Quartiersmanager Sandy Schilling (links) freut sich über die Unterstützung durch die neuen Quartierhelfer in Krefeld (Foto: Uwe Esser)
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Krefeld. Unterstützung aktiver Nachbarschaften durch Verbesserung des Wohnumfelds

Zur Unterstützung aktiver Nachbarschaften hat die Stadt Krefeld im Rahmen von öffentlich geförderter Beschäftigung zehn Stellen für Quartiershelfer geschaffen. Sie unternehmen täglich einen mehrstündigen Kontrollgang durch das Quartier, melden Auffälligkeiten an die zuständigen Behörden und übernehmen selbst kleinere Aufgaben von Pflege und Müllbeseitigung. Die Mitarbeiter sind jedoch mehr als ein Hausmeister unter freiem Himmel. In den vorerst geplanten zwei Jahren Präsenz im öffentlichen Raum können sie durch die Kontakte und Kenntnisse im Quartier eine wichtige Lotsenfunktion für die dortigen Bewohner übernehmen. „So nahe war die Stadtverwaltung noch nie an den städtischen Nachbarschaften. Die Quartiershelfer können ohne große Barrieren eine wichtige Funktion im öffentlichen Raum erfüllen und dazu beitragen, das gemeinsame Gefühl fürs Quartier zu aktivieren und zu stärken“, sagt Oberbürgermeister Frank Meyer.

Die Kommunale Zentralstelle für Beschäftigungsförderung (Kom.ZfB), das Jobcenter und der städtische Arbeitsmarktkoordinator David Nowak haben mit den Quartiershelfern gemeinsam wichtige Ressourcen für die Quartiersarbeit aktiviert und sinnvolle Wege der Beschäftigung innerhalb des sozialen Arbeitsmarktes ausgelotet. Für den städtischen Quartiersmanager Sandy Schilling ist dies ein Idealzustand im Hinblick auf die gesteckten Ziele für das soziale Quartiersmanagement: „Wir haben nun Ansprechpartner für die Belange der Menschen im Quartier, die häufig mit der Verbesserung des Wohnumfeldes zusammenhängen“, sagt Schilling.

Die Einsatzgebiete betreffen Quartiere, die aufgrund der Daten zur Sozialstruktur als sozial belastet gelten. Die neuen Quartiershelfer sind dem Fachbereich Soziales, Senioren und Wohnen der Stadt Krefeld zugeordnet, der sich auch mit dem Schutz, der Versorgung sowie der Unterbringung von obdachlosen Menschen in akuten Krisensituationen befasst. Sie treten daher auch ihre tägliche Arbeit von Einrichtungen aus an, die im Quartier liegen, mit der Nachbarschaft vernetzt sind und über Wissen zum Sozialraum verfügen.

Derzeit unterstützen die Bürgerinitiative rund um St. Josef im Josefviertel, die Urbane Nachbarschaft Samtweberei im Samtweberviertel, die Jugendeinrichtung SpieDie im Quartier Hardenberg, die Diakonie im Bereich Stephanplatz, der Paritätische innerhalb der Vier Wälle, der Neukirchner Erziehungsverein im Bleichpfad, die Jugendeinrichtung Villa K am Stadtgarten, der Verein Emmaus und die Kirchengemeinde St. Anna die Arbeit der Quartiershelfer im Einsatzgebiet. Die neuen Kollegen sind neben der Begleitung in den Sozialräumen gut mit weiteren Akteuren wie dem Kommunalbetrieb Krefeld, der SWK, dem Bezirksdienst der Polizei sowie dem Kommunalen Ordnungsdienst vernetzt.

In den Quartieren selbst wurde bei der Einführung der Quartiershelfer deutlich, dass der Anspruch nach Aufwertung des Wohnumfeldes nur in geteilter Verantwortung und Unterstützung gelingen kann. So hoffen die Quartiershelfer vor allem auf gemeinsame Aktionen mit den Nachbarn. Verschönern, Entrümpeln und eine verstärkte Nutzung des öffentlichen Raums – die große Bandbreite an gemeinsamen Möglichkeiten wird in den einzelnen Quartieren gerade ausgelotet. Darüber hinaus sollen auch die verschiedenen Einrichtungen unterstützt werden, die Nachbarschaftsarbeit leisten. Neben den Quartiershelfern in städtischer Anstellung beteiligt sich auch der Paritätische Wohlfahrtsverband mit zwei Stellen als Anstellungsträger.

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