(Foto: Holger Klink)
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Mülheim. Mit dem Westerfrölkeweg in der Goldberggruppe betreut der Mülheimer Alpenverein einen der anspruchsvollsten Gratsteige im größten Schutzgebiet der Alpen, dem Nationalpark Hohe Tauern. Der fortschreitende Klimawandel und die Starkwetterereignisse im vergangenen Herbst und Winter haben auch dieses Jahr wieder massive Spuren hinterlassen, die nun von einer Gruppe der Sektionsjugend im Rahmen eines zweiwöchigen Arbeitseinsatzes so weit wie möglich wieder behoben werden – trotz der coronabedingten Einschränkungen.

So erneuert der Arbeitstrupp nicht nur viele Wegmarkierungen des Steigs, der sich über zwölf Kilometer auf einer Höhe zwischen gut 2.300 und knapp 2.900 Metern Meereshöhe bewegt, sondern setzt auch viele drahtseilgesicherte Wegstellen wieder instand. Dort werden neue Haken gesetzt, teils auch neues Drahtseil eingezogen. In anderen Arbeitsabschnitten gilt es, neue Drainagen anzulegen, um den Weg vor Erosion zu schützen. Auch Mäharbeiten stehen auf dem Programm des Arbeitstrupps, genauso das Ausschneiden von Büschen und Bewuchs entlang der Wegführung.

Auch Wartungsarbeiten auf der Böseckhütte (2.594m), Mülheims höchstgelegenem Gebäude, stehen an. Noch im vergangenen Jahr hatte die Alpenvereinssektion die Hochgebirgshütte aufwendig mit einem solarbetriebenen Lüftungssystem ausgestattet, das nun einer Inspektion unterzogen werden wird. Unmittelbar an der Hütte werden die Arbeiten an einer geplanten Wegverlegung fortgesetzt. In den vergangenen Jahren war die ursprüngliche Wegführung aufgrund des Permafrostrückgangs hier zusehens instabiler geworden.

Die arbeitsfreien Tage nutzt die Gruppe natürlich für weitere Bergtouren in dem einzigartigen Terrain zwischen Hochalmspitze (3.360m), Ankogel (3.252m) und Großglockner (3.798m), etwa in die Klettergebiete am Arthur-von-Schmid-Haus (2.281m) unterhalb des Säulecks (3.086m). Hier bereitet das Team die Sommerfreizeit der Sektionsjugend im kommenden Jahr vor. Immer etwas Besonderes: die Tauernüberquerung vom Gasteiner Tal hinüber nach Mallnitz, die die Teilnehmer/innen gemeinsam mit Bergfreund/innen der Partnersektion Mallnitz des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) unternehmen. Schließlich geht es durch Fels, Schnee und Eis direkt über den Scheitel der Alpen, den Alpenhauptkamm.

Unterm Strich bleibt immer die Erkenntnis, dass zwei Wochen in der Regel viel zu kurz für die einzigartige Kärntner Hochgebirgsregion sind, die zu den ursprünglichsten der Alpen zählt. Gerade auch dann, wenn das Basiscamp für einen solchen Arbeitseinsatz den Namen „Himmelbauer“ trägt. Denn wer will schon freiwillig „aus dem Paradies wieder zurück auf die Erde“ und in die Realität der Corona-Pandemie?

InfoKlick: kommunikation@alpenverein-muelheim.de

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