Drei der neun Bäcker-Auszubildenden präsentieren ihre Prüfungsaufgaben: (v.l.). Charlotte Glöckner, Anna Lena Schulten und Rob Brüshaber (Foto: Büsch)
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Kamp-Lintfort. Bei Büsch geht Ausbildung trotz Corona weiter

In „normalen“ Zeiten hätten die Auszubildenden nun ihre Prüfungen abgelegt. Teils Zwischenprüfungen, teils Abschussprüfungen. Die Bäcker in der Bäckerfachschule in Moers, die „Fachverkäufer mit Schwerpunkt Bäckerei“ in der Berufsschule.  In Corona-Zeiten ist nun alles anders. Die Handwerksbäckerei Büsch hat nun entschieden, mit ihren Auszubildenden eine interne Zwischenprüfung durchzuführen.

 

Zwischenprüfung der Bäcker-Azubis

So findet die Zwischenprüfung der Bäcker-Azubis des zweiten Lehrjahres in der eigenen Büsch-Lehrwerkstatt statt. Als Prüfer fungieren die Bäckermeister Norbert Büsch, Thorsten Hilkenbach und Marc Zeitz, der auch für die Bäcker-Ausbildung verantwortlich zeichnet.

„Wir wollten unseren Azubis die Möglichkeit geben, einmal eine Prüfung zu erleben – mit all dem, was dazugehört. Sie sollten sich nicht umsonst vorbereitet haben“, erläutert Marc Zeitz den Sinn dieser internen Zwischenprüfung. Die Handwerksbäckerei Büsch stellt mit ihren Auszubildenden fast die Hälfte der Schulklasse.

 

Vielfältige Prüfungsaufgaben für junge Bäcker

Neun Auszubildende stellten sich den Aufgaben, jeweils in Kleinstgruppen an insgesamt fünf Tagen. Denn auch bei einer internen Prüfung war es notwendig, den erforderlichen Sicherheitsabstand zu wahren.

Vielfältig waren die Aufgaben, die die jungen Menschen erfüllen mussten. Es galt, einen Auftrag mit unterschiedlichen Produkten herzustellen. Ein Weizenbrot, 15 Brötchen, 15 Wickelhörnchen, einen Zopf mit Mohn, einen Knoten mit Sesam und zwei verschiedene Plundergebäcke gehörten dazu. Vier Stunden Zeit hatten sie dafür – inklusive einer 20-minütigen Präsentation.

Auf die besten drei Lehrlinge in dieser internen Zwischenprüfung wartet eine Belohnung: sie dürfen zum „XXL-Seminar“ der Bäckerfachschule in Olpe. In diesem besonderen Seminar werden ausgewählte junge Bäcker aus ganz Nordrhein-Westfalen weitergebildet.

 

Vorbereitung zur Gesellenprüfung bei Senior-Azubis

Diejenigen, die eine Umschulung zur „Fachverkäuferin im Lebensmittel­handwerk mit Schwerpunkt Bäckerei“ machen, werden bei Büsch auch „Senior-Azubis“ genannt. Ihre Ausbildung dauert zwei Jahre. Den ausgefallenen Berufsschul-Unterrichtsstoff vermittelt ihnen die Handwerksbäckerei nun gleich mehrfach digital.

Zum einen gibt es mit “WizzUp“ ein Lernprogramm, das über eine App auf dem Smartphone installiert werden kann. Hier sind rund 1.000 Fragen zu beantworten, die von den Ausbildungsleitern gemeinsam mit den Berufsschul-Lehrern entwickelt wurden. Die gleichen Lernpakete werden auch von den Junior-Azubis genutzt.

Zusätzlich gibt es „Prüfungs-Vorbereitungskurse“, das sind spezielle Lernpakete mit umfangreichem Material. Sie stammen aus den Berufsschulen und wurden von den Büsch-Ausbildern Jasmina Karajkovic, Maria Peters, Lara Heinrich und Marc Zeitz überarbeitet und digitalisiert. Sechs Kurse sind es insgesamt, die nach einem festen Lernplan bearbeitet werden müssen.

Als dritten Baustein zur Unterstützung der Ausbildung gibt es Lernvideos mit den wichtigsten Prüfungsthemen. „Wir geben alles, um unsere Azubis bestmöglich auf die kommenden Prüfungen vorzubereiten, auch wenn wir heute noch nicht wissen, wann diese stattfinden“, berichtet Jasmina Karajkovic.

 

Junior-Azubis stehen ebenfalls vor Abschluss

Auch die sogenannten „Junior-Azubis“, also diejenigen, die bei Büsch ihre erste Berufsausbildung zum „Fachverkäufer mit Schwerpunkt Bäckerei“ absolvieren, werden von der Handwerksbäckerei umfassend mit digitalen Lernmitteln unterstützt. Ihre Ausbildung dauert drei Jahre, bei regulärem Schulbetrieb würden im Mai die Abschlussprüfungen stattfinden.

Für sie stehen nicht nur digital „WizzUp“ als Lernprogramm, Lernpakete und die Lernvideos zur Verfügung. Zusätzlich gibt es für sie auch sogenannte „Lernkarten“ mit den wichtigsten Fragen zum Führen eines Verkaufsgesprächs.

Alle Auszubildenden werden von ihren Ausbildungsleitern begleitet und angeleitet. „Durch die digitalen Lernhilfen bieten wir ihnen umfassende Unterstützung in den verschiedenen Ausbildungsstadien. Unser Nachwuchs findet das ganz super und fühlt sich gut betreut“, freut Geschäftsführer Norbert Büsch.

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