(Foto: privat)
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Mülheim. Mit Bedauern hat die CDU-Fraktion die völlig überraschende Ankündigung des Kinderschutzbundes Mülheim an der Ruhr aufgenommen, die bisher auch über das Land NRW und die Stadt finanzierte Präventionsarbeit der Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch von Kindern ab dem 1. Juli d.J. einzustellen. Die bisher im Jugendhilfeausschuss durch den Kinderschutzbund vorgestellte Beratungsarbeit (zuletzt am 29.11.2019) und die zuvor verschiedentlich geführten Vor-Ort-Gespräche auch mit CDU-Fraktionsmitgliedern ergaben den Eindruck, dass der Kinderschutzbund unter neuer Führung eigentlich auf einem guten Weg ist.

“Es muss jetzt alles unternommen werden, um gemeinsam mit allen im Kinderschutz engagierten Freien Trägern zu verhindern, dass zukünftig in die Kinderschutz-Beratung in Mülheim an der Ruhr eine Lücke gerissen wird, und vielmehr ein entsprechendes Angebot sicherzustellen”, erklärt Christina Küsters, die CDU-Fraktionsvorsitzende, in ihrem Antrag zum TOP “Vorschlag Zum 30. Juni angekündigte Schließung der Beratungsstelle des Kinderschutzbundes gegen Vernachlässigung, Misshandlung und sexuellen Missbrauch von Kindern”.

Aktuell beantragt die CDU-Fraktion: “Die Verwaltung wird beauftragt, unverzüglich mit allen im Kinderschutz beteiligten Freien Trägern Gespräche über eine Gesamtlösung für das zukünftige Beratungsangebot „Kinderschutz“ zu führen.” Des Weiteren soll die Verwaltung den Rat der Stadt und Jugendhilfeausschuss über die Ergebnisse der Gespräche mit allen hier aktiven Freien Trägern informieren und ein darauf basierendes Handlungskonzept den zuständigen Ratsgremien zur Entscheidung vorstellen. Auf der Grundlage dieses Handlungskonzeptes „Kinderschutz“ sei ein entsprechend angemessener Förderbetrag aus dem städtischen Etat zur Umsetzung des Konzeptes und damit zur Sicherstellung des Angebotes bereit zu stellen.

ASF: Gegen die schwächsten Glieder der Gesellschaft

Als „Ein Vorgehen auf Kosten der schwächsten Glieder der Gesellschaft, nämlich der Kinder“ bezeichnet Astrid Stieren, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) die Nachricht, dass der Deutsche Kinderschutzbund Ende Juni seine Beratungsstelle in Mülheim schließen will. Dazu Astrid Stieren weiter: „Diese Beratungsstelle ist eine unverzichtbare Anlaufstelle für Fachkräfte und Betreuungspersonen von Kindern, die Vernachlässigung oder Misshandlung erfahren haben. Wir wollen und werden nicht akzeptieren, dass dieses Hilfsangebot in unserer Stadt wegbricht.“

Stieren hofft, dass sich alle Verantwortlichen an einen Tisch setzen und eine Lösung zur Finanzierung der Beratungsstelle finden. „Gerade die aktuellen Vorfälle in Münster bestätigen wieder einmal auf traurige Weise, welcher Gefahr Kinder ausgesetzt sein können. Sie brauchen eine Einrichtung wie den Kinderschutzbund, der ihnen hilft und für sie eintritt. Die Kommune ist da in der Pflicht.“

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