Ein französischer Patient wird aus Essen zurück in seine französische Heimat verlegt (Foto: Universitätsmedizin Essen)
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Essen. Aus der Universitätsmedizin Essen wurden am heutigen Freitag die ersten zwei französischen Patienten zurück in ihre Heimat verlegt. Die beiden Männer, 68 Jahre und 67 Jahre alt, waren Ende März mit sechs weiteren französischen Intensiv-Patienten mit Militärhubschraubern aus Metz zur Behandlung ins Ruhrgebiet gebracht worden.

Die beiden Rückkehrer, die zwischenzeitlich beatmet wurden, konnten inzwischen deutlich stabilisiert werden und wurden von Hubschraubern der DRF Luftrettung in ihre französische Heimat geflogen. Der 68-Jährige, ein ehemaliger Bergmann, war das erste Mal in seinem Leben in einem Krankenhaus. Er freute sich ebenso darauf, seine Familie wiederzusehen, wie der 67-jährige Franzose, der bei der Eisenbahn gearbeitet hatte. Beide dankten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Universitätsklinikums Essen für die Versorgung.

„Wir haben uns sehr gefreut, am heutigen Freitag die ersten zwei französischen COVID19-Patienten in ihre Heimat und damit zu ihren Familien und Freunden zurückverlegen zu können. Als Ende März die Anfrage der NRW-Landesregierung von Ministerpräsident Armin Laschet kam, haben wir keine Sekunde gezögert, und als Universitätsmedizin Essen unsere Unterstützung für dieses besondere europäische Solidaritätsprojekt zugesagt. Wir haben unsere französischen Kollegen und die Menschen aus der Region Grand Est selbstverständlich unterstützt und in wenigen Tagen acht Corona-Patienten in teilweise kritischer Verfassung übernommen und versorgt. Umso erfreulicher ist es, zweieinhalb Wochen später so sichtbare Behandlungserfolge im Sinne der Patienten präsentieren zu können. Wir wünschen den beiden Herren auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute. Ich danke besonders den Teams von Prof. Dr. Thorsten Brenner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Prof. Dr. Dietrich Beelen, Direktor der Klinik für Knochenmarktransplantation, und Prof. Dr. Oliver Witzke, Direktor der Klinik Infektiologie, und den großartigen Pflegeteams, die bei diesen Fällen in überragender Weise die Behandlung und Versorgung sichergestellt haben”, sagte Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet dankte der Universitätsmedizin Essen in einem Schreiben: „An dieser Stelle ist Solidarität das Gebot der Stunde. Mein Dank geht daher an Sie, lieber Herr Prof. Werner, und Ihre Teams. Ohne die Unterstützung Ihrer Ärzte, Pflegekräfte und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre dies so nicht möglich gewesen. Ich bitte Sie, meinen Dank auch innerhalb des Hauses weiterzugeben. Sie haben durch Ihr Engagement ganz wesentlich zu einem starken Zeichen europäischer Solidarität und Menschlichkeit beigetragen.“

Mehrere Kliniken in Nordrhein-Westfalen hatten Corona-Patienten aus Italien und aus Frankreich aufgenommen, um Krankenhäuser in diesen Ländern zu entlasten.

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