Neuss. Ein Jahr lang Aktionen und Veranstaltungen rund um Umwelt und Natur
Ein veganer Kochkurs, Saftpressen, ein Besuch von Greenpeace: Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Jahresprogramm des Netzwerks Oberstraße bei dem sich alles um die Themen Umwelt und Natur dreht. Den Auftakt macht jetzt am Samstag, 14. März, von 10 bis 13 Uhr ein Infotag. Anita Kreutzer von Peta wird in der Oberstraße 97 über Umweltschutz und Tierwohl sprechen, Michèle Fister von Transition-Town über Müllvermeidung. Im Anschluss können die Besucher dann bei veganen Kleinigkeiten vom Buffet in den Austausch kommen.
Kleine Schritte für große Wirkung
Initiiert hat die ganze Aktion das Team um Bereichsleiterin Dragana Remmers: „Im vergangenen Jahr haben wir unser zehnjähriges Jubiläum mit vielen Veranstaltungen über das Jahr gefeiert. Das kam gut an, und wir wollten auch in 2020 besondere Aktionen anbieten. Im Austausch ist dann die Idee entstanden, das Jahr dem Umweltschutz zu widmen.“ Passend dafür dekoriert sind die Räumlichkeiten des Cafés und Netzwerks an der Oberstraße schon. Von der Decke und an den Fenstern hängen grüne Blättergirlanden, im Obergeschoss gibt es eine Pinnwand, an der sich jeder mit eigenen Ideen beteiligen kann. Und auch in Sachen Cafébetrieb hat sich einiges getan. „Wir möchten bewusst mit dem Thema umgehen. Die kleinen Milchdöschen und Zuckertüten haben wir zum Beispiel abgeschafft und gegen Kännchen und Dose getauscht, die Kekse gibt es lose zum Kaffee dazu. Auch schaffen wir die To-Go-Becher ab, “ erzählt Remmers. Aktuell werden noch die restlichen Becher aufgebraucht, aber schon jetzt gibt es Kaffee in alten Tassen und Marmeladengläsern mit Deckel zum Mitnehmen. So ist auch der tägliche Müll im Netzwerk um eine beträchtliche Menge geschrumpft.
Wissen für gleiche Chancen
Die Veränderungen sind auch den Gästen des Netzwerks nicht verborgen geblieben. Die Resonanz war durchweg positiv. Als inklusives Beratungs- und Begegnungszentrum der Behindertenhilfe der St. Augustinus Gruppe ist das Netzwerk Oberstraße Beschäftigungsort für Menschen mit Behinderung. Auch ihr Interesse wurde an dem Thema geweckt. „Wir sehen es als unseren Auftrag, Menschen mit Behinderung über gesellschaftliche und politische Themen aufzuklären und zu bilden“, sagt Anja Franz, Koordinatorin für Freizeit und Tagesstruktur, und führt aus: „Denn Teilhabe und Inklusion muss es auch auf dieser Ebene geben. Nur wer ein Bewusstsein und Wissen über ein Thema wie zum Beispiel den Umweltschutz hat, kann sich auch eine eigene Meinung bilden und wie alle anderen am öffentlichen Diskurs teilnehmen.“ Im Netzwerk gibt es dazu den geschützten Rahmen, den vor allem Menschen mit Behinderung benötigen, um frei ihre Fragen stellen und Gedanken äußern zu können. Willkommen ist zu den verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen jeder, der sich begeistert oder begeistern lassen will. Fast alle Veranstaltungen sind dank des ehrenamtlichen Engagements und vieler Kooperationen kostenfrei. Das komplette Programm gibt es unter www.st-augustinus-behindertenhilfe.de/gruenes-netzwerk