(Foto: Jusos Wesel)
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Wesel. Die Weseler Jusos haben Anfang Juni gefordert, Plakate mit dem Spruch „Wesel hat keinen Platz für Rassismus!“ anzubringen. Bei der Abstimmung am Dienstag im Rat hat sich die FDP Wesel als einzige Partei enthalten. Die Jusos reagieren empört.

Die FDP Wesel hat sich am Dienstag bei dem Antrag der Jusos enthalten, die Plakataktion „Wesel hat keinen Platz für Rassismus!“ zu starten. Die Begründung war, dass die FDP keine Notwendigkeit für eine Plakataktion mit klaren Statements sehe.

Der Juso-Vorsitzende Maksim Bondarenko unterstreicht: „Jedes Zeichen gegen Rassismus ist wichtig, besonders in diesen Zeiten. Das Abstimmungsverhalten der FDP ist jedoch unfassbar. Es macht auch keinen Unterschied, ob man sich bei der Frage enthält oder dagegen stimmt.“ Die Begründung der FDP, dass sie keine Notwendigkeit einer Plakataktion sehe, sei laut den Jusos „mehr als empörend“.

Erst im Februar sei der FDP-Mann Kemmerich mithilfe der AfD zum Ministerpräsidenten in Thüringen gewählt worden. „Aus diesem Dammbruch in Thüringen hat die FDP nichts gelernt. Wir müssen feststellen, dass auch die FDP in Wesel sich in eine bedenkliche Richtung entwickelt“, so Bondarenko weiter.

Nach der Veröffentlichung der Nachricht auf der Facebook-Seite der Jusos Wesel ist eine Diskussion mit dem Bürgermeisterkandidaten der FDP Stefan Bremkens entbrannt. Er verteidigte dort die Enthaltung der FDP und schrieb: „Wir haben uns enthalten, da wir ein Zeichen für Weltoffenheit und Gastfreundschaft besser gefunden hätten als ein Plakat gegen Rassismus.“

Der Juso-Vorsitzende Bondarenko kommentiert: „Dass Herr Bremkens in unserer Aktion gegen Rassismus kein Zeichen für Weltoffenheit und Gastfreundschaft erkennt ist wirklich ein starkes Stück.“ Die Jusos fordern die FDP und Bremkens nun einhellig auf sofort Stellung zu beziehen, sich von dem Abstimmungsverhalten zu distanzieren und öffentlich zu entschuldigen.

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