Dr.med. Rüdiger Schmidt zum neunten Mal in Folge auf der Top-Mediziner-Liste des Online-Nachrichtenmagazins Focus®-Gesundheit (Foto: privat)
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Wesel. Hypertonie – eine stille Gefahr

Die Folgen von jahrelangem Bluthochdruck werden häufig unterschätzt, denn er bleibt nicht selten lange Zeit unbemerkt. Dr. Rüdiger Schmidt, Hypertonie-Experte im Evangelischen Krankenhaus Wesel, kennt sich bestens damit aus. Der Chefarzt wird aktuell erneut in der Top-Mediziner-Liste des Online-Nachrichtenmagazins Focus®-Gesundheit gelistet, und das bereits zum neunten Mal in Folge.

Hypertonie ist eine stille schleichende Gefahr. Jedoch drohen mit Schlaganfall und Herzinfarkt nicht nur sehr ernste, sondern oft lebensbedrohliche Folgeerkrankungen. „Betroffen sind allerdings nicht nur Herz und Gehirn“, erklärt Chefarzt Dr. med. Rüdiger Schmidt. „Unter dem permanent zu hohen Druck leiden unbehandelt und auf Dauer alle Gefäße im gesamten Körper“. Der Experte für Hypertonie muss es wissen. Sein Fachwissen und seine Expertise rund um den Blutdruck, Erkrankungen und Folgen brachte den Chefarzt gerade zum neunten Mal in Folge in Deutschlands renommierte Top-Mediziner-Liste des Online-Nachrichtenmagazins Focus®-Gesundheit, die führende Ärztinnen und Ärzte in diesem Spezialgebiet ausweist. Somit gehört der Ausgezeichnete zu einem kleinen erlesenen Kreis von Fachärzten in Deutschland, die anhand großer Datenmengen aus Qualitätsberichten, wissenschaftlichen Publikationen und Befragungen von einem unabhängigen Rechercheteam in die Empfehlungsdatei aufgenommen werden.

Das tückische am Bluthochdruck ist, dass er lange Zeit keine Beschwerden verursacht. Symptome treten erst dann auf, wenn bereits Schädigungen vorliegen. „Oft wird die Diagnose Hypertonie zufällig bei einer Routineuntersuchung festgestellt“, so Schmidt. „Hier ist eine umfassende Aufklärung ganz besonders wichtig, denn, nur wer versteht, dass diese leise Erkrankung ohne Behandlung immer gesundheitliche Konsequenzen hat, der wird sich auch leichter an prophylaktische Maßnahmen und regelmäßige Medikation halten können.“

 

Hochleistung für Herz und Gefäße

Ist der Blutdruck zu hoch, muss das Herz ununterbrochen gegen den erhöhten Druck anpumpen. Eine Belastung die das Herz dauerhaft schädigen kann, ein mögliche Folge ist das Vorhofflimmern, eine Störung des normalen Herzrhythmus, wodurch das Risiko für Schlaganfälle deutlich erhöht ist. In den Arterien führt der dauerhaft zu hohe Druck zu Veränderungen wie beispielsweise Verhärtungen, Ablagerungen und Arteriosklerose wodurch sich die Gefäße gefährlich verengen können. Aussackungen – sogenannte Aneurysmen – können sich bilden. Unter den permanenten hohen Druckverhältnissen leiden auch die Gefäße der Augen. Als Spätfolge droht nicht nur eine Verschlechterung der Sehkraft, sondern auch der Verlust der Sehfähigkeit. Ebenfalls eine große Rolle spielt ein zu hoher Blutdruck bei der Entstehung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), im Volksmund auch als Schaufensterkrankheit bekannt.

 

Folgenschwerer Kreislauf

Die Nieren können sowohl Verursacher als auch Leidtragende der Hypertonie sein. Eine Schädigung der Nierengefäße kann bis zum Nierenversagen führen. „Die Nieren sind zum einen direkt an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt. Zum anderen ist medizinisch noch nicht endgültig geklärt, warum gerade Erkrankungen der Nieren auch zu Bluthochdruck führen. Fakt ist, dass bestimmte Nierenerkrankungen Hypertonie auslösen können. Dazu gehören Entzündungen der Nieren, Verengungen der Nierenarterien oder auch Zystennieren. Sind Nieren bereits durch einen Diabetes geschädigt, führt auch dies unweigerlich zu Bluthochdruck“, so Dr. Schmidt. Viel häufiger allerdings sind die Nieren durch eine Bluthochdruckerkrankung geschädigt. Die dann durch den dauerhaft zu hohen Druck geschädigten Gefäße betreffen auch die Nierenarterien. In der Folge kommt es hier zu Arteriosklerose und Entzündungen. Um in diesem Zustand eine ausreichende Durchblutung der Nieren noch zu gewährleisten, wird wiederum ein höherer Blutdruck benötigt. Darunter leiden dann wiederum besonders die kleinsten Gefäße, die Teil des Filtersystems der Nieren sind. Sie können ihre Filterfunktion immer schlechter ausüben. Die Folge ist auf Dauer eine chronische Niereninsuffizienz.  Ein folgenschwerer Kreislauf, denn eine Schädigung der Nieren, wie auch zu hohe Blutdruckwerte, machen im Anfangsstadium keine Beschwerden und bleiben daher häufig unentdeckt. Oder sie werden erst dann offenkundig, wenn es bereits zu schweren Organschädigungen gekommen ist. „Patienten mit Bluthochdruck sind Nieren-Patienten von morgen“, so die Erfahrungen des Nieren- und Blutdruckspezialisten. Wer zu hohe Blutdruckwerte hat, sollte daher immer regelmäßig seine Nierenwerte und -funktionen prüfen. Andersherum ist es wichtig, dass Patienten mit einer Nierenerkrankung regelmäßig ihren Blutdruck messen.

„Prophylaxe ist das A und O“, so der Facharzt. „Zudem ist es wichtig, ungesunde Gewohnheiten abzulegen und den Lebensstil nachhaltig zu ändern“. Ernährungsumstellung, konsequentes Gewichtsmanagement,  regelmäßige Bewegungseinheiten und die zuverlässige Einnahme von Blutdrucksenkern können Folgeerkrankungen wirksam vorbeugen.

 

Infokasten:

In Deutschland leiden rund 20 Millionen Menschen an einer Hypertonie, so die medizinische Bezeichnung des Bluthochdrucks, rund 40 Prozent aller Todesfälle sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Bei den über 55-Jährigen ist jeder Zweite betroffen.

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