Der 1. Vorsitzende des GSV Geldern 09/34 e.V., Dietmar Hartenstein (Foto: privat)
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Geldern. Zum 111jährigen Bestehen des GSV Geldern 09/34 e.V gibt der 1. Vorsitzende, Dietmar Hartenstein, einen Ausblick in die sportliche Zukunft.

 

Welches sind momentan die großen Herausforderungen für den GSV?

Wie man in Gesprächen mit anderen Vereinen hört, dieselben wie bei vielen Vereinen. Da wäre vor allem anderen das Personelle. Ein Sportverein ist in dieser Hinsicht nicht mehr der Selbstläufer, der er früher mal war. Heute verteilen die Menschen ihre Freizeit auf viel mehr Aktivitäten und stehen nicht mehr so umfangreich parat, wenn im Sportverein Hilfe benötigt wird. Wir haben unsere Posten alle vergeben und die Aufgaben im Griff, würden uns aber insgesamt über weitere ehrenamtliche Helfer in den Abteilungen wie auch im Vorstand oder für unsere Sozialen Projekte sehr freuen.

 

In der Vergangenheit ging es beim GSV oft um finanzielle Engpässe. Wie sieht es damit derzeit aus?

Richtig, die Fusion 1992 war nicht zuletzt darin begründet, dass es für beide Fusionsvereine finanziell nicht einfach war. Und dementsprechend ist auch der GSV Geldern mit schlechtem Kontostand gestartet. Es hat viele Jahre und einen eng geschnallten Gürtel gebraucht, da herauszukommen. Aber wir haben es geschafft. Der GSV Geldern steht finanziell nicht auf einem dicken Polster, aber auf soliden Füßen.

 

In sportlicher Hinsicht wird dem GSV ein laufendes Auf und Ab bescheinigt. Wohin steuert der GSV?

Nun, dieses Auf und Ab, über das gesprochen wird, bezieht sich in der Regel auf unsere beiden Fußballabteilungen Senioren und Junioren. Das sind nach wie vor unsere Mitgliederstärksten Abteilungen. Und ja, natürlich gibt es da immer wieder Schwankungen in den Mannschaftsstärken. Auch das ist wohl ein Zyklus, den jeder Verein kennt, der älter als eine Handvoll Jahre ist. Wichtig ist, sich immer wieder zu analysieren und zu entwickeln. Das machen wir. Wir haben Ende 2019 fünf Teamleiter und elf Kindertrainer über den DFB neu ausbilden lassen. Die Zusammenarbeit zwischen Junioren- und Seniorenabteilung wurde intensiviert. Die Sanierung unserer Kabinen ist fast abgeschlossen. Und wir sprechen offen über Spielgemeinschaften. Hier gilt dasselbe, das ich bereits zum Personellen sagte: Die Menschen haben mehr Auswahl für ihre Freizeitaktivitäten. Man geht nicht mehr automatisch in den Fußballverein. Alle Vereine spüren das gleichermaßen. Da ist nicht irgendjemand „schuld“, das ist einfach so. Der GSV sagt dazu: Reagieren wir sinnvoll darauf, sprechen wir über Spielgemeinschaften, wo die Spieler knapp werden. Es sollte um den Fußball und die Menschen gehen, nicht um Vereinsfarben.

 

Im Übrigen ist es uns wichtig, dass der GSV mehr als Fußball ist. Wir haben neben zwei Fußballabteilungen noch acht weitere. Darüber wird weit weniger gesprochen, weil sie nicht so oft oder auch gar nicht im Wettkampf stehen. Doch diese Abteilungen sind sportlich sehr erfolgreich, haben stabile Mitgliederzahlen und bilden ein wichtiges soziales Gerüst für den Sport in Geldern.

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