v.l. Bürgermeisterkandidatin Diana Finkele, Barbara Folkerts und Sandra Punge (Foto: Klaus Dieker)
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Moers. Frieda ist traurig: Die Tiere sind weg! Gerne kommt die Neunjährige mit ihrer Mutter zum Moerser Streichelzoo. Doch die Tiere des Moerser Streichelzoos sind nach Kamp-Lintfort an den “KalistoTierpark” ausgeliehen. Auch Friedas Mutter Sandra Punge ist enttäuscht: „Ausgerechnet in diesen Corona-Zeiten, während die Kinder den ganzen Tag zu Hause sind und wir den Kindern kaum Attraktionen außer Haus bieten können, ist der Streichelzoo zu.”

Als die Tiere vor wenigen Wochen abtransportiert wurden, war die Entrüstung besonders groß. Diana Finkele, Bürgermeisterkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen bekam viele Anrufe: “Mich riefen Mütter an, die regelrecht verzweifelt waren. Denn es war das Gerücht herumgegangen, dass die Tiere wegen der Krise notgeschlachtet worden seien. Ich konnte so weit beruhigen, dass der Transport nur zur Landesgartenschau (Laga) und nicht zum Schlachthof ging. Aber das hat mir noch deutlicher gemacht, wie sehr den Menschen in Moers der Streichelzoo am Herzen liegt. Prinzipiell finde ich eine interkommunale Zusammenarbeit und eine Unterstützung der Laga gut, aber unter den aktuellen Umständen hätte man diese Entscheidung überdenken sollen.”

Seit 2017 gibt es Pläne, den Bereich des Streichelzoos zu modernisieren. Ob mit oder ohne Tiere, das war bisher unklar. “Wir möchten, dass die Tiere auf jeden Fall – spätestens nach der Laga, lieber früher – zurückkommen und dass sie Teil des Konzepts bleiben. Natürlich kostet der Unterhalt und Betrieb des Streichelzoos die Stadt Geld. Daher rufen wir dazu auf, einen Förder- oder vielleicht sogar Trägerverein zu gründen. Der Verein soll die Stadt beim Unterhalt unterstützen”, erklärt Finkele. Und: Eine Neukonzeption des Streichelzoos sollte unbedingt auch mit dem Verein erarbeitet werden.

Natürlich kann der Streichelzoo in der Art des „Grünen Klassenzimmers“ einen starken pädagogischen Charakter bekommen. “Hier würden wir gerne Patenschaften mit Fördervereinen der Schulen initiieren. Neben Spendengeldern und aktiver Mithilfe kann der Verein sich auch für Tierpatenschaften engagieren: Statt Kinder beispielsweise zu Weihnachten ein Haustier zu schenken, könnte zukünftig auch eine Tierpatenschaft unter dem Weihnachtsbaum liegen. Das würde auch die Tierheime entlasten, bei dem geschenkte Tiere oft landen”, schlägt die parteilose Finkele vor.

Derzeit gibt es von der Landesregierung Förderprogramm für Dritte Orte: Orte der Begegnung, die nicht kommerziell sind. Der Streichelzoo als kostenlose Einrichtung wäre für eine Förderung sicherlich geeignet. Wer sich für den Erhalt des Streichelzoos mit den Tieren engagieren möchte, kann sich weiter in Unterschriftenlisten eintragen oder eine EMail schreiben an: Diana.Finkele@gmx.net.

Das Team um Diana Finkele ist dabei, ein Spendenkonto einzurichten – auch das ist in Corona-Zeiten nicht ganz einfach – die Kontonummer wird so bald wie möglich veröffentlicht. “Kurz zusammengefasst: Der Streichelzoo muss bleiben! Die Bürgerinnen und Bürger werden das möglich machen”, resümiert Finkele.

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