Coole Idee vom ABA Fachverband: Riesengroße Seifenblasen kreisten über dem Schulhof (Foto: VKJ)
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Essen. ABA Fachverband, DKSB und Allbau begeistern die Kids – VKJ unterstützt ganz kreativ

Ganz schön was los war in dieser Woche auf dem Schulhof der Hüttmannschule in Altendorf. Hier hatte der „ABA Fachverband Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen e.V.“ (ABA) gemeinsam mit dem Deutschen Kinderschutzbund Ortsverein Essen (DKSB) und dem Allbau ein Ferienprogramm auf die Beine gestellt, das nicht von dieser Welt war.

Geplant war alles ganz anders: „Seit drei Jahren machen wir diese Ferienaktion nun schon an drei Standorten, aber Corona hat uns alles ganz schön durcheinander gewürfelt“, sagt Eva Hofmann vom ABA. Durcheinandergewürfelt scheint auch der Name des Projektes: „ANOROCO“. „Das steht für ‘O Corona’“, klären Ann-Christin Vitzthum und Rebecca Schultheiß vom VKJ-Young* auf, die auch mit einem Stand dabei sind. „Eigentlich finden die Aktionen an verschiedenen Stellen im Stadtteil statt und wir wären eine Station in Altendorf geworden“, erklärt Vitzthum. „Aufgrund der geltenden Abstands- und Hygieneregeln haben wir nun alles auf den Schulhof hier verlegt“, erklärt Eva Hofmann. Und weil sich „ANOROCO“ anhört wie nicht von dieser Welt, geht die Geschichte dazu so: „Anoroco ist ein weit entfernter Planet und wir laden die Kinder auf die Raumstation ein“, erklärt Ann-Christin Vitzthum. Am VKJ-Stand kann sich deshalb jeder kreativ ausstatten. „Wir basteln Raumanzüge, kleine Planeten, einen Astronautenausweis und zum Abschluss gibt’s eine Urkunde“, so die Leiterin des VKJ-Young*. Dabei setzt das Team des VKJ, Verein für Kinder- und Jugendarbeit in sozialen Brennpunkten Ruhrgebiet e.V., vor allem aufs Upcycling. „Für die Raumanzüge nehmen wir alte Regenponchos und unsere Planeten bestehen aus ausrangierten Suppenschalen“, lacht Ann-Christin Vitzthum.
Beim Organisationsteam der Ferienaktion ist die Verteilung auch ganz klar: „Wir sind mit dem Spielmobil in jeder Woche dabei und bieten zum Beispiel Dosenwerfen, einen großen Bewegungsparcours, Bogenschießen oder Bobby Car-Rennen an“, sagt Magdalena Widlak, stellvertretende Leitung Spielmobil beim DKSB. Dem Allbau, für den Jannica Wiesweg-Böttcher (Allbau Sozialmanagement und Kinder- und Jugendbeauftragte) dabei ist, ist es wichtig, dass die Kinder ihr Quartier kennenlernen. „Wir haben heute die Stadtteilrallye organisiert“, sagt sie. „Die Kinder treffen hier den Außerirdischen ‘AC124’, der in seiner Galaxie gerade Ferien hat und bei uns Urlaub macht. Die Kinder sollen ihm ihr Quartier zeigen und alles erklären.“ Dass es im Stadtteil viel zu entdecken gibt, wissen die drei Hauptorganisatorinnen aus den Vorjahren. „Wir haben letztes Jahr rund um den Ehrenzeller Platz einen Leuchtturm gefunden. An einer Hausfassade. Der ist mir nie zuvor aufgefallen“, verrät Eva Hofmann.

Zusammengefunden haben die drei übrigens über die stadtweiten Spielplatzpatenschaften. Der ABA Fachverband organisiert in Essen die Spielplatzpatenschaften, der DKSB unterstützt die Paten mit dem beliebten Spielmobil und Jannica Wiesweg-Böttcher ist als Kinder- und Jugendbeauftragte des Allbau, der ebenfalls viele Spielplätze in Essen baut und betreut, zur Gruppe gestoßen. Dass es in den Stadtteilen an kostenfreien Ferienangeboten mangelt, war allen bewusst und die Idee, gemeinsam drei Ferienwochen an unterschiedlichen Orten durchzuführen, geboren. Unterstützt wird das Projekt finanziell über das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Programm „Kultur macht stark“, das lokale Bündnisse für Bildung fördert.

Aufgrund der Auflagen kann die Ferienaktion in diesem Jahr nur für 60 statt 100 Kinder angeboten werden und auch nur verkürzt über 3 statt 6 Stunden pro Tag. Auf das gemeinsame Mittagessen müssen die Kids auch verzichten. „Das geht mit dem regelmäßigen Desinfizieren und Abstandhalten einfach nicht“, bedauert Eva Hofmann.

Trotzdem freuen sich nach der erfolgreichen ersten Ferienaktion nun alle auf die weiteren Stationen: Ab kommenden Montag bis zum 24. Juli gibt es die Ferienaktion an der Tuttmannschule in Stoppenberg und vom 27. bis 31. Juli an der „Schule am Wasserturm“ im Südostviertel. Wer mitmachen möchte, kann sich vor Ort ab 15 Uhr anmelden. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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