Sie stellten das Nutzungskonzept für den Wissenscampus vor (v.l.): Dr. Norbert Miller (Vorsitzender des Geschäftsführenden Vorstands des Vereins Wissenscampus), Dr. Thomas Grünewald (Präsident der Hochschule Niederrhein), Dr. Gregor Bonin (Planungsdezernent der Stadt Mönchengladbach), Elke Hohmann (IHK Mittlerer Niederrhein), Dr. Ulrich Schückhaus (Geschäftsführer der WFMG und der EWMG), Hartmut Wnuck (Vorsitzender des Geschäftsführenden Vorstands des Vereins Wissenscampus) und Jürgen Steinmetz (IHK-Hauptgeschäftsführer) (Foto: IHK)
Anzeigen

Mönchengladbach. „Ein Ort mit überregionaler Strahlkraft“

Eine Heimat für Gründer und Start-ups, ein Zentrum für Wissenschaftler, Entwickler und Unternehmer, ein Ort, an dem junge Menschen den Umgang mit den Technologien von morgen lernen – all dies soll auf dem Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums an der Theodor-Heuss-Straße im Herzen Mönchengladbachs entstehen. Das hat sich der Verein „Wissenscampus Mönchengladbach“ auf die Fahnen geschrieben. Nun hat das Bündnis aus 41 Unternehmern und Vertretern von Institutionen das Nutzungskonzept für das Areal vorgelegt. „Unser Ziel ist es, einen zentralen Ort zu schaffen, um neue Ideen und Technologien gemeinsam zu entwickeln und in der Praxis zu erproben“, berichtet Hartmut Wnuck, Vizepräsident der IHK Mittlerer Niederrhein und gemeinsam mit Dr. Norbert Miller Vorsitzender des Geschäftsführenden Vorstands des Vereins Wissenscampus. „Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie kann die Stadt die Chancen des Strukturwandels nutzen?“, ergänzt Jürgen Steinmetz, IHK-Hauptgeschäftsführer und Schatzmeister des Vereins. „Diese Aufgabe können Wirtschaft und Wissenschaft nur gemeinsam lösen.“

Nach der Gründung im vergangenen Dezember hatte der Verein gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (EWMG), der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach (WFMG), Initiativen wie dem Verein nextMG und der rheform EntwicklungsManagement GmbH intensiv an einem Nutzungskonzept für das Areal des ehemaligen Polizeipräsidiums gearbeitet. Auf dieses Papier wird es nun ankommen. Denn das Gebäude ist als Landesimmobilie im Besitz des Bau- und Liegenschafsbetriebs NRW (BLB). „Eine Übertragung der Liegenschaft ist im Rahmen des Landeshaushaltsgesetzes möglich, muss aber gut begründet werden“, erläutert EWMG-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus. „Dazu dient das Nutzungskonzept. Damit haben wir nun überzeugende Argumente für die weiteren Gespräche.“ In Kürze wird der Verein „Wissenscampus Mönchengladbach“ das Papier dem Wirtschaftsminister des Landes, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, und dem BLB NRW vorstellen. Anschließend wird ein vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb beauftragter Gutachter den Wert des Areals ermitteln. Auf der Grundlage des Kaufpreises wird dann die Stadt Mönchengladbach die für den weiteren Prozess erforderlichen politischen Beschlüsse einholen.

Der Verein ist optimistisch, dass sein Konzept überzeugt. „Es geht darum, Unternehmen, Gründer, Wissenschaftler und junge Menschen an einem Ort zusammenzubringen und zu vernetzen“, erklärt Dr. Norbert Miller. „Es soll gemeinsam an Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Cyber Security oder Gaming gearbeitet werden, um neue digitale Prozesse und Geschäftsmodelle etwa für die Logistik, den Maschinenbau oder die Textilindustrie zu entwickeln.“ Gleichzeitig sollen Kinder und Jugendliche in einer Junior-Universität und einer Coding School das Know-how für die Arbeitswelt von morgen lernen.

Auch die Hochschule Niederrhein gehört zu den Treibern des Wissencampus‘. Dort sollen Forscher der Hochschule gemeinsam mit Start-ups und Unternehmen in den Bereichen „Bioökonomie / Lebensmitteltechnologie“, „Sozialer Wandel / Stadt der Zukunft / Mobilität“, „Maschinen- und Anlagenbau / Smarte Produktion“ sowie „Textiltechnologie“ forschen und Lösungen entwickeln. „Das Gelände des einstigen Polizeipräsidiums ist dafür ideal, es liegt wie ein Scharnier zwischen Hochschule, innovativen Mittelständlern, dem Monforts Quartier, der Textilakademie und den beiden Innenstadtzentren“, erklärt Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein.

Neben Räumen für Forschung und Entwicklung soll das Gelände an der Theodor-Heuss-Straße auch Co-Working-Möglichkeiten, Wohnraum für Gründer, Gastronomie-, Sport- und Freizeitangebote bieten. „Der Wissenscampus ist ein zentrales Element des Rahmenplan Hochschulquartier mg+ und bildet an der Schnittstelle der Stadt eine lebendige und unverkennbare Ost-West-Verbindung zwischen Hochschule und Monfortsquartier“, erläutert Dr. Gregor Bonin, Planungsdezernent der Stadt Mönchengladbach.

Für die Partner des Vereins ist die Entwicklung des Polizeipräsidiumgeländes zu einem Wissenscampus eine große Chance – und zwar nicht nur für Mönchengladbach. „Es würde ein Wissenszentrum mit überregionaler Strahlkraft entstehen, ein wichtiger Beitrag, um die Wirtschaft und die Gesellschaft in der gesamten Region auf die Herausforderungen des Strukturwandels vorzubereiten“, so Hartmut Wnuck.

Beitrag drucken
Anzeige