Constantin Borges, Stellv. Bundesvorsitzender der JuLis (Foto: privat)
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Niederrhein. Das Coronavirus trifft die Landwirtschaft. Durch Einreisesperren gibt es dieses Jahr keine osteuropäischen Erntehelfer. Die JuLis starten nun einen Aufruf.

Viele Spargel- und Erdbeerhöfe in Deutschland stehen seit dem Beschluss der Einreisesperre unter Druck. Anders als sonst können sie sich dieses Jahr nicht auf Unterstützung bei der Ernte aus Osteuropa verlassen. Die oft langjährig zu den Höfen kommenden Saisonarbeiter dürfen durch die Ausbreitung des Covid-19 Virus in diesem Jahr nicht einreisen.

Auch am Niederrhein sind viele Höfe durch das Wegbleiben der Arbeiter nun in Sorge um ihre Ernte und ihre Erträge. Die Jungen Liberalen wollen hier nicht tatenlos zusehen.

Ernte in Gefahr

„Die Ernte ist in Gefahr“, warnt der Viersener Eric Scheuerle, der dem rund 300 Mitglieder starken Bezirksverband der JuLis seit letztem Jahr vorsitzt.

Doch er sieht auch eine Chance in der Krise. So schreiben die JuLis in ihrem Social-Media-Aufruf: „Jeder, dessen Studium oder Arbeit zurzeit pausiert und der sich imstande fühlt, die körperlich intensive Arbeit auf dem Feld zu entrichten, kann sich bei den Höfen melden!“ Das gehe zum Beispiel über neu errichtete Online-Plattformen wie bspw. der des Landwirtschaftsministeriums „daslandhilft.de“. Auch könne man Betriebe in der Nähe direkt kontaktieren.

Selber anpacken

Noch am gleichen Tag, an dem die Einreisestopps verkündet wurden, meldeten sich einige Mitglieder der JuLis im Kreis Wesel bei regionalen Höfen und boten sich als freiwillige Helfer für den Fall an, dass nicht genügend Arbeiter gefunden werden. Darunter auch der stellvertretende Bundesvorsitzende Constantin Borges: „Für die Betriebe ist das eine Horrormeldung. Wir können jetzt beweisen, dass das Land zusammenhält, wenn es das muss“, erklärt der 25-Jährige. Man wolle als gutes Beispiel dafür vorangehen, und so viele weitere junge Menschen motivieren in der Krise mit anzupacken.

Sondergenehmigungen prüfen

„Die Betriebe können für Hygienemaßnahmen sorgen. Wir fordern die sofortige Ausnahme-Einreiseerlaubnis für gesunde Erntehelfer aus Osteuropa“, erklärt die FDP-Jugend außerdem. „Wir hoffen und werben eindringlich dafür, dass sich genügend deutsche Erntehelfer finden lassen“, gibt Scheuerle zu. „Dennoch soll die Politik die Grenzen für diese Menschen aufmachen.“

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