Da freut sich auch die Familie: Lena Verhoeven ist bereits mit dem Lastenrad mobil (Foto: Susanne Altorffer)
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Geldern. Eigentlich begegneten Nostalgiker ihnen auf Schritt und Tritt: Lastenfahrräder, die noch bis in die Sechziger vor allem von Handwerkern zum Transport von Material eingesetzt wurden, sind in jedem Verkehrsmuseum zu finden. Dann jedoch beendeten das Auto und die Entwicklung Deutschlands zum „Autoland“ die Karriere der praktischen Vehikel und die seinerzeit ausschließlich mit Muskelkraft angetriebenen Drahtesel mit Kofferraum verschwanden aus dem Blickfeld.

Doch in die heutige Zeit und die aufkommende Elektromobilität passt das Lastenrad wie kaum ein anderes Verkehrsmittel. Mit E-Antrieb kommen Fahrer und Ladung locker und mühelos auf 25 Stundenkilometer und sind flott unterwegs. Das emissionsfreie und klimafreundliche Transportmittel lässt auch in Geldern keinen kalt. „Die Stadt Geldern startet ein Förderprogramm mit dem Titel ‚20 Lastenräder für Geldern‘. Wir wollen die Anschaffung elektrisch unterstützter Lastenräder mit maximal je 500 Euro fördern und Gelderns Stadtrat hat hierfür 10.000 Euro zur Verfügung gestellt“, erläutert Heinz-Theo Angenvoort von der Stabsstelle Klima, Umwelt, Mobilität und Nachhaltigkeit im Gelderner Rathaus.

Die Förderung lässt sich sogar differenzieren. Während E-Lastenräder mit maximal 500 Euro gefördert werden, sind für Muskel-angetriebene Lastenräder je 300 Euro drin. Für Lastenanhänger ist eine Förderung von je 100 Euro möglich. Heinz-Theo Angenvoort: „Jetzt heißt es schnell sein. Denn wir vergeben die Fördersumme nach dem Motto ‚wer zuerst kommt – malt zuerst‘. Ich hoffe, wir können den Förderbetrag voll ausschöpfen und an die Fahrradfreunde weitergeben.“

Ab sofort können Personen mit Erstwohnsitz in Geldern vor dem Erwerb eines Elektro-Lastenrades oder eines entsprechenden Anhängers einen Zuschuss beantragen. Das gilt auch für Unternehmen und generell für „juristische Personen“ mit Sitz in Geldern.

Bürgermeister Sven Kaiser ist jedenfalls von der Idee überzeugt. „Zwar ist die Fiets schon jetzt in unserem Stadtbild sehr präsent, aber wenn es um Einkauf und Transport geht, greift man eben doch gern auf das Auto zurück. Das möchten wir ändern. Mit dem Förderprogramm setzt Geldern ein Zeichen für nachhaltige und emissionsfreie Mobilität,“ betont Sven Kaiser. Schließlich, so Kaiser weiter, würden die Nutzer von Lastenrädern CO2 einsparen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Ob als Einkaufsrad, als Familientransporter oder im Hobbybereich: Lastenräder haben das Zeug zum Zweitwagen-Ersatz, fördern nebenbei Gesundheit und Fitness und die Allgemeinheit profitiert durch Vermeidung von Verkehrslärm sowie Feinstaub- oder Stickoxid-Belastung.

Wichtig für Interessierte ist: Der Förderantrag muss vor dem Kauf des Lastenrades oder –anhängers gestellt werden. Den Vordruck des Antrags stellt die Stadt Geldern auf ihrer Internetseite unter „Downloads“ zur Verfügung (geldern.de).

Oder man stellt ihn direkt im Gelderner Rathaus bei Heinz-Theo Angenvoort. Terminvereinbarungen und weitere Infos unter Telefon 02831 398120 (mobil@geldern.de).

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