Die Pelikane im Krefelder Zoo haben ihr neues Quartier bezogen (Foto: Zoo Krefeld)
Anzeigen

Krefeld. Die Pelikan-Lapgune im Zoo Krefeld ist eröffnet. Das 768.000 Euro teure Neubauprojekt für zwölf Rosa Pelikane ist eine weitere Investition in die Verbesserung der Lebensbedingungen der Tiere vor allem, weil der stressige Umzug ins Winterquartier entfällt und die Futterkonkurrenz durch die Graureiher minimiert wird. Nebenbei ist ein weiterer schöner Platz zum Verweilen im Zoo entstanden, denn von der Aussichtplattform hat der Besucher einen weiten Blick auf die Afrika-Savanne bis zur Erdmännchen-Lodge und Nashornanlage.

Die Pelikan-Lagune besteht aus einer 400 Quadratmeter großen Teichanlage mit durch Naturfelsen abgetrennten Ruhezonen für die Pelikane, einem temperierten Stallgebäude sowie einem Steg über der Teichfläche, von dem aus die Besucher die Pelikane, aber auch die anderen Bewohner der Savanne, gut beobachten können. Das freistehende Stallgebäude ist so gebaut, dass es in den Teich hineinragt und die Pelikane es nur schwimmend über den Wasserweg erreichen können. Somit besteht die Stallfläche je zur Hälfte aus dem Wasserteil und aus einem Landteil, auf dem die Pelikane brüten können. Damit wird die Futterkonkurrenz durch die im Zoo lebenden Graureiher unterbunden, die den Pelikanen zunehmend ihr Fischfutter streitig machten. Da Reiher nicht schwimmen und sich im Wasser nur „zu Fuß” fortbewegen, können sie das Stallgebäude der Pelikane aufgrund der Wassertiefe an den Hausöffnungen nicht betreten.

Eine Besonderheit ist die mit der Lagune verbundene Pflanzenkläranlage, in der das Wasser des Pelikanteiches gereinigt und zurückgeführt wird. Aufgrund der im Zoo gemachten Erfahrungen mit Pflanzenkläranlagen wurde sie doppelt angelegt, so dass im Falle einer Bakterienblüte im Frühjahr nur eine Anlage stillgelegt werden muss, während die andere weiterläuft. Finanziert wurde der Neubau durch eine Erbschaft und eine private Großspende an die Zoo Krefeld gGmbH. Der Verein der Zoofreunde steuerte 75.000 Euro bei.

Der Krefelder Zoo hält und züchtet seit 1963 Rosa Pelikane. Diese aufgrund ihres Schnabels und ihrer Gestalt unverwechselbaren Wasservögel wurden bisher auf einer Teichanlage in der Nähe des Affentropenhauses gehalten, wo ursprünglich der „Schimpansen-Wald” entstehen sollte. In der neuen Anlage ziehen als direkte Nachbarn Onyx-Antilopen in den ehemaligen Zebrastall ein, der speziell für die neuen Bewohner renoviert und optimiert wurde. Bis zum Baubeginn der Pelikan-Lagune lebten Damara-Zebras in Krefeld und zogen dann in den Schwarzwaldtierpark um. Im kommenden Jahr soll mit Bergzebras eine neue afrikanische Tierart im Zoo Krefeld heimisch werden. Die Bergzebras werden in der jetzigen Asien-Anlage leben, deren Bewohner auf freistehende Gehege im Zoo verteilt werden.

Beitrag drucken
Anzeige