Bürgermeister Thomas Gossen (Foto: Friedhelm Reimann)
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Tönisvorst. Tritte gegen die Schläfe, verbale Beleidigungen, Faustschläge in das Gesicht: Am Samstagabend wurden Vollzugsbeamt*innen der städtischen Ordnungsbehörde angegriffen, als sie die Corona-Schutzverordnung des Lands NRW durchsetzten.

Was war passiert? Nachts gegen zehn Uhr hatte ein Anwohner die Ordnungsbehörde alarmiert. In der Nachbarschaft würde offenbar zu mehreren laut gefeiert. Etwas, das derzeit nicht erlaubt ist, um die Infektionsrate in Deutschland so niedrig wie möglich zu halten, so dass die Krankenhäuser langfristig den Patientenstrom noch bewältigen können. Als die Vollzugsbeamt*innen der städtischen Ordnungsbehörde die Personalien aufnehmen wollten, kam es zum Angriff und den gefährlichen Körperverletzungen, die für einen Kollegen den Gang zur Notaufnahme ins Krankenhaus, einen Polizei- sowie Rettungswageneinsatz bedeutete.

“Wer immer noch nicht begriffen hat, was hier gerade passiert: Menschen erkranken schwer an diesem Virus, Menschen sterben, nicht nur in Italien Frankreich und New York, sondern auch im Kreis Viersen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnungsbehörde machen nichts anderes, als unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen – in diesem Fall vor sich selbst – und bekommen als “Dank” massive körperliche Gewalt zur Antwort”, so Bürgermeister Thomas Goßen entsetzt und wütend zugleich. “Und wer bitte glaubt, dass das Corona-Virus nur Risikopatienten treffen kann: In Frankreich ist jüngst ein junges, gesundes 16-jähriges Mädchen gestorben”, setzt Goßen eindringlich nach. Das Robert-Koch-Institut hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass bald auch in Deutschland zu wenig Beamtungskapazitäten bestehen werden.“

Mit Blick auf seine Mitarbeiter*innen sagt der Bürgermeister: “Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnungsbehörde haben genauso Familie zuhause, bei denen sie sich sicherlich sehr viel lieber aufhalten würden, als nachts Menschen zu deren eigenem Schutz auf die Einhaltung des Kontaktverbotes hinzuweisen und dieses Landesgesetz durchzusetzen. Ganz abgesehen davon, dass die Ordnungsbehörde ständig rund um die Uhr mit allen verfügbaren Vollzugsbeamten im Einsatz ist – ohne einen Tag Pause.“

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