nicht stärker zurück. Somit können wir vor dem Hintergrund der unverändert schwierigen Bedingungen mit dem erzielten Ergebnis zufrieden sein. Zudem konnte die Sparkasse eine angemessene Risikovorsorge treffen. Nach Zahlung von voraussichtlich 14 Mio. Euro Steuern wird der Jahresüberschuss mit 10,7 Mio. Euro knapp unter dem Vorjahresniveau von 11,5 Mio. Euro liegen“, erläuterte der Vorstand.

 

Zukunftsinvestitionen

Im März beginnt die Sparkasse ihre Filiale in Kupferdreh umfangreich zu renovieren. Während dieser Zeit wird auf die Inbetriebnahme eines Ausweichquartiers verzichtet und im laufenden Betrieb umgebaut. Auch die SB-Versorgung des Standortes ist während der Bauphase sichergestellt. Die Sparkasse will mit dieser Maßnahme u. a. den Energieverbrauch, den CO2-Ausstoß und die Betriebskosten reduzieren. „Wir werden auch zukünftig mehr in die Nachhaltigkeit unserer Standorte investieren und die Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen, die Lebensqualität in Essen durch mehr Anstrengungen für den Umweltschutz, z. B. bei ihren eigenen Bauprojekten, zu verbessern“, versicherte der Vorstand. Auch die von der Sparkasse zur Verfügung gestellten Autokredite zum Erhalt der Mobilität ihrer Kunden, die von einem eventuellen Fahrverbot betroffen waren, wurden gut angenommen: „Zu 1,99 % konnten unsere Kunden 10.000 Euro aufnehmen. Finanziert haben wir 2018/2019 mit dieser Sondermaßnahme letztendlich 285 Fahrzeuge.“

 

Bürgerdividende/Gut für Essen

Auch wenn man den Begriff „Bürgerdividende“ im Duden so nicht finden wird, drückt er nach Einschätzung der Sparkassen ganz gut aus, was die Einwohner einer Stadt über das Banking hinaus von ihrer Sparkasse, in Euro und Cent ausgedrückt, haben. Die Sparkasse Essen hat mit Spenden, Sponsoring, PS-Zweckerträgen, Stiftungs- und Gewinnausschüttungen im vergangenen Jahr über 6,1 Mio. Euro für Kunst und Kultur, den Sport, Soziales, die Wissenschaft, Ausbildung und Umwelt zur Verfügung stellen können. Rechnet man 7,3 Mio. Euro gewinnabhängige Steuern für die Stadt Essen hinzu, so ergibt sich ein Wert von 13,4  Mio. Euro oder eine „Dividende“ von rund 23 Euro pro Bürger.

 

2. Essener Blutspendenmarathon

Montag, 15. Juni 2020 von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Kundenhalle der Sparkassenzentrale am III. Hagen

 

Helmut Schiffer (Foto: Sven Lorenz)
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