Alltagsmenschen am Königsee (Foto: privat)
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Moers/Kamp-Lintfort. Die Empörung und das Unverständnis waren bei allen Beteiligten, aber auch bei den Moerser Bürgerinnen und Bürgern groß, als kurz nach dem Aufstellen der 24 „Alltagsmenschen“ in Moers, eine erste massive Beschädigung an einer Figur am Hanns-Dieter-Hüsch-Platz festzustellen war. Doch jetzt scheint sich die Sache aufzuklären. Denn am heutigen Dienstag erreichte das Moerser Stadtmarketing eine Mail, in der sich der mutmaßliche Täter zunächst bei allen Beteiligten entschuldigte und erklärte, er habe sich bereits bei der Polizei gemeldet. „Ich möchte mich in aller Form bei den Verantwortlichen, entschuldigen. Es war nie meine Absicht, das Eigentum anderer zu beschädigen oder wie leider hier passiert, zu zerstören… es geht mir auch darum, für meinen Fehler gerade zu stehen und mich zu entschuldigen… bei Fr. Christel Lechner und auch bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Moers“, heißt es in der Mail.

Achim Reps von der Immobilien- und Standortgemeinschaft Moers e.V. und Michael Birr, Chef des Moerser Stadtmarketings sind erleichtert, dass es sich – anders als in Rheinberg –  offenbar nicht um eine mutwillige Zerstörung der Figur handelte. Für die Künstlerin selbst beginnt jetzt die Schadensregulierung, zudem muss sich der mutmaßliche Täter noch vor der Justiz verantworten, denn vor allem die anzunehmende Fahrerflucht ist kein Kavaliersdelikt. „Wir denken natürlich auch über eine künftige Kameraüberwachung der Standorte nach, das muss aber zunächst mit den Behörden besprochen werden. Klar ist, wir werden auch in Zukunft jede Manipulation an den Exponaten strafrechtlich verfolgen. Nun hoffen wir aber, dass die nächsten Wochen und Monate ohne Beschädigungen verlaufen, denn eigentlich sind die Alltagsmenschen gekommen, um uns Freude zu bereiten“, sind sich Reps und Birr einig.

Inzwischen meldet auch die Kreispolizeibehörde zu der Beschädigung der Alltagsmenschen unter dem Titel “22-Jähriger aus Kamp-Lintfort bekennt sich per Mail für Beschädigung der Alltagsmenschen – Möglicherweise Verkersunfallflucht”: Erste Ermittlungen haben ergeben, dass es sich offensichtlich um einen 22-Jährigen aus Kamp-Lintfort handelt. Mit der Zerstörung der “Alltagsmenschen” in Rheinberg soll der Kamp-Lintforter nichts zu tun haben. Die Kriminalpolizei ermittelt aktuell zu den Hintergründen.

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