Michael Wilms (r.) überreichte bereits im Mai an Schulleiter Volker Werker (Georg-Büchner-Gymnasium) die ersten iPads. Nun werden weitere 3200 Geräte beschafft und verteilt (Foto: privat)
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Kaarst. Die Stadt Kaarst treibt die Digitalisierung der Schulen weiter voran. Der Hauptausschuss hat gestern Abend ein Konzept zur Beschaffung von insgesamt 3200 iPads beschlossen. „Damit sollen alle Kaarster Schüler der weiterführenden Schulen unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern in die Lage versetzt werden, sowohl im Unterricht als auch zu Hause digital zu arbeiten. Die digitale Ausstattung der Schüler darf nicht eine Frage des Einkommens der Eltern sein“, sagt Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus. Sie betont, dass die Stadt Kaarst damit eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung der Schulen im Rhein-Kreis Neuss übernimmt.

In einem ersten Schritt will die Stadt rund 400.000 Euro in die Ausstattung investieren. Zudem sollen die Fördermöglichkeiten des Landes genutzt werden. „Dieses Konzept ist das Ergebnis der bisherigen Diskussionen in den Ausschüssen, greift die politischen Anträge von CDU und SPD auf und macht unser Ziel als Verwaltung deutlich, alle Schüler mit digitalen Geräten auszustatten“, so Nienhaus weiter.

Dr. Sebastian Semmler, Erster Beigeordneter der Stadt Kaarst, unterstreicht die Bedeutung dieser Investition: „Wir haben uns bereits vor der Corona-Pandemie auf den Weg gemacht, unsere Schulen und Schüler technisch adäquat auszustatten. Die erste Jahreshälfte hat uns noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig die zeitnahe Umsetzung unserer Strategie ist. Niemand weiß, ob wir erneut eine Phase mit geschlossenen Schulen erleben. Wir wissen aber, dass Digitalisierung nur dann funktionieren kann, wenn alle mitmachen können. Kein Schüler darf in Kaarst abgehängt werden, weil zu Hause die notwenige Technik fehlt. Ich bin der Politik für ihr deutliches Signal dankbar, diese Investition in unsere Schulen und Schüler mitzutragen.“

Die iPads sollen noch in diesem Jahr den ersten Schülern übergeben werden. Die Stadt kümmert sich um die Erstinstallation und die reibungslose Übergabe an die Schüler. Der konkrete Bedarf wird in den Schulen abgefragt. Die Geräte werden den Schülern im Rahmen eines Leihvertrages überlassen, der bis zum Ende der Schulzeit gilt. Eine mögliche finanzielle Beteiligung der Eltern an der Leihe der Geräte wird von der Verwaltung nicht befürwortet: „Dieses Signal wäre nach meiner Auffassung falsch gewesen. Wir wollen bewusst alle finanziellen Hürden aus dem Weg räumen. Zudem wäre die Abrechnung der Leihgebühren mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden – die Förderung des Landes schließt eine Beteiligung der Eltern ebenfalls aus“, sagt Semmler.

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