Rechts: Auf der Karlstraße wird zwischen Stresemannplatz und Kurfürstenstraße in Fahrtrichtung Worringer Platz ein neuer Radweg angelegt (Fotos: © Landeshauptstadt Düsseldorf, Amt für Verkehrsmanagement)
Anzeige

Düsseldorf. Amt für Verkehrsmanagement nutzt die verkehrsärmere Zeit in den Sommerferien für Bauarbeiten an den städtischen Verkehrswegen

Das Amt für Verkehrsmanagement der Landeshauptstadt nutzt die verkehrsärmere Zeit der jetzt anstehenden Sommerferien, um die städtischen Verkehrswege auf Vordermann zu bringen. In diesem Jahr werden im Zuge der so genannten Sommerbaustellen zwei Radwege-, zwölf Straßen- und vier Brücken- und Tunnelbaustellen angegangen. Rund fünf Millionen Euro werden investiert.

“Während der Sommerferien werden neue Straßenbaustellen eingerichtet und an schon bestehenden Baustellen die Arbeiten intensiv weitergeführt. Im Rahmen der Radverkehrsförderung werden zwei wichtige Bauvorhaben zum Ausbau und Lückenschluss des Radhauptnetzes umgesetzt“, erläutert Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke.

Dass der Straßenverkehr schon während der Corona-Einschränkungen deutlich zurückgegangen war, hatten sich die Mitarbeitenden im Amt für Verkehrsmanagement dazu genutzt, um die Sanierung der Fahrbahn auf der Grashofstraße, die ursprünglich für die Sommerferien vorgesehen war, vorzuziehen.

Hier die Bauarbeiten während der Sommerferien in der Übersicht:

Radwegebau

Karlstraße: Einrichtung eines neuen Radwegabschnittes
Auf der Karlstraße wird zwischen Stresemannplatz und Kurfürstenstraße in Fahrtrichtung Worringer Platz ein neuer Radweg angelegt. Im Rahmen der Sanierung der Fahrbahndecke werden die einzelnen Fahrstreifen neu angeordnet und ein gesicherter Radweg angelegt. Dabei fällt der rechte Fahrstreifen zugunsten des Radweges weg. Die derzeit mittige Fahrspur wird zur Geradeaus- und Rechtsabbiegespur. Gleichzeitig werden auch die Ampeln an den Einmündungen von Bismarck-, Friedrich-Ebert- und Kurfürstenstraße umgebaut. Während der Bauarbeiten steht dem Kraftfahrzeugverkehr jeweils nur eine Fahrspur zur Verfügung.

Der Radweg-Abschnitt ist Teil des Gesamtprojektes “Radweg Karlstraße”, das neben den Umbauarbeiten auf der Karlstraße auch eine Umgestaltung der Worringer Straße, von Teilen der Kölner Straße und des Worringer Platzes beinhaltet. Die neue Radverkehrsachse wird sich künftig von der Straße “Am Wehrhahn” bis zum Stresemannplatz erstrecken.

Zur Vorgeschichte: 2018 wurde im Rahmen der Fahrbahnsanierung auf der Kölner Straße zwischen Worringer Platz und Gerresheimer Straße in beiden Fahrtrichtungen Radfahrstreifen markiert. Anschließend wurden Anfang 2019 auf der Worringer Straße zwischen Am Wehrhahn und Ackerstraße auf beiden Seiten insgesamt 400 Meter Radfahrstreifen fertig gestellt. Im Herbst 2019 wurde auf der Karlstraße der Radweg zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Immermannstraße angelegt. Die Kreuzung Karlstraße/Ackerstraße/Worringer Straße inklusive des Abschnittes der Kölner Straße zwischen Erkrather Straße und Karlstraße (Ekiso) soll ab Herbst 2020 umgebaut werden. Eine Fertigstellung ist für das 2. Quartal 2021 vorgesehen. Sobald die Netzgesellschaft Düsseldorf unter dem nördlichen Gehweg der Karlstraße von der Bismarck- bis zur Bendemannstraße Stromleitungen verlegt hat, werden die angrenzenden nördlichen Einmündungen mit taktilen Leitelementen belegt. Im Anschluss wird die Markierung auf der nördlichen Straßenseite der Karlstraße aufgetragen.

