(Foto: WBO)
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Oberhausen. Erfolgreicher Einbau von Absenkschacht mit Unterwasserbetonsohle – Neuer Anschluss an den Hauptkanal entlastet Kanalisation und schützt vor Überschwemmung

Ein nicht alltägliches Schauspiel erlebten die