(von links) Julian Bähr, Dana Frey, Heike Höltkemeier und Heinz Ruyter nach getaner Arbeit (Foto vor den erweiterten Corona-Maßnahmen: Stadt Meerbusch)
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Meerbusch. Helfer der Meerbuscher NABU-Ortsgruppe legten die wertvolle Trockenmauer komplett neu an

Inmitten des ersten Meerbuscher Bürgerwäldchens, einer Streuobstwiese in der Nähe des Lanker Wasserwerks, wurde im Jahre 2002 eine so genannte Trockenmauer als Nisthilfe für Insekten errichtet. Initiator und fachlicher Berater der Aktion war Heinz Ruyter von der Meerbuscher Ortsgruppe des NABU. Der Umwelt-Förderverein Meerbusch übernahm die praktische Arbeit. Mithilfe von Spenden und einem 80-prozentigen Zuschuss des “Naturschutzwerks Natur und Umwelt” des Rhein-Kreises Neuss konnte damals die Finanzierung sichergestellt werden.

Nach nunmehr rund 18 Jahren in Wind und Wetter begann die Mauer zu verfallen, wurde überwuchert und konnte ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Auf Bitten der Stadt Meerbusch wurde sie jetzt von Grund auf saniert. In liebevoller ehrenamtlicher Arbeit haben Heike Höltkemeyer und Julian Bähr vom NABU die Mauerkrone instandgesetzt und neue Nisthilfen eingebaut. Schilf- und Holunderschnitt, aber auch Lochsteine aus Ton nehmen die Tiere gern an. Die unterschiedlichen Lochdurchmesser bieten verschiedenen Insektenarten eine passende Nistmöglichkeit. Die Mauer, die ohne Mörtel in Trockenbauweise errichtet ist, verfügt obendrein über feuchte und trockene, warme und kalte Zonen. Damit kann sie Reptilien und Insekten als Sonnenplatz dienen, aber auch in einer schattigen, kühlen Ritze die Erdkröte vor Austrocknung schützen.

„Mit dem Blühstreifenprogramm der Meerbuscher Landwirte und den ersten Maßnahmen des Aktionsbündnisses für Insekten im Rhein-Kreis Neuss sind wir letztes Jahr gestartet. Die Mauer soll nun ein weiteres Stück dazu beitragen, dass sich die Insektenpopulation in diesem Bereich etwas erholt“, so Dana Frey, Leiterin der Stabsstelle Umwelt und Klimaschutz in der Stadtverwaltung. „Das war ein kleiner, aber wichtiger Schritt“, betont auch Heike Höltkemeier. “Wir hoffen, dass viele Insekten und Wildbienen hier ein neues Zuhause für ihren Nachwuchs finden werden.“

Der Standort ist mit Bedacht gewählt: Das Bürgerwäldchen eignet sich besonders als Lebensraum für Insekten, da die Tiere auf dem Areal weitgehend ungestört sind und speziell zur Zeit der Obstblüte viel Nahrung finden. Außerdem erfüllen die Kleintiere einen ganz natürlichen Zweck: Sollen die Obstbäume Früchte tragen, setzt das Bestäubung voraus. „In Gegenden, in denen keine Imker ihre Völker ausschwärmen lassen, brauchen wir Wildbienen zur Bestäubung“, erklärt Heinz Ruyter. So darf man in Lank gespannt auf den Sommer und die neue Ernte warten.

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