Auf ein erfolgreiches Jahr 2019 blicken der Vorsitzende des Caritasverbandes Region Mönchengladbach, Dr. Christof Wellens (l.), und Geschäftsführer Frank Polixa zurück (Foto: privat)
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Mönchengladbach. Verband legt Jahresbericht für 2019 vor: Jetzt 760 Mitarbeitende

Der Caritasverband Region Mönchengladbach ist stark gewachsen. Inzwischen beschäftigt er rund 760 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – etwa 120 mehr als noch vor einigen Jahren. Hinzu kommen rund 300 ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger.

Diese Zahlen nannte Vorsitzender Dr. Christof Wellens bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2019. „Mehr und mehr Menschen in Mönchengladbach, Korschenbroich und Jüchen benötigen Unterstützung und wünschen sich dafür den Caritasverband“, so Wellens. Die Caritas sei ein attraktiver Arbeitgeber und Ausbilder. Etwa 50 Frauen und Männer erlernen derzeit hier ihren Beruf in der Pflege, im kaufmännischen Bereich, in der Hauswirtschaft oder im Rahmen eines dualen Studiums „Soziale Arbeit“.

Damit ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt zu Hause leben könnten, sei die Tagespflege ein wichtiges Angebot, so Wellens. „Hier können Senioren gut betreut mit anderen den Tag in Gemeinschaft verbringen.“ In den vergangenen fünf Jahren hat der Caritasverband drei Tagespflegen in Venn, Korschenbroich und Holt eröffnet. Eine vierte entsteht in Rheydt.

Im vergangenen Jahr habe der Caritasverband an mehreren Stellen Neuland betreten, sagte Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa. Ein Beispiel ist das 2019 abgeschlossene Umbau- und Erweiterungsprojekt am Caritaszentrum Holt. „Hier ist ein Wohn- und Dienstleistungsangebot für ältere Menschen entstanden, das in dieser Form wohl einmalig in der Stadt ist“, so Polixa.

Zu den 115 stationären Pflegeplätzen im Pflegewohnhaus, der Kurzzeitpflege und den 36 energetisch sanierten Wohnungen für Senioren mit Wohnberechtigungsschein sind drei weitere Bausteine hinzugekommen: die Tagespflege mit 16 Plätzen, zwei öffentlich geförderte „Ambulant betreute Wohngemeinschaften“ für 19 ältere Menschen sowie 19 barrierefreie Seniorenwohnungen mit Service. Polixa: „Mit dem Projekt haben wir offenbar einen Nerv getroffen, denn alle neuen Angebote wurden quasi vom Start weg gut angenommen.“

Das gilt auch für „Housing First“. Seit dem vergangenen Herbst engagiert sich der Caritasverband gemeinsam mit dem Verein Wohlfahrt in diesem Projekt für wohnungslose Menschen. Drei Wohnungen sind bereits bezogen, zwei weitere folgen in den kommenden Monaten. „Wir freuen uns sehr, dass wir auf diese Weise dazu beitragen können, dass wohnungslose Menschen eine gute neue Perspektive für sich und ihr Leben finden“, sagt Frank Polixa.

Rasant gewachsen ist der Hausnotruf-Dienst des Caritasverbandes. Ende 2019 waren es 12.441 Teilnehmer, die in einer Notsituation jederzeit einen Ansprechpartner bei der Caritas haben – rund 2.100 mehr als noch ein Jahr zuvor. 18 weitere Caritasverbände und Caritaseinrichtungen nutzen die Zentrale in der Albertusstraße, eine der modernsten bundesweit. Im vergangenen Jahr stellte der Caritasverband seinen Dienst beim Parlamentarischen Abend in Berlin zum Thema „Sozial braucht digital“ vor.

Allerdings investiert der Caritasverband nicht nur in Technik, sondern vor allem auch in seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, darunter ein Gesundheitstag, Zeitwertkonten für die Beschäftigten, eine tarifliche Bezahlung mit zusätzlicher Altersversorgung sowie ein bezuschusstes Firmenticket für den Öffentlichen Personennahverkehr sind dafür einige Beispiele. „Nur mit qualifizierten und engagierten Mitarbeitenden werden wir es schaffen, unsere Angebote zu erhalten, auszubauen und auch in Zukunft für die Menschen in der Region da zu sein“, so Wellens und Polixa.

Das habe sich sehr deutlich während der vergangenen Monate gezeigt. Wellens und Polixa bedanken sich ausdrücklich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern: „Großartig, mit welchem Einsatz sie sich der Corona-Krise gestellt haben.“ Auch bei der Caritas mussten Einrichtungen geschlossen und Dienste stark eingeschränkt werden, weil Besuchs- oder Betretungsverbote galten. „Die Belastungen für die von uns betreuten Menschen, ihre Angehörigen sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren enorm. Wir haben unser Möglichstes getan, um in dieser schwierigen Situation die Menschen weiterhin zu unterstützen und als Ansprechpartner telefonisch oder per Mail da zu sein“, erklärt Frank Polixa.

Die Corona-Zeit habe dem Verband noch einmal einen Digitalisierungsschub beschert. Das will der Caritasverband weiter forcieren. Geplant sind die Einführung der elektronischen Pflegedokumentation sowie ein neues Tool zur Gewinnung von ehrenamtlich Engagierten, die sogenannte „Anpacker-App“. Ganz analog wird der Verband demnächst „youngcaritas“ in Mönchengladbach anbieten, die Plattform der Caritasverbände für das soziale Engagement junger Menschen. Sie erhalten hier die Möglichkeit und den Anstoß, sich vor ihrer Haustür und über Grenzen hinweg solidarisch für andere einzusetzen.

Weitere neue Projekte sind der kürzlich begonnene Umbau der entwidmeten Kirche St. Johannes in Rheydt zu einem Seniorenzentrum mit 23 Service-Wohnungen und einer Tagespflege sowie der Bau eines inklusiven Kindergartens für mehr als 60 Kinder an der Urftstraße. Auch die Frühförderung und das Freiwilligen Zentrum erhalten neue Räume.

Und schließlich setzt der Caritasverband die neue generalistische Ausbildung für Pflegefachleute um. Durch die seit Anfang 2020 geltende einheitliche Ausbildung für alle Bereiche der pflegerischen Versorgung sei der Pflegeberuf aufgewertet worden, sagt Frank Polixa: „Die künftigen Pflegefachleute erhalten mehr Kompetenzen und haben noch viel mehr Möglichkeiten, ihren Beruf und die eigene Karriere zu gestalten. Wir können jungen Menschen nur empfehlen: Schaut euch den Pflegeberuf an – gerne beim Caritasverband.“

Der Jahresbericht 2019 ist unter www.caritas-mg.de abrufbar.

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