Dinslaken. Jusos Dinslaken starten eine rassismuskritische Woche
Die Ermordung des Afroamerikaners George Floyd sorgt deutschlandweit für Entsetzen und hat weltweit eine Debatte über den tiefsitzenden strukturellen Rassismus angestoßen, der auch in Deutschland ein Problem ist. „Auch in Deutschland steigt die Anzahl von rassistischen Straftaten und die Polizeigewalt gegen BIPoC (Black, Indigenous and People of Color), das zeigt vor allem auch der rassistische Terroranschlag in Hanau“, so Juso Vorsitzende Paulina Wende. In den letzten Tagen, konnte man gerade auf sozialen Netzwerken eine breite Masse an Solidaritätsbekundungen sehen, das ist gut, allerdings sollte eine kontinuierliche Auseinandersetzung der Thematik erfolgen: „Leider gibt es sehr viele Menschen, die ein oberflächliches Verständnis von Rassismus haben und ihn beispielweise nur mit der NS-Zeit assoziieren, dabei liegt dieser viel weiter in der Vergangenheit und findet sich bis heute in unseren Strukturen. In einer Gesellschaft in der wir jeden Tag Rassismus inhalieren, wird es nicht ausreichen gegen ihn zu sein, wir müssen ihn aktiv entlernen“, sagt Juso Vorsitzende Audrey Dilangu.
Wo können wir als politische Jugendorganisation anfangen? Welchen Beitrag müssen wir leisten um das Ziel einer Anti-Rassistischen Gesellschaft zu erreichen? Diese Fragen beschäftigen die Jusos Dinslaken seit geraumer Zeit. Der Weg zu einer Anti-Rassistischen Gesellschaft ist lang und auf die strukturelle und rassistische Benachteiligung mit der BIPoC in Deutschland leben müssen aufmerksam zu machen ein erster minimaler Schritt. „Mit einer rassismuskritischen Woche wollen wir Hilfestellungen für eine kontinuierliche und intensive Auseinandersetzung anbieten. Auf unseren Social-Media-Kanälen werden dafür vom 10.06.2020 – 17.06.2020 vereinzelt wichtige rassismuskritische Bildungsmaterialien geteilt“, betont Paulina Wende. Weitergehend ist es wichtig einzelne Facetten des Rassismus kennenzulernen und sich zu fragen, wo man diese wohl möglich auch im politischen Feld findet. „Schaue ich in den Dinslakener Stadtrat, oder aber auch in andere politische Repräsentationsebenen, sehe ich kein repräsentatives Abbild unserer diversen Gesellschaft, auch das sehe ich als Resultat des strukturellen Rassismus“, so Audrey Dilangu.
„Wir erhoffen uns von der digitalen Aktion besonders junge Menschen in Dinslaken zu erreichen, sie für strukturellen Rassismus wie auch für Alltags-Rassismus zu sensibilisieren und sie somit dazu ermutigen, gegen Rassismus aller Art anzugehen“, betonen die beiden Vorsitzenden der Jusos Dinslaken.