Machen sich ein Bild vom Zustand des Meerbuscher Waldes: Revierförster Johannes Kemper (hinten) und Michael Reschke, bei der Stadtverwaltung zuständig für den Wald (Foto: Stadt Meerbusch)
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Meerbusch. Trockenheit macht auch in diesem Jahr dem Wald in Meerbusch zu schaffen

Wie ist der Zustand des Meerbuscher Waldes? Dieser Frage sind nun Stadt- und Forstverwaltung nachgegangen. Ergebnis: Auch dieses Jahr dürfte, nach den Hitzesommern 2018 und 2019, deutlich zu trocken sein. „Das ist natürlich eine Momentaufnahme. 2020 ist bislang wieder sehr trocken. Es hängt jetzt einiges davon ab, wie sich Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten weiterentwickelt“, sagt Johannes Kemper vom Regionalforstamt Niederrhein und zuständig für den Meerbuscher Wald.

Von den rund 530 Hektar Waldfläche sind etwa 220 Hektar städtischer Forst- wie der Herrenbusch zwischen Lank-Latum, Ossum-Bösinghoven und Strümp. Da es sich dabei zu 99 Prozent um Laubwald handelt, spielt die aktuelle Borkenkäfer-Plage in Meerbusch keine Rolle. „Wir haben hier dafür vermehrt mit Eschentriebsterben oder der Rußrindenkrankheit beim Ahorn zu tun“, berichtet Michael Reschke, bei der Stadtverwaltung zuständig für den Forst. Rund 21 Prozent des städtischen Waldes bestehen aus Eschen, das Eschentriebsterben bedroht die Baumart so sehr, dass deren Fortbestand gefährdet ist. „Wir machen im 10-Jahres-Rhythmus eine so genannte ‚Forsteinrichtung‘, also eine Inventur in unseren Wäldern. Dabei verschaffen wir uns einen Überblick über die Arten, den Bestand und das Alter der Bäume. 2013 hatten wir noch rund 40 Hektar Eschen im Meerbuscher Stadtwald. Die nächste Inventur wird also 2023 fällig. Es ist aber jetzt schon abzusehen, dass wir deutlich weniger Eschen im Stadtgebiet haben werden“, so Revierförster Johannes Kemper.

Auch die Rußrindenkrankheit, die den Ahorn befällt, tritt vermehrt auf. Auslösend und begünstigend für die Verbreitung der Krankheit war vor allem der Hitze- und Trockenstress der vergangenen Jahre. „Der Klimawandel und die damit einhergehenden Wetterbedingungen begünstigen die Verbreitung von Pilzen und anderen Schadorganismen“, berichtet Kemper. Generell sieht er den städtischen Wald aber gut aufgestellt. „Wir haben in vielen Bereichen bereits naturnahe Mischbestände, die die Schäden besser kompensieren können. Außerdem haben wir in einigen Bereichen nachgepflanzt“, so Kemper weiter. Er appelliert aber an die Waldbesucher, besonders bei anhaltender Trockenheit zur Vorsicht. „Im Moment haben wir wieder eine erhöhte Waldbrandgefahr. Daher gilt vom 1. März bis 31. Oktober ein gesetzliches Rauchverbot im Wald. Auch offenes Feuer ist verboten. Zudem können durch den Brennglaseffekt Waldbrände ausgelöst werden. Besucher sollten daher Glas nicht im Forst liegen lassen. Über die Waldbrandgefahr kann man sich auch auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes informieren“, berichtet Kemper.

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