(Foto: Patrick Opierzynski, Stadt Essen)
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Essen. Die Zukunft von Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) in Essen bleibt weiter ungewiss. Mit der gestrigen bestätigten Kündigung der Filiale am Willy-Brandt-Platz ist offenbar eine Entscheidung seitens des Warenhauskonzerns endgültig gefallen. “Diese Entscheidung bedauere ich sehr. Insbesondere mit Blick auf die engagierten und oftmals langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus am Willy-Brandt-Platz”, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. “Es wurden in den letzten Tagen und Wochen viele intensive Gespräche geführt, um doch noch einvernehmliche Lösungen zu finden, seit dem bekannt wurde, dass sich beide Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof und auch die Filiale von Karstadt Sports auf der Schließungsliste des Konzerns befinden. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich nach Kräften für den Erhalt ihrer Filiale und damit auch ihrer Arbeitsplätze eingesetzt. Das alles hat am Ende offenbar nicht dazu geführt, dass die Konzernführung zu einer anderen Entscheidung gekommen ist.”

Das Haus am Willy-Brandt-Platz hat eine lange Warenhaustradition. Nun gilt es, gemeinsam mit dem Eigentümer, der Koerfer-Gruppe, den Standort am Tor zur Essener City bestmöglich zu entwickeln. Sowohl die Stadtspitze als auch die EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und die EMG – Essen Marketing GmbH stehen hierzu in Gesprächen mit dem Eigentümer über verschiedene Szenarien und mögliche neue Nachnutzungskonzepte. “Für die Immobilie am Willy-Brandt-Platz gibt es gute Perspektiven”, so EMG-Chef Richard Röhrhoff. “Wir sind in Gesprächen mit der Koerfer-Gruppe und weiteren Akteuren der Innenstadt. Pläne für die Neugestaltung des Willy-Brandt-Platzes mit mehr Aufenthaltsqualität, mehr Grünanteil und als zentraler Treffpunkt für die Innenstadt laufen auf Hochtouren.”

Unterstützung hierfür hat auch das Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt. Mit der Hilfe des Landes in Höhe von bis zu 250.000 Euro können nun Planungsprozesse angeschoben werden. Das Sofortprogramm “Innenstadt 2020” ermöglicht dabei vor allem die Erstellung städteplanerischer Konzepte. Erste Ideen wurden der Stadt bereits vorgelegt.

Auch die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes im Rahmen der geplanten neuen Bahnhofstangente mit der Anbindung einer Fahrradstraße, der Neugestaltung einer Haltestelle gegenüber des Hauses der Technik und einem begrünten Gleisbett sollen auf das neue Eingangstor zur Innenstadt einzahlen. Dieser Zusammenhang wird bei den Planungen ebenfalls berücksichtigt.

Verhandlungen über Filiale am Limbecker Platz dauern noch an

Gleichzeitig kämpfen Oberbürgermeister Thomas Kufen und EWG-Geschäftsführer Andre Boschem weiter um den Erhalt der Filiale im Limbecker Platz. Erst gestern hat es dazu weitere Vermittlungsversuche der Stadtspitze zwischen der Vermieterseite, dem GKK-Konzern sowie dem Insolvenzverwalter gegeben. Alle Beteiligten hoffen, dass es hier noch einen Verhandlungsspielraum auf beiden Seiten gibt. “Bis zum Ende dieser Woche soll es hier zu weiteren Abstimmungsprozessen kommen”, so EWG-Chef Andre Boschem.

“Beide Vermieter in Essen sind Galeria Karstadt Kaufhof ein großes Stück entgegengekommen und haben gute Möglichkeiten für eine Zukunft in Essen aufgezeigt”, so Kufen. “Die Entscheidung, ob Essen weiterhin Standort von Galeria Karstadt Kaufhof bleibt, liegt jetzt beim Konzern.”

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