Bauzeit für den neuen Radwegabschnitt: Ende Juni bis Mitte Juli
Baukosten: rund 200.000 Euro

Franklinbrücke/Rethelstraße: Einrichtung eines Radweges beidseitig
Eine weitere Lücke im Radwegenetz der Stadt wird derzeit auf der Franklinbrücke geschlossen. Dort wird seit Anfang Juni auf beiden Seiten der Straße ein Radfahrstreifen markiert. Für die neue Radverkehrsanlage Franklinbrücke/Rethelstraße entfällt jeweils der rechte Fahrstreifen auf der Franklinbrücke. Eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit des Autoverkehrs entsteht dadurch laut den Verkehrsmanagern nicht. Zudem werden die Anschlüsse an die Bagel-, Moltke-, Rethel- und Humboldtstraße radfahrgerecht ausgebaut.

An der Kreuzung Franklinbrücke/Bagelstraße/Moltkestraße wird in der Bagelstraße ein Radfahrstreifen für den nach rechts in Richtung Franklinbrücke und den nach links in Richtung Moltkestraße abbiegenden Radverkehr angeboten. Zur Erhöhung der Aufmerksamkeit werden die Radfahrstreifen sowohl in der Bagel- als auch in der Moltkestraße rot eingefärbt. Für den links abbiegenden Radverkehr von der Franklinbrücke in die Bagelstraße ist ein geschütztes Abbiegen über eine indirekte Radverkehrsführung im Seitenraum vorgesehen.

Bauzeit: 2. Juni bis Oktober 2020
Baukosten: 1,17 Millionen Euro

Straßeninstandsetzungen

Südring
Die Fahrbahn des Südrings wird zwischen dem Abzweig Münchener Straße und der Aachener Straße in Fahrtrichtung Neuss instandgesetzt. Im Vorfeld wurden die Straßenabläufe in den Seitenstreifen der Fahrbahn verlegt, so dass am 1. und 2. Juli-Wochenende unter Vollsperrung des Fahrbahnabschnittes die Asphaltarbeiten ausgeführt werden können. Dabei fräsen die Arbeiter den alten Fahrbahnbelag ab und ersetzen ihn durch eine neue Asphaltbinderschicht und eine lärmoptimierte Deckschicht.
Bauzeit: an zwei Wochenenden vom 3. bis 6. Juli und 10. bis 13. Juli mit Vollsperrung des Straßenabschnittes
Baukosten: rund 246.000 Euro

Liefergasse
In der Liefergasse der Altstadt wird zwischen Ratinger Straße und Mühlenstraße das unebene Kopfsteinpflaster auf der Fahrbahn und den Parkstreifen aufgenommen und neu verlegt.
Bauzeit: Mitte Juli bis Mitte August
Baukosten rund 127.000 Euro

DSK-Programm – Fahrbahninstandsetzung mit Dünnschichtbelag
Zehn Straßen werden mit einer dünnen Asphaltschicht in Kaltbauweise (DSK) in Teilen oder auf der gesamten Länge saniert und zwar in den Stadtteilen Derendorf, Stockum, Unterrath, Mörsenbroich, Hubbelrath und Lierenfeld. Es sind:
Esperantostraße,
Erich-Klausener-Straße,
Am Walbert,
Oldenburger Straße,
Vinckestraße,
Am Scheidt,
Dorfstraße,
Auf dem Scheinsfeld,
Wilhelm-Heinrich-Weg und
Posener Straße.

Die Gesamtfläche beträgt 19.000 Quadratmeter. Während der Bauarbeiten muss der jeweilige Straßenabschnitt voll gesperrt werden.
Bauzeit: ab 29. Juni bis August
Kosten aller DSK-Projekte: rund 428.000 Euro

Bernburger Straße
Die Fahrbahn des Straßenzuges Klein Eller – Bernburger Straße wird zwischen Am Turnisch und Karlsruher Straße mit einem neuen Belag aus lärmoptimiertem Asphalt versehen. In Fahrtrichtung stadtauswärts werden die Sanierungsarbeiten in den Sommerferien ausgeführt. Für die Arbeiten sind Teilsperrungen und an zwei Wochenenden eine Vollsperrung erforderlich. Die Instandsetzung stadteinwärts soll im kommenden Jahr folgen.
Bauzeit: 29. Juni bis 13. August Vollsperrung an zwei Wochenenden: 3. bis 6. und 10. bis 13. Juli
Baukosten: rund 616.000 Euro

