Firmenbesuch beim Krefelder Unternehmen Saurer Technologies am 5. März: Vl Heinrich Kleuren General Manager Saurer, Alexander Wenger CEO Geschäftsführer Saurer, Oberbürgermeister Frank Meye, Andreas Struwe Wirtschaftsförderung (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, L. Strücken)
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Krefeld. Textilmaschinenfirma beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter am Standort Krefeld

Im Jahr 1904 haben Gustav und Oskar Volkmann ihre Textilmaschinenfabrik Volkmann & Co. in Krefeld gegründet. Seit 1990 gehört die traditionsreiche Firma zur Saurer-Gruppe, die ihren Hauptsitz in China hat und weltweit führend agiert mit dem Fokus auf Maschinen, Komponenten und Software zur Verarbeitung von vorwiegend Kunstfasern und Garnen. Im Firmensegment Saurer Technologies entwickeln, produzieren und vertreiben am Standort Krefeld rund 220 Mitarbeitende Zwirnmaschinen und -systeme für Stapelfaser-, Teppich- und Glasfilament-Garne. Oberbürgermeister Frank Meyer hat zusammen mit Andreas Struwe von der Wirtschaftsförderung Krefeld (WFG) am 5. März die Firma am Weeserweg besucht und sich über deren Entwicklung informiert.

„Die Spuren aus den goldenen Zeiten der Textilindustrie sind in Krefeld immer noch vorhanden – in Form hochmoderner, innovativer Unternehmen wie Saurer, die sich auf Basis ihres KnowHows am Weltmarkt behaupten. Es ist sehr wertvoll für mich, vor Ort zu erleben, wie ein solches Unternehmen arbeitet und mit Geschäftsführung und Belegschaft ins Gespräch zu kommen“, sagte der Oberbürgermeister. Standortleiter Heinrich Kleuren und Geschäftsführer Alexander Wenger gewährten ihm und Struwe zunächst einen Blick auf die Historie des Unternehmens. „Drei Generationen lang war das Unternehmen Volkmann in Familienbesitz“, berichtete Kleuren. Durch die engen geschäftlichen Beziehungen zur traditionellen Textilindustrie in den Vereinigten Staaten sei unter anderem eine Freundschaft entstanden zwischen dem Firmeninhaber in dritter Generation, Klaus Nimtz, und dem Bürgermeister von Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina. Letztlich habe diese sogar zur Städtepartnerschaft zwischen Krefeld und Charlotte geführt. Klaus Nimtz war es auch, der 1990 auf der Suche nach einem starken Partner den Staffelstab an die damals Schweizer Saurer-Gruppe übergab. Durch die Vereinigung der Zwirnaktivitäten mit anderen Firmen bildete diese damit den weltgrößten Textilmaschinenkonzern.

Die beiden Firmenchefs berichteten Frank Meyer und Andreas Struwe, dass es für sie am Standort Krefeld nicht einfach sei, gute Fachleute zu finden, vor allem Elektrotechniker, -Ingenieure und SAP-Berater. Auch Ausbildungsplätze seien nicht zu besetzen. Der Oberbürgermeister und Struwe sagten deshalb ihre Unterstützung bei der Kontaktaufnahme zu Netzwerkpartnern zu, vor allem im Hinblick auf eine Kooperation mit der Hochschule Niederrhein und den Krefelder weiterführenden Schulen. Die richtigen Ansprechpartner seien hier immer die WFG wie auch die Unternehmerschaft Krefeld, die ein wichtiges Bindeglied zwischen Unternehmen und Schulen darstelle. Andreas Struwe sagte entsprechendes Informationsmaterial zu und versprach außerdem, dem Unternehmen zu helfen, sich zum Beispiel durch die Teilnahme an Berufsorientierungsmaßnahmen bekannter zu machen und das Interesse bei jungen Leuten zu wecken. Frank Meyer sprach eine Einladung an den chinesischen Eigentümer der Sauer-Gruppe in das Krefelder Rathaus aus.

Bei seinen Unternehmens-Besuchen ist Oberbürgermeister Frank Meyer auch das persönliche Gespräch mit Vertretern der Mitarbeitenden wichtig. Dieses Mal gab ihm Betriebsratsvorsitzender Christian Funck bereitwillig Auskunft über die Situation der Mitarbeitenden am Krefelder Standort. Er betonte das angenehme Betriebsklima und die gute Verständigung zwischen Vorstandsebene und Mitarbeiterschaft. Trotz stark schwankendem Geschäft in der Textilbranche habe es das Unternehmen dank dem gelebten „Stundenkonto-Modell“ in den vergangenen Jahren geschafft, schärfere Maßnahmen zu vermeiden und einen gewissen Stamm an Personal zu halten, so Funck, der seit 22 Jahren dem Betriebsrat angehört.

Bei der Besichtigung des Technikums innerhalb des Firmengebäudes erläuterten Heinrich Kleuren und Alexander Wenger ihren Besuchern die Funktionsweisen der dort aufgebauten Zwirnmaschinen. Zu Tests und Demonstrationen der im Original bis zu 45 Meter langen Maschinen können hier an kleineren Versionen durch das Verzwirnen von zwei oder mehr Fäden unterschiedliche Garne hergestellt werden, unter anderem zur Erstellung von Segeltauen, Transportbändern, Kunstrasen, jeder Form von Reifen, Glasfasergewebe oder hochwertigen Textilien. „Bei jedem Teppichboden aus gedrehter Schlingenware im Baumarkt kann man davon ausgehen, dass er eine Maschine von Saurer berührt hat“, erklärt Wenger den beeindruckten Gästen.

Im Rahmen seiner Unternehmens-Besuchsreihe tauscht sich Oberbürgermeister Frank Meyer gemeinsam mit der WFG regelmäßig vor Ort mit Geschäftsführungen und Arbeitnehmervertretern über die Lage, die Entwicklung und die Bedürfnisse unterschiedlicher Firmen im gesamten Krefelder Stadtgebiet aus. Das Know How und die persönlichen Eindrücke aus diesen Besuchen sind wichtige Impulse für die tägliche Arbeit an der Gestaltung des Wirtschaftsstandorts, um Krefeld weiter wirtschaftlich zu stärken.

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