Der Einsatz von Blutegeln ist ein Teil des facettenreichen Multimodalen Ansatzes des Zentrums für Schmerztherapie (Foto: Helios)
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Oberhausen. Am Dienstag (2. Juni) ist der Bundesweite Aktionstag gegen den Schmerz, ausgerufen von der Deutschen Schmerzgesellschaft. Was es bedeutet, Schmerzen als ständigen Begleiter zu haben, weiß Patrick B. Er leidet bereits seit über zwei Jahren unter chronischen Schmerzen.

Der Epileptiker war bei den immer wieder auftretenden Krampfanfällen gestürzt und hatte sich das Handgelenk verletzt. Durch einen operativen Eingriff wurde der Bruch behandelt. Doch kurz darauf begannen die Schmerzen im Unterarm – und blieben. „Es wurde so schlimm, ich konnte teilweise nicht mal mehr eine Ein-Liter-Flasche aufheben“, erinnert sich der 29-Jährige. „Ich war bei sieben Krankenhäusern und zahlreichen Fachärzten aber niemand konnte mir helfen. Meistens wurde ich mit Cortison-Spritzen wieder nach Hause geschickt.“

„Wir beobachten leider häufig, dass Patienten mit chronischen Schmerzen einen langen Leidensweg hinter sich haben“, bestätigt Dr. Ute Mückshoff, Leitung des Zentrums für Schmerztherapie der Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen. „Permanentes Schmerzempfinden äußert sich auf vielen Ebenen: Betroffene fühlen sich geschwächt, angegriffen und zunehmend reizbar. Daher braucht es einen individuell zugeschnittenen und doch umfassenden Therapieansatz, der all diese Ebenen berücksichtigt.“ Im Oberhausener Zentrum für Schmerztherapie wird das durch ein Multimodales Konzept erreicht. Es umfasst verschiedenste Komponenten von der medikamentösen bis zur physikalischen Therapie, Bewegungs- und Entspannungsangebote, Neuraltherapie, TENS (transkutane Nervenstimulation) wie auch Akupunktur, den Einsatz von Blutegeln und psychologische Unterstützung. „Ich habe in den 14 Tagen Krankenhausaufenthalt 90 Prozent meiner Bewegungsfähigkeit zurück“, freut sich Patrick B. „Ganz werde ich die Schmerzen wohl nicht mehr los aber durch die Therapien ist es deutlich besser geworden und ich habe gelernt mit dem Schmerzempfinden umzugehen. Dafür bin ich dem Team unendlich dankbar!“

 

Telefonische Beratung am Bundesweiten Aktionstag gegen den Schmerz

Um auch mit anderen Betroffenen Sorgen und Behandlungsmöglichkeiten persönlich zu besprechen, bietet die Helios St. Elisabeth Klinik Oberhausen am Donnerstag, 4. Juni 2020, eine telefonische Beratung an. Zwischen 10 und 11 Uhr am Vormittag sowie zwischen 15 und 16 Uhr am Nachmittag haben Patienten und Angehörige die Möglichkeit sich unter der Rufnummer (0208) 8508-6655 zu informieren.

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