Landrat Dr. Andreas Coenen (5.v.r.), Sebastian Cüsters (6.v.r.), Breitband-Koordinator des Kreises, Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch (3.v.r.), Bernd Gather (2.v.r.), Fachbereichsleiter Planung der Gemeinde Schwalmtal, Adrian Cherek (l.), Projektmanager Deutsche Glasfaser, und Stan Peters (4.v.r.), Connect Energy, schauen sich die Breitband-Baustelle in Schwalmtal-Ungerath an (Foto: Kreis Viersen)
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Schwalmtal/Kreis Viersen. Landrat Dr. Coenen und Bürgermeister Pesch schauen sich Breitbandausbau in Schwalmtal an

In Schwalmtal ist der geförderte Ausbau des Breitbandnetzes gestartet. Landrat Dr. Andreas Coenen und Schwalmtals Bürgermeister Michael Pesch haben sich den Fortschritt auf der Baustelle in Ungerath angeschaut. “Ich bin froh, dass wir nach den intensiven Vorarbeiten nun endlich auch Aktivitäten an der Straße sehen”, sagt Dr. Coenen. “Die digitale Infrastruktur ist ein wichtiger Standortfaktor. Deswegen bin ich sehr zufrieden, dass die Verlegung professionell und mit straffem Zeitplan umgesetzt wird.”

In Schwalmtal sind die Erdarbeiten seit Mitte März im Gange. Zunächst wurden die Hauszuführungen vorbereitet. Seit April ist das beauftragte Tiefbauunternehmen mit schwerem Gerät im Einsatz, um die die Glasfaserleitungen entlang der öffentlichen Straßen zu verlegen. Bürgermeister Pesch ergänzt: “Schon bald werden die Menschen auch im Außenbereich auf der Datenautobahn unterwegs sein. Die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten trägt Früchte.” Der Kreis Viersen baut in Kooperation mit den Städten und Gemeinden sowie dem Unternehmen Deutsche Glasfaser innerhalb von zwei Jahren das Breitbandnetz in allen neun kreisangehörigen Kommunen aus. Davon profitieren rund 4.000 unterversorgte Haushalte.

Zur optimalen Umsetzung hat die Firma Deutsche Glasfaser das Kreisgebiet in drei Bauabschnitte unterteilt. “In der ersten Phase werden neben Schwalmtal auch Niederkrüchten und Kempen ausgebaut”, erläutert Andreas Budde, Technischer Dezernent des Kreises Viersen. Beim Breitbandausbau werden anstatt des bekannten Tiefbaus hauptsächlich alternative Verlegemethoden zum Einsatz kommen, bei denen die Straßen und Fußwege nicht so stark aufgerissen werden. Klassischer Tiefbau kommt nur dort zum Einsatz, wo es anders nicht umsetzbar ist. Das spart Kosten und Zeit In Niederkrüchten startet der Ausbau in Kürze. Die erforderlichen Genehmigungen sind erteilt und das Baumaterial liegt vor Ort bereit. “Auch in Kempen können wir in Kürze mit den Verlegearbeiten starten,” sagt Breitbandkoordinator Sebastian Cüsters. “Die Genehmigungs- und Planungsprozesse mit dem ausführenden Tiefbauunternehmen und der Stadt stehen kurz vor dem Abschluss.”

www.kreis-viersen.de/breitband

Unterversorgte Gebiete

Der staatlich geförderte Breitbandausbau schließt die so genannten “weißen Flecken” im Außenbereich ans Breitbandnetz an. Dies sind Adressen, die über eine Anschlussgeschwindigkeit von weniger als 30 Mbit pro Sekunde verfügen. Im Kreis Viersen gibt es rund 4.000 dieser Haushalte, bei denen sich ein privatwirtschaftlicher Ausbau nicht rechnet.

Ausblick

Die nächsten Kommunen im Ausbauplan werden die Städte Nettetal und Viersen sein. Auch dort sind die Vorarbeiten erfolgreich angelaufen. Mit einem Beginn der Bauarbeiten wird im Sommer gerechnet. Trotz der Auswirkungen der Coronapandemie hat sich der Zeitplan nur gering verzögert.

Alternative Verlegemethoden

Das Horizontalspülbohrverfahren ist eine Richtbohrtechnik. Sie ermöglicht es, grabenlos Kabelschutzrohre zu verlegen. Das Verfahren wird häufig eingesetzt, um Hindernissen wie Flussläufe, Alleen (Baumschutz) und Bahntrassen zu queren. Es eignet sich auch für die Verlegung von Telekommunikationsleitungen in Geh- und Radwegen. Viele Marktteilnehmer bieten diese Technik standardisiert an und nutzen sie über weite Distanzen. Das Verfahren spart Kosten, Aufwand, Zeit und mindert die Belastung von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern.

Beim Pflugverfahren wird ein Verlegepflug mit Hilfe einer Zugmaschine durch das Erdreich gezogen. Dies ist beispielsweise im Bankettbereich entlang von Straßen außerhalb der Ortschaften möglich. In die gezogene Furche wird ein flexibles Leerrohr verlegt. Mikrokabelrohrverbunde sind durch ihre Flexibilität und durch die Liefermöglichkeit auf Trommeln besonders für das direkte Einpflügen geeignet. Je nach Beschaffenheit des Bodens können pro Tag bis zu 5.000 Meter Leerrohr verlegt werden.

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