Bürgermeisterin Sabine Anemüller (Foto: Stefan Voelker)
Anzeige

Viersen. Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

„Vier sind Viersen“ – so sind wir voller Elan in das Jahr 2020 gestartet. Unter diesem Motto wollten wir mit einem bunten Veranstaltungsreigen das 50jährige Jubiläum unserer Gesamtstadt feiern. Nun sollten wir die Parole einem neuen Hintergrund zuschreiben, der lautet: Besonnenheit, Vertrauen, Zusammenhalt!

Die Bedrohung durch das Corona-Virus sorgt bei vielen Menschen für Verunsicherung und Angst. Praktische Herausforderungen im Alltag wie die Einschränkung der Bewegungsfreiheit, die Betreuung von Kindern oder die Pflege älterer Menschen kommen hinzu. Viele Selbstständige, Handwerker und Mittelständler, aber auch größere Unternehmen haben durch die Folgen der Krise wirtschaftliche Sorgen und stehen vor einer ungewissen Zukunft. All diesen Gedanken und Problemen sollten wir mit drei Grundsätzen für unser Zusammenleben begegnen.

Besonnenheit bewahren:

Mittlerweile eingeübte Verhaltensregeln wie Abstandswahrung und Händewaschen sind unabdingbar, aber für Panikreaktionen wie Hamsterkäufe besteht keinerlei Anlass, sie verschärfen eher die Auswirkungen der Krise. Ebenso unverantwortlich ist die Verbreitung von Falschmeldungen oder ungeprüften Informationen. Es gibt seriöse und verlässliche Quellen, die wir nutzen können und sollten. Die städtische Homepage hält dazu etliche Links bereit.

Vertrauen fassen:

Die Stadt Viersen arbeitet mit allen verfügbaren Kräften an der Bewältigung der Krise. Wir haben einen Expertenstab eingerichtet, der regelmäßig zusammentrifft und alle erforderlichen Maßnahmen bespricht, umsetzt und kommuniziert. Wenn nicht immer alles zu 100 Prozent funktioniert, bitten wir um Verständnis, denn auch wir stehen vor einer nie dagewesenen Situation. Wir lernen täglich dazu, und wir lernen schnell und effektiv. Sie können sich darauf verlassen, dass wir gut aufgestellt sind.

Zusammenhalt üben:

Das erste Gebot der Solidarität lautet: Bleiben Sie möglichst zuhause – nur so können Sie sich und andere vor Ansteckung schützen und den Ausbreitungsprozess verlangsamen. Je stärker der Virus uns zwingt, soziale Kontakte zu meiden, umso mehr müssen wir freilich andere Wege finden, uns gegenseitig zu helfen. Wir haben jetzt die Chance, das Motto „Vier sind Viersen“ im Sinne eines Aufrufs zum Zusammenhalt einzulösen und zu zeigen, dass hier niemand zurückgelassen wird.

Am Ende möchte ich mich bedanken – bei allen, deren Befähigung, Verantwortungsbewusstsein und Handlungsfähigkeit jetzt besonders gefragt ist. Das gilt für die niedergelassenen Ärzte, das medizinische Personal in Kliniken und Arztpraxen, für Pflege- und Rettungskräfte, für Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und für alle, die daran mitwirken, die unverzichtbare Infrastruktur in allen Bereichen aufrecht zu erhalten. Dazu zählen auch die Angestellten der Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken und insgesamt alle, die weiter ohne Rücksicht auf eigene Befindlichkeiten ihrer wichtigen Arbeit nachgehen.

Wir werden, da bin ich mir sicher, alle gemeinsam diese schwierige Zeit meistern. Wir werden wieder andere Zeiten erleben. Und dann können wir auch an die ursprüngliche Bedeutung von „Vier sind Viersen“ anknüpfen und das Feiern nachholen. Vielleicht aber mit einem etwas anderen, nachdenklicheren und gelasseneren Lebensgefühl, das uns die Krise beigebracht hat.

Ihre

Sabine Anemüller
Bürgermeisterin der Stadt Viersen

Beitrag drucken
Anzeigen