Ein Teil der Sonsbecker Kräfte ist zur Löschwasserentnahme an einem Gewässer eingesetzt, an dem auch Hubschrauber der Bundespolizei ihre Außenbehälter füllen (Foto: Feuerwehr Sonsbeck)
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Kreis Wesel/Niederkrüchten/Nettetal/ Oberhausen/Essen. In der Nacht zum 21. April wurde die Bezirksbereitschaft 1 des Landes Nordrhein-Westfalen zur überörtlichen Hilfe nach Niederkrüchten im Kreis Viersen alarmiert. Grund für die Alarmierung ist ein bereits länger andauernder Waldbrand im dortigen deutsch-niederländischen Grenzgebiet. Dort war am Montagmittag im Naturschutzgebiet De Meinweg bei Herkenbosch ein Großbrand ausgebrochen. Die Bezirksbereitschaft 1 wird aus Einsatzkräften sowie Fahrzeugen und Gerätschaften der Feuerwehren aus den Kreisen Wesel und Kleve sowie der Stadt Duisburg gebildet. Die Feuerwehr Sonsbeck unterstützt mit drei Feuerwehrangehörigen ein Löschfahrzeug der Feuerwehr Neukirchen-Vluyn, außerdem wird bei diesem Einsatz ein Tanklöschfahrzeug mit sechs Einsatzkräften gestellt. Die neun beteiligten Feuerwehrleute stammen aus allen drei Einheiten der Feuerwehr Sonsbeck. Die Feuerwehr Schermbeck ist mit drei Fahrzeugen und 9 Einsatzkräften im Einsatz.

Auch vier Wehrleute der Löschgruppe Menzelen aus Alpen machten sich mit dem MZF auf den Weg zum ersten Sammelpunkt an der Hauptfeuer- und Rettungswache in Moers. Von dort aus ging es für die Kolonne gesammelt über Duisburg ins Schadensgebiet. Seit den Morgenstunden haben die Kameraden dort ihre Arbeit im Rahmen der Wasserversorgung sowie Brandbekämpfung aufgenommen.

Gegen Mitternacht traf die Essener Einheit ein und übernahm einen Abschnitt der langen Wasserförderungsstrecke (Foto: Feuerwehr Essen)

Wasserförderungszug unterstützt bei Großbrand bei Herkenbosch

Auch am Montagabend gegen 22:50 Uhr rückten 19 Brandschützer der Feuerwehr Oberhausen, zu dem ausgedehnten Waldbrand nach Niederkrüchten im Kreis Viersen aus. Der angeforderte Wasserförderungszug (HFS) besteht aus einem speziellen Abrollbehältersystem, welches sich auf einem Wechselladerfahrzeug befindet. Dieses System ermöglicht die Wasserförderung zur Brandbekämpfung über lange Wegstrecken. Ergänzt wird diese Fahrzeugkomponente durch ein Führungsfahrzeug, einen Gerätewagen, ein Löschfahrzeug und ein Mannschaftstransportfahrzeug. Die angeforderten Einsatzkräfte werden voraussichtlich bis weit über die Morgenstunden hinaus unterstützen müssen.

Aus Essen rückte ein sogenanntes HiTrans-Fire-System aus, ein Spezialfahrzeug, mit dem in kurzer Zeit große Mengen Wasser gefördert werden können. Drei weitere dieser Spezialfahrzeuge kamen aus Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen. Alle vier gemeinsam pumpten über eine etwa siebeneinhalb Kilometer lange Strecke mehrere tausend Liter Wasser pro Minute aus dem Flüsschen Schwalm in einen in der Nähe der Einsatzstelle gelegenen Weiher, das Melickerven. Dort konnten die kleineren Löschfahrzeuge dann Wasser entnehmen und die eigentliche Brandbekämpfung durchführen. Zur Stunde laufen die Maßnahmen noch, ein erster Personaltausch hat bereits stattgefunden.

Über die Ursache des Brandes ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts bekannt. Der Einsatz dauert zurzeit noch an. (ots)

(Foto: Feuerwehr Alpen)

Erhöhte Waldbrandgefahr

Der Waldbrand im deutsch-niederländischen Naturschutzgebiet „De Meinweg“ hat gezeigt, wie gefährlich die aktuelle Lage in den Wäldern ist. Bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen genügt bereits eine fahrlässig weggeworfene, glimmende Zigarette, um die Natur in Brand zu setzen. „Vegetationsbrände können sich aufgrund der derzeit anhaltenden Trockenheit rasend schnell ausbreiten und sich zu einem größeren Waldbrand ausdehnen. Wir bitten alle Waldbesucher, die nachstehenden Tipps zu beherzigen“, warnt Leo Thoenissen, Leiter der Feuerwehr Nettetal. Die Nettetaler Wehr war zur Unterstützung der niederländischen Kollegen und weiterer Wehren aus den Kreisen Viersen und Heinsberg ebenfalls im Naturschutzgebiet im Einsatz.

Die Feuerwehr gibt vier Tipps zur Vermeidung von Bränden:

1.        Werfen Sie keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur – erst recht nicht aus dem Fahrzeug! Schnell kommt es zu einem Böschungsbrand an Autobahnen und anderen Straßen.
2.        Lassen Sie niemals Fahrzeuge mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Feldern oder Wiesen stehen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Vegetation daran entzündet. Dies betrifft neben allen Modellen mit am Fahrzeugboden liegenden Katalysatoren (viele Pkw mit Otto-Motoren) künftig auch immer mehr  Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro VI. Werden diese in den Regenerationsmodus geschaltet, können sehr hohe Temperaturen auftreten.
3.        Grillen Sie in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Respektieren Sie Verbote zum Beispiel in Waldbrand gefährdeten Gebieten.
4.        Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über Notruf 112. Hindern Sie Entstehungsbrände durch eigene Löschversuche an der weiteren Ausbreitung, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen.

Erste Lageeinweisung im Feuerwehrhaus Sonsbeck vor dem Abmarsch zum Sammelpunkt (Foto: Feuerwehr Sonsbeck)
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