v.r. Ralf Janssen, Patricia Gerlings-Hellmanns, Peter Driessen, Bernd Janssen (Foto: privat)
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Kerken. Bei einem gemeinsamen Termin in Aldekerk informierten sich Bürgermeisterkandidatin Patricia Gerlings-Hellmanns und Landratskandidat Peter Driessen über den geplanten Bau eines Ärztehauses in Kerken-Aldekerk. Apotheker Bernd Janssen erläuterte den derzeitigen Planungsstand und informierte darüber, dass er für diese Baumaßnahme sein Grundstück zur Verfügung stellen würde. Dieses Grundstück liegt hinter seiner Apotheke in Aldekerk mit direkter Anbindung an den großen Einzelhandelskomplex in der Nähe der B9.

Seit mehreren Jahren beschäftigt sich Apotheker Janssen mit dem Thema Ärztehaus. Er führte hierzu zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Ärzten aus Kerken und Umgebung. In den letzten zwei Jahren sind in Aldekerk zwei von drei Ärzten in den Ruhestand gegangen. In einer Praxis konnte ein Nachfolger gefunden werden. Es hatte sich in den Gesprächen auch gezeigt, dass die Ärzte Interesse an einem Ärztehaus haben.

Bürgermeisterkandidatin Patricia Gerlings-Hellmanns, selbst Arzthelferin, hält die Errichtung eines zentralen Hauses für die Gesundheitsversorgung für sehr wichtig. „Mir ist wichtig, dass wir langfristig auch eine Lösung in Nieukerk im Auge haben. Wie schnell es gehen kann, dass ein Arzt seine Praxis schließt und keinen Nachfolger hat, haben wir dort gerade gesehen. Die Gemeindeverwaltung und der Rat, müssen in Zusammenarbeit mit den Ärzten hier rechtzeitig die Weichen stellen“, so Gerlings-Hellmanns.

Die Kreisverwaltung beschäftigt sich ebenfalls seit vielen Jahren mit der Thematik „Ärztemangel im Kreis Kleve“. Der Kreis Kleve unterstützt z. B. finanziell die Suche von Nachfolgern für vorhandene Praxen.

Landratskandidat Peter Driessen, derzeit noch Bürgermeister in Bedburg-Hau, ist dort bereits seit über 2 Jahren mit der Planung eines Ärztehauses beschäftig. „Kein einfaches Thema, denn es gibt immer wieder Faktoren, die den Planungen im Wege stehen“, so Driessen. „Junge Ärztinnen und Ärzte wollen sich nicht unbedingt im ländlichen Bereich niederlassen. Auch die sich verändernden Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familien und Beruf sind oftmals mit einer eigenen Praxis in Vollzeit nicht zu vereinbaren“, so Driessen weiter.

Driessen machte darauf aufmerksam, dass es sinnvoll sei, für solche Bereiche ein Sondergebiet, im Rahmen der Bauleitplanung, auszuweisen. Der Zweck sollte sich auf den medizinischen Bereich beschränken. „Der Vorteil könnte eine Beschleunigung des Genehmigungsprozesses sein“, sagt Gerlings-Hellmanns. „Auch in Nieukerk müssen wir zeitnah nach einem geeigneten Grundstück oder Bereich suchen. Durch die Ausweisung neuer Baugebiete in Kerken ist es wichtig bereits jetzt an einer langfristigen Lösung zu arbeiten“, so Gerlings-Hellmanns abschließend.

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