Kathrin Rothhaas (Foto: Thomas Machoczek)
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Mülheim. Büro in Dümpten ist wieder besetzt

Kathrin Rothhaas verstärkt das Team des Kirchenkreis-Flüchtlingsreferates mit einer halben Stelle als Beraterin in Dümpten. Erfahrungen aus der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit und Katastrophenhilfe bringt sie aus ihrer früheren Tätigkeit bei der NGO Adra e.V. mit. Für die Organisation der adventistischen Kirche war Kathrin Rothhaas in Auslandseinsätzen in Katastrophengebieten in Nepal, Indien und Sri Lanka sowie in Pakistan und Afghanistan aktiv.

Nach der Elternzeit steigt sie nun in Mülheim in die Flüchtlingsberatung ein. Die Flüchtlingssituation hatte die studierte Afrikanistin auch in ihrer vorherigen Arbeitsstelle im Blick. „In der Katastrophenhilfe hatte ich es oft mit Binnenvertriebenen zu tun. Die Zahl der Betroffenen ist von Deutschland aus ja oft gar nicht im Blick. In der Beratungsarbeit in Mülheim sehe ich nun ähnliche globale Probleme wie zuvor – aber von der anderen Seite, nämlich durch die Augen der Geflüchteten, die es bis hierher geschafft haben.”

Im Flüchtlingsreferat ergänzt Katharina Rothhaas das Team um Dennis Ginzburg und Saskia Trittmann. Damit ist nun auch die Außenstelle in Dümpten wieder besetzt, nachdem Saskia Trittmann die Leitung des Referates übernommen hatte. Zum Einstieg ist Kathrin Rothhaas vor allem mit Fallrecherchen rund um das Thema Familiennachzug beschäftigt. „Gerade in Coronazeiten ist es nicht so einfach nachzuhalten, welche Fristen für jeden Fall einschlägig sind und dann natürlich einzugreifen, ehe ein wichtiges Datum verstreicht. Für die Flüchtlinge ist die Unsicherheit doppelt bedrückend, sie wollen natürlich wissen, wie es für sie und ihre Familie weitergeht.”

Der direkte Kontakt der Beraterin zu den Geflüchteten wird in der kommenden Zeit zunehmen. Neben telefonischen Beratungen während des Lockdowns freut sich Kathrin Rothhaas auf mehr persönliche Gespräche. Durch ihre Auslandseinsätze hat sie schnell ein Bild vor Augen, wenn sie die Berichte der Geflüchteten hört. „Oft kann ich mir in etwa vorstellen, mit welchen Bedingungen es die Menschen in ihren Herkunftsländern zu tun hatten.”

Auf die Situation in den Lagern an Europas Grenzen blickt die Beraterin daher mit einigem Schrecken. „Es gibt zu viele Menschen, die in Europa unter unwürdigen Bedingungen in Lagern hausen müssen. Und ich kann es nicht verstehen, dass oft nicht einmal den Bedürftigsten, den Kindern, einfach und schnell geholfen wird.”

„Europa sollte sich solidarisch verhalten und für eine gerechtere Umverteilung der Hilfesuchenden sorgen“, wünscht sich die Beraterin. „Ein geregelter, vereinfachter und vor allem schnellere Familiennachzug wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“.

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