(Foto: privat)
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Mülheim. In einer Pressemitteilung mit dem Titel “Umsetzung des VHS-Bürgerentscheides” erklärt der parteilose Oberbürgermeisterkandidat Jürgen Abeln:

Ich werde den Bürgerentscheid zur VHS als Oberbürgermeister umsetzen. Der aktuelle 22,5-Mio-Euro-Sanierungsplan wird durch einen Plan ersetzt, der durch Kostenreduzierungen, Fördermittelabrufe und Akquirierung privaten Kapitals in den Kosten so verringert wird, dass er für den Stadtrat vertretbar ist und keine Schulsanierungsverschiebungen zur Folge hat. Das Angebot vom Architekten Teich, ein kostenloses Gutachten zu erstellen, werde ich annehmen.

Bereits vor dem Bürgerentscheid hielt ich eine Sanierung in Höhe von 22,5 Mio. Euro für das Gebäude zulasten von Kindern und Sportlern für nicht angemessen. Die Rückführung der VHS hätte die Sanierung von Schulen und Sportstätten um Jahre nach hinten verschoben. Ich schlug daher eine alternative Finanzierung durch Dritte vor, um aus dem Gebäude ein Veranstaltungs- und Kommunikationszentrum zu machen.

Der Bürgerentscheid fiel jedoch zugunsten der VHS aus. Ich werde als Oberbürgermeister dieses Votum akzeptieren und umsetzen.

Den Plan der Luxussanierung für 22,5 Mio. Euro werde ich sofort vom Tisch nehmen. Eine reine Brandschutzsanierung halte ich allerdings auch nicht für sinnvoll. An dem Gebäude wurde 40 Jahre lang nichts gemacht und so sieht es auch aus. Das Aushängeschild, das es mal war, ist es nicht mehr.

Um den Bürgerentscheid nun umzusetzen, werde ich an drei Punkten ansetzen:

  1. Sanierungskosten senken. Wo gibt es Einsparpotentiale? Sind alle angesetzten Kriterien notwendig? Wo können Kompromisse eingegangen werden? Was ist Wunsch, was ist Notwendigkeit?
  2. Zuschüsse ausloten. Welche Zuschüsse auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene können wir in Anspruch nehmen? Gibt es neben dem Denkmalschutz noch andere Programme, auf die wir zugreifen können?
  3. Private Mittel akquirieren. Neben Spenden sollten wir auch andere Möglichkeiten des Marketings nutzen, um private Mittel für die Sanierung zu generieren.

Dies ist die einzig realistische Vorgehensweise. Als Oberbürgermeister werde ich eine Arbeitsgruppe unter meiner Leitung einrichten, die die oben genannten drei Punkte angehen wird.

Zu Punkt 1 interessiert mich übrigens die Ansicht vom Architekten Herrn Teich in diesem Zusammenhang sehr, sie ist ein wichtiger Teil des Lösungsprozesses. Ich möchte zudem möglichst alle Seiten beleuchten und mir und den Bürgern ein umfassendes Bild machen können.

Mein Wahlprogramm sieht die Einstellung von Personal vor, das sich ausschließlich mit dem Förderprogramm-„Dschungel“ beschäftigt. In anderen Städten, wie z.B. Krefeld, hat sich diese Investition schnell wieder ausgezahlt. Der o.g. Punkt 2 wird dadurch leichter gemacht und könnte mehr Mittel einbringen, als derzeit bekannt ist.

Was die Marketingmöglichkeiten in Punkt 3 angeht, so könnte ich mir beispielsweise Namensvergaben bei Räumen vorstellen. Gegen einen entsprechenden Sanierungsbeitrag könnte ein Raum den Namen des Geldgebers tragen, anstatt einer Nummer. Aus dem Forum könnte dann z.B. das „Lieschen Müller AG-Forum“ werden. Bei Stadien ist eine solche Namensvergabe inzwischen Gang und Gäbe.

Insgesamt möchte ich auch noch einmal deutlich machen, dass ich nach wie vor das Gebäude vor allem in seiner Funktion als Veranstaltungs- und Kommunikations-Raum sehe und nicht allein als Lern- und Weiterbildungsstätte. Es sollten, wie es in den 80er zum Teil auch der Fall war, dort gesellschaftliche Events und Möglichkeiten für Künstler, Gruppen und auch Einzelbürger zur Kommunikation geben.

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