(Foto: privat)
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Mülheim. Die Jusos in der SPD Mülheim haben am Kaiserplatz an der Fußgängerbrücke zum Forum einen sogenannten Gabenzaun ins Leben gerufen. ​„Damit möchten wir den Ausfall von Tafel und Einrichtungen der Obdachlosenhilfe zumindest teilweise ausgleichen. Wir tun, dass was uns möglich ist und haben mit 100 Tüten dem ‚Gabenzaun‘ einen Start verschafft“, so Juso-Vorsitzende Laura Libera. Damit hat der sozialdemokratische Jugendverband neben seiner Einkaufshilfe für risikogefährdete Menschen nun seine zweite Solidaritätsaktion in Zeiten der Coronakrise gestartet.

Das Konzept ist einfach erklärt: Jeder, der bedürftigen Mitmenschen Sachspenden zukommen lassen möchte, also sofort essbare ​Lebensmittel, saubere Kleidung, Decken, Hundefutter, Hygieneartikel und weitere Dinge des täglichen Bedarfs, packt diese in eine entsprechend beschriftete verschlossene Tüte und hängt diese am ​„​Gabenzaun​“​ auf.​ Dort können sich dann Obdach- bzw. Wohnungslose und andere Bedürftige nehmen, was sie benötigen.

Die Idee dazu hatte die Sozialarbeiterin und stellvertretende Juso-Vorsitzende Astrid Stieren: „Ich habe schon seit einiger Zeit überlegt, wie man den Ausfall der Tafel zumindest etwas auffangen könnte. Da stieß ich auf das Gabenzaunkonzept. Es kommt ursprünglich aus der Obdachlosenhilfe und beruht auf Vertrauensbasis. Die Nehmenden und Gebenden werden nicht kontrolliert. Es geht um Solidarität, um gemeinsam die aktuelle Coronakrise zu überstehen. Denn nicht jede* oder jeder* kann sich das ohnehin unpassende Hamstern überhaupt leisten.“

Das Mülheimer Ordnungsamt hat die Aktion genehmigt. Die Jusos rufen alle, die etwas für Schwächere entbehren können, dazu auf, sich am „Gabenzaun“ zu beteiligen. „In Zeiten der Krise ist Solidarität mehr gefragt denn je. Wir hoffen, dass viele es uns gleichtun“, appelliert Libera.

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