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Mönchengladbach. Seit einigen Jahren sorgt die Crew des Kölner Tatorts um die Hauptdarsteller Dietmar Bär, Klaus J. Behrendt und Joe Bausch dafür, dass Kinder aus finanziell besonders benachteiligten Familien am ersten Schultag mit einem wertigen Ranzenset ins Schulleben starten können.

Im vergangenen Jahr hat das Tatort-Projekt „Wir starten gleich – Kein Kind ohne Schulranzen!“ gemeinsam mit dem städtischen Jugendamt 200 Sets an I-Dötzchen in Mönchengladbach verteilt. Jetzt hat der Tatort-Verein mit Unterstützung von Spendern und Sponsoren auch aus unserer Stadt noch einmal deutlich nachgelegt: Im Juni konnten 285 Ranzen an Jungen und Mädchen verteilt werden, die nach den Sommerferien in die Schule kommen.

Dabei sind sich die Kölner Tatort-Ermittler, die sich auch auf den Philippinen und in Swasiland für die Rechte von Kindern einsetzen, wie immer treu geblieben: Die Sets wurden ganz diskret und ohne PR-Tamtam, zum Beispiel durch die Kindergärten, übergeben.

Seit dem Start des Projektes 2012 hat der Tatort-Verein in den beteiligten Städten insgesamt 9.700 Schulranzen im Gesamtwert von rund 1,7 Millionen Euro verteilt. Dass in Mönchengladbach so viele Ranzen besorgt werden konnten, ist auch den Schülerinnen und Schülern des Franz-Meyers-Gymnasiums zu verdanken, die mehr als 6.000 Euro aus dem Erlös einer Spendenwanderung für das Projekt gestiftet haben.

„Ein großer Dank geht an alle Sponsoren und Unterstützer, die das Projekt zur Einschulung 2020 hier in unserer Stadt möglich machten. Und nur mit ausreichenden Spendengeldern können auch Ranzen für das folgende Schuljahr in 2021 an Erstklässler aus bedürftigen Familien verteilt werden“, betont Dörte Schall, Jugenddezernentin der Stadt Mönchengladbach

Hintergrund: 

Der Tatort-Verein

Der Tatort-Verein wurde 1998 nach den Dreharbeiten zum WDR-Krimi „Manila“ von den prominenten Schauspielern gegründet. Ein Arbeitsschwerpunkt des Vereins liegt auf den Philippinen. Dort unterstützt er Partnerorganisationen, die zum Beispiel minderjährige Mädchen aus Bordellen und Jungen aus Gefängnissen befreien. Des Weiteren engagiert sich der Verein für die Förderung des Fairen Handels von Mango Produkten, deren Rohstoffe auf den Philippinen angebaut werden und unterstützt in Swasiland, im südlichen Afrika ein Projekt zur nachhaltigen Nahrungsmittelversorgung. Seit 2007 fördert der Verein auch Projekte in Deutschland. Zunächst waren dies Bildungsprojekte an Schulen.

Das Projekt „Wir starten gleich“ – Kein Kind ohne Schulranzen!

Zahlreiche Studien der letzten Jahre haben immer wieder belegt, dass die Chancen auf gute Bildung in Deutschland immer noch stark von der sozialen Herkunft der Familie abhängen. Dies beginnt bereits mit der Einschulung der Erstklässler. Ein wertiger Schulranzen mit allen notwendigen Materialien kostet mindestens 150 – 200 Euro. Dieser Betrag ist für finanziell schwache Familien schwer oder sogar gar nicht tragbar. Viele Familien können ihren Kindern nicht oder nicht in vollem Umfang die notwendigen Materialien für den Schulanfang zur Verfügung stellen.

Damit auch diese Kinder beim Schulstart nicht schlechter gestellt sind als ihre Schulkameraden, stellt der Tatort-Verein in Kooperation mit Unterstützern bedürftigen Familien anonym wertige Schulranzen Sets mit voller Ausstattung zur Verfügung. Wichtig ist dem Verein dabei, dass die Kinder nicht erfahren, dass der Schulranzen gespendet wurde, um eine Stigmatisierung zu vermeiden.

Im Rahmen dieses Projektes hat der Tatort-Verein auch eine Aktion für Flüchtlingskinder gestartet, denn natürlich müssen und wollen auch diese Kinder eingeschult werden. Die Aktion soll den Kindern und ihren Familien ein wenig bei den Schwierigkeiten helfen, die sie zum Schulanfang und darüber hinaus nach Ankunft in der neuen Heimat zu meistern haben. Insgesamt sind mehr als ein Drittel aller Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, Kinder.

InfoKlick: www.tatort-verein.org

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