Brücken- und Tunnelbauwerke

Theodor-Heuss-Brücke: Monitoring
An der Theodor-Heuss-Brücke wird als Ergebnis aus einer Nachrechnung zur Belastbarkeit des Bauwerks ein Monitoring ausgeführt. Dabei werden tatsächlich auftretende Spannungen an der Unterseite der Strombrücke unter definierten Belastungen gemessen. Diese Messungen wurden bereits im Winter bei kalten Temperaturen ermittelt und müssen nun im Sommer unter möglichst hohen Temperaturen wiederholt werden. Für die Umsetzung dieser Messungen ist die Vollsperrung der Brücke in beiden Fahrtrichtungen erforderlich. Für den Fußgänger- und Radverkehr bleibt die Brücke frei.

Die Nachrechnung erfolgte gemäß der “Richtlinie zur Nachrechnung von Brücken im Bestand”, herausgegeben von Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Nachgerechnet werden müssen Brückenbauwerke, die nicht nach dem aktuellen Normungsstand geplant und errichtet wurden und die eine Nutzungsänderung hinsichtlich der Verkehrsbelastung erfahren haben. Viele Brücken wurden vor rund 60 Jahren errichtet. Seither hat sich einerseits die Fahrzeuganzahl stark erhöht, die die Brücke passieren und andererseits sind auch die Achslasten der Fahrzeuge deutlich höher als die, welche bei der ursprünglichen Planung der Brücken angesetzt wurden.

Als Folge der Ergebnisse dieser Nachrechnung wurden seit November 2019 an der Theodor-Heuss-Brücke bereits folgende verkehrliche Kompensationen ergriffen:

Begrenzte Nutzung nur von Fahrzeugen bis maximal 30 Tonnen
Keine Zulassung von genehmigungspflichtigem Schwerlastverkehr
Lkw-Überholverbot in beiden Fahrtrichtungen

Bauzeit: ein Sonntag in den Sommerferien mit Vollsperrung der Brücke. Der genaue Termin wird wegen seiner Abhängigkeit von den Außentemperaturen später festgelegt und mitgeteilt.
Kosten: Die Gesamtkosten des ein Jahr lang laufenden Monitorings betragen etwa 400.000 Euro

Heinrich-Ehrhardt-Brücke: Erneuerung Korrosionsschutz
Die Heinrich-Ehrhardt-Brücke führt die Grashofstraße über das Werksgelände der Daimler AG, die Toulouser Allee und die Gleise der Deutsche Bahn AG. Der Korrosionsschutz an der Unterseite der Heinrich-Ehrhardt-Brücke weist ein Alter von rund 40 Jahren auf. Um die Dauerhaftigkeit des Bauwerkes zu gewährleisten, muss der Korrosionsschutz erneuert werden. Wegen der unterschiedlichen Gegebenheiten unter dem Bauwerk wird die Erneuerung in mehreren Bauabschnitten ausgeführt.

In diesem Jahr wird der Abschnitt auf dem Werksgelände der Daimler AG und der über der Toulouser Allee erneuert. Damit über der Toulouser Allee gearbeitet werden kann, muss ein Teil der Toulouser Allee für rund acht Wochen komplett gesperrt werden. Von der Sperrung ist die Auf- und Abfahrt der Toulouser Allee zur Heinrich-Ehrhardt-Brücke in Fahrtrichtung Westen zur Theodor-Heuss-Brücke betroffen.

Die Auf- und Abfahrt der Toulouser Allee zur Heinrich-Ehrhardt-Brücke in Fahrtrichtung Osten zum Nördlicher Zubringer und der Geh- und Radwegverkehr sind von den Sanierungsarbeiten nicht tangiert.

Bauzeit 1. Bauabschnitt: 29. Juni bis 23. August an der Toulouser Allee.
Zum Vergleich: 20 Wochen kalkulieren die Verkehrsmanager für die Gesamtsanierung 2020 einschließlich des Werksgeländes der Daimler AG.
Kosten: etwa 270.000 Euro für den 1. Bauabschnitt
Zum Vergleich: Die Kosten für die kompette Sanierung werden rund 1,5 Millionen Euro betragen.

Rheinkniebrücke: Pylonprüfung
Die Rheinkniebrücke ist eine Schrägseilbrücke mit zwei etwa 114 Meter hohen und außen am Brückenüberbau angeordneten Pylonen. Die nun anstehende Pylonprüfung ist Bestandteil einer alle sechs Jahre vorzunehmenden Hauptprüfung nach DIN 1076. Die Bauwerksprüfung an den Pylonen soll durch Höhenkletterer ausgeführt werden. Je Pylon werden für Untersuchungsarbeiten unter Seilzugtechnik schätzungsweise zwei bis drei Arbeitstage beziehungsweise insgesamt etwa sechs Schichten benötigt.

Für die Pylonprüfung werden in Abhängigkeit von der Windrichtung eine bis maximal zwei der drei Fahrspuren je Fahrtrichtung an sechs Arbeitstagen gesperrt. Aufgrund der einzuhaltenden Sicherheitsabstände zur Gewährleistung der Verkehrs- und Arbeitssicherheit ist die zur Fahrbahn gerichtete Pylonseite jedoch nur unter Vollsperrung der Brücke zu überprüfen.
Bauzeit:
fünf Tage im Zeitraum vom 27. Juli bis 11. August mit Teilsperrungen der Fahrbahnen
ein Tag Vollsperrung an einem Wochenende

Die Wochenenden 25./26. Juli, 1./2. August und 8./9. August stehen für die Arbeiten zur Verfügung. Die genauen Termine werden laut dem Amt für Verkehrsmanagement aufgrund der extremen Witterungsabhängigkeit erst mit rund einer Woche Vorlauf festgelegt und mitgeteilt.
Kosten: rund 40.000 Euro

Rheinufertunnel: Erneuerung der Strömungsmessung
Im Rheinufertunnel muss das Strömungsmesssystem, das zur Aufrechterhaltung eines sicheren Lüftungsbetriebs im Normal- und Ereignisfall dient, erneuert werden. Dafür werden 39 neue Strömungsmessstellen mit Sensoren und Auswerteinheiten installiert. Für die Anbindung der neuen Komponenten sind auch Kabelzug- und Kabelverlegearbeiten in beiden Tunnelröhren sowie den Ein- und Ausfahrten erforderlich. Wegen der derzeit extrem langen Lieferzeiten für das benötigte Material kann erst Anfang August gegen Ende der Sommerferien mit den Arbeiten begonnen werden.

Für die Erneuerung der Strömungsmessung muss der Rheinufertunnel vom 3. August bis 25. September in den Nächten von Montag bis Freitag, jeweils von 21 bis 5 Uhr, gesperrt werden.

Der rund 1930 Meter lange Rheinufertunnel verfügt durch mehrere Ein- und Ausfahrtsmöglichkeiten, den Nebenröhren und den Anschlussbauwerken über verschiedene Fahrbeziehungen in alle Himmelsrichtungen. Weiterhin ist ein Parkhaus, mit Zu- und Ausfahrten in beiden Fahrtrichtungen, am Tunnel angebunden. Der Tunnel wird täglich von rund 62.000 Fahrzeugen durchfahren.

Bauzeit: 3. August bis 25. September mit nächtlichen Sperrungen von Montag bis Freitag
Baukosten: rund 780.000 Euro

Abriss Fußgängerbrücke Nordpark verschoben
Die Fußgängerbrücke im Düsseldorfer Norden überquert die Rotterdamer Straße von Südwest nach Nordost und führt direkt in den Nordpark. Im Zuge regelmäßiger Bauwerksprüfungen wurden Schäden an dem Brückenbauwerk festgestellt. Nach einer genauen Schadensanalyse wurde das Bauwerk von den Fachleuten als technisch und wirtschaftlich nicht sanierungsfähig eingestuft. Der Abriss und die Einrichtung einer ampelgeregelten Fußgängerquerung als Ersatz wurde beschlossen. Die Signalisierung soll durch eine Bedarfsampel erfolgen.

Bauzeit: Die Abrissarbeiten werden in den Herbst verschoben, weil mit einer intensiveren Freizeitnutzung der Fußgängerbrücke gerechnet wird. Dies hängt indirekt mit der Corona-Pandemie zusammen.
Kosten: 670.000 Euro

Beitrag drucken
Anzeigen