Ein Surfbecken in Diamantform soll das Herzstück des Surfparks bilden (Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Global Shots)
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Krefeld. Bebauungsplan wird am Mittwoch erstmals von der Politik beraten

Die Pläne für eine Surfanlage im Erholungs- und Sportpark Elfrather See nehmen Gestalt an. Auf knapp neun Hektar soll – eingebettet in öffentliche Grünflächen – ein Surfpark mit ergänzenden Sport- und Freizeitangeboten und einem Campingplatz entstehen. Der entsprechende Bebauungsplan wird in der Bezirksvertretung Uerdingen am Mittwoch erstmals von der Politik beraten, am Donnerstag steht er dann im Planungsausschuss auf der Tagesordnung. Im Dezember hatten die Stadt Krefeld und der deutsche Projektentwickler Elakari eine Absichtserklärung (Letter of Intent) für einen Surfpark mit Wavegarden-Technologie unterzeichnet. Anfang Februar hat der Stadtrat den einleitenden Beschluss gefasst. Für rund 25 Millionen Euro möchte Elakari bis Sommer 2023 eine OutdoorSurfanlage mit Gastronomie-, Sport- und Freizeitangeboten im Erholungs- und Sportpark Elfrather See errichten.

Nach der jetzt vorliegenden Planung soll die Surfanlage nordwestlich des vorhandenen Parkplatzes P3 entstehen, der nördlich des Badesees liegt. Die Anlage nimmt im Wesentlichen den Bereich der Asphaltsportplätze und der westlich anschließenden Rasenflächen in Anspruch. Zentrales Element ist ein Surfbecken in Form eines Diamanten, die sogenannte Lagune. Sie umfasst 2,8 Hektar und wird durch einen 225 Meter langen Steg in zwei Hälften geteilt. So können in den einzelnen Teilbereichen unterschiedliche Wellen für Anfänger und Profis erzeugt werden. Entlang der Lagune sind weitere kleine Becken zum Aufwärmen und zu Trainingszwecken geplant. Auch Flächen für Zuschauer, zur Erholung, für Techniktraining und Yoga sind vorgesehen. Ein kleines Areal im Süden der Lagune ist für die Technik zur Wellenerzeugung reserviert.

Im Norden der Lagune soll das zweigeschossige Hauptgebäude stehen. Es enthält Verwaltungsräume, Sanitäranlagen, Räume für Wellness und Seminare sowie ein Restaurant mit Außenterrasse, das auch externen Besuchern offensteht und einen guten Überblick über die Anlage bieten soll. Auf dem Vorplatz können zum Beispiel Mitmach-Aktionen für Kinder oder Surfkunst angeboten werden. Nordwestlich des Beckens sollen weitere Sport- und Freizeitaktivitäten möglich werden, vor allem balanceorientierte Sportarten wie „Skate-Pumptrack“, Skater-Bowl, Klettern und Slacklining. Ein professionelles Beachvolleyball-Feld rundet das Angebot ab.

Auf einer Anhöhe im Westen und Südwesten des Plangebietes soll der Campingplatz entstehen, der ebenfalls privatwirtschaftlich betrieben wird. Die Anlage orientiert sich an der vorhandenen Topographie und umfasst etwa 70 Plätze für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile und 40 Aufstellplätze für Mobilheime. Die beheizbaren Unterkünfte sind auch außerhalb der Sommermonate nutzbar. Der Platz soll Touristen auch ohne Nutzung der Surfanlage zur Verfügung stehen. Die Camper haben vom Gelände aus aber einen guten Ausblick auf die künstlichen Wellen im diamantförmigen Becken.

Rund um die Anlage und den Campingplatz sind weiterhin öffentliche Grünflächen vorgesehen. Auch die Wegeführung um den Elfrather See und entlang der Regattastrecke soll erhalten bleiben. Angesteuert wird das Areal wie bisher über den Charlottering, die Rather Straße und die Parkstraße. Zentrale Anlaufstelle ist der Parkplatz P3 mit rund 310 Stellplätzen. Darüber hinaus könnte der Parkplatz P4 mit 99 Stellplätzen teilweise zur Verfügung stehen. Zur Anbindung des Parkplatzes P3 an den Campingplatz und das Hauptgebäude könnten auch kleine Elektrofahrzeuge („Golfcaddys“) genutzt werden. Mit dem Rad ist der Elfrather See ohnehin gut erreichbar. Im öffentlichen Nahverkehr wird die Verlängerung der Buslinie 058 geprüft.

Trotz der umfangreichen Anlagen werden knapp zwei Drittel der Gesamtfläche unversiegelt bleiben. Bäume und Gehölzflächen werden nach Möglichkeit erhalten und in die Planung integriert. Die erforderliche Energie für die Anlage soll nach Möglichkeit aus erneuerbaren Energien stammen. Erörtert wird auch die mögliche Nutzung der Abwärme aus der nahe gelegenen Müllverbrennungsanlage. Das gesamte Projekt soll in einen „Masterplan Elfrather See“ einfließen, der das Areal insgesamt deutlich aufwertet. Oberbürgermeister Frank Meyer sieht darin eine „Initialzündung“ für den Elfrather See: „Wir wecken hier eine schlafende Schönheit. Schon jetzt wird am E-See Rudern, Segeln, Angeln, Schwimmen und Triathlon angeboten – in Zukunft eröffnen sich noch viele weitere Möglichkeiten für Sport, Bewegung und Freizeit. Das oft unterschätzte Areal kann ein touristischer Anziehungspunkt für die ganze Region werden.“

Auch Andreas Niedergesäss, Executive Vice President des Projektentwicklers Elakari, freut sich, dass die Planungen binnen eines halben Jahres schon so weit fortgeschritten sind: „Es ist schon bemerkenswert, dass wir mit den Projektverantwortlichen der Stadt und auch unserem stetig wachsenden Team, bestehend aus Stadtentwicklern, Architekten, Hydrologen, etc., unseren Zeitplan trotz der Corona-Zeit bis jetzt einhalten konnten.“

Die Technologie zur Erzeugung dynamischer künstlicher Wellen, die in Krefeld zum Einsatz kommen soll, stammt vom Unternehmen Wavegarden. Die Wellenhöhe variiert zwischen einem halben Meter und 1,95 Metern, dadurch werden sowohl Anfänger als auch Profis angesprochen. In den Becken können bis zu 1000 Wellen pro Stunde erzeugt werden. „Wir freuen uns ganz besonders über dieses Projekt in Deutschland, wo der Surfsport immer beliebter wird, Wellen aber knapp sind. Surfer müssen oft viele Kilometer bis zum nächsten Ozean zurücklegen. Mit Wavegarden haben wir es geschafft, eine nahezu perfekte Surfstrand-Umgebung mit einem breiten Spektrum an konsistenten und ozeanähnlichen Wellen für alle Altersklassen und Leistungsniveaus zu schaffen – auch abseits der Ozeane“, betont Karin Frisch, Mitgründerin und Marketing-Direktorin von Wavegarden.

© Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
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