Symbolbild "Unbekannte rufen Opfer an" (Foto: Polizei Kreis Unna)
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Grevenbroich. In Grevenbroich wurden erneut zwei Fälle mit so genannten falschen Polizeibeamten bekannt.

Zunächst erhielt am Donnerstag (16.07.) eine 77-Jährige Grevenbroicherin den Anruf eines Unbekannten, der sich als “Herr Krüger” ausgab und behauptete, dass ihr Geld auf der Bank nicht mehr sicher sei. Um überzeugender zu wirken, gab er eine Gesprächsunterbrechung vor und ließ sie aus dem laufenden Gespräch die 110 wählen. Dort meldete sich ein vermeintlicher “Kollege” und die Unterhaltung lief weiter. Als es dann tatsächlich zu einer Unterbrechung des Telefonats kam, wählte die Seniorin erneut die 110, im Glauben, “Herrn Krüger” zurückzurufen. Dieses Mal jedoch nahmen echte Polizeibeamte der Leitstelle ab und die Sache klärte sich schnell als Betrugsversuch auf.

Weniger Glück hatte tags darauf (Freitag, 17.07.) ein Senior aus Grevenbroich. Ein vermeintlicher Polizeibeamter mit Namen Herr “Krüper” meldete sich gegen 10 Uhr und erzählte ihm ebenfalls die Geschichte mit dem Geld, das auf der Bank nicht mehr sicher sei. Er überzeugte den lebensälteren Wevelinghovener durch mehrere Anrufe von der Dringlichkeit der Situation, sodass dieser Bargeld von seiner Bank abholte und zur Übergabe an die angebliche Polizei in eine Ledertasche verpackte. Sodann sollte er mit der Tasche ins Auto steigen und wurde durch Wevelinghoven gelotst. Dann sollte er die Tasche an einer bestimmten Stelle aus dem Auto werfen. Ein unbekanntes Pärchen war jedoch zufällig zugegen und gab dem Senior die Tasche wieder – weil er sie ja verloren habe.

Daraufhin wies der “Polizist” den Senior an, die Tasche an einem Glascontainer an der Ecke Grevenbroicher Straße/”An Mevissen” abzustellen. Dies wurde von einem weiteren Zeugen von der anderen Straßenseite kommentiert, dass man dort nur Glas entsorgen dürfe. Der Senior beließ die Tasche am Container und fuhr zunächst weiter, konnte jedoch aus der Ferne einen dunklen Wagen beobachten, der an der Stelle hielt. Eine Person sei ausgestiegen und habe die Tasche augenscheinlich an sich genommen. Anschließend sei das Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit davon gefahren.

Der Senior fuhr nach Beendigung des Telefonats zur Wache Grevenbroich, wo sich der Sachverhalt als Betrug durch einen “falschen Polizeibeamten” herausstellte.

Das Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeugen. Wer zwischen 12 und 13 Uhr am Freitag (17.07.) an der Grevenbroicher Straße, Höhe der Straße “An Mevissen” das dunkle Fahrzeug oder Personen beobachtet hat, wird gebeten, sich unter der Nummer 02131 300-0 mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Ebenso werden die bereits erwähnten Zeugen gebeten, sich zu melden.

Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei noch einmal vor diesen Betrugsmaschen, die sich vornehmlich gegen ältere Bürgerinnen und Bürger richten. Machen Sie sich bewusst: Die Polizei wird Sie niemals nach dem Aufbewahrungsort Ihrer Wertgegenstände und Ihres Bargelds fragen und es für Sie “sicher aufbewahren” wollen. Geben Sie am Telefon keine persönlichen Daten oder Ihre Vermögensverhältnisse preis.

Bitte beachten Sie auch: Wenn ein Telefongespräch einmal besteht, bleibt das so, auch wenn Sie zwischendurch eine andere Nummer wählen! Erst, wenn Sie wirklich aufgelegt haben, ist das Gespräch mit dieser Leitung beendet. Gerade die 110 sollten Sie im Notfall selbst wählen. Weitere Informationen zu den Betrugsmaschen finden Sie hier: https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/artikel/vorsicht-vor-betruegern (ots)

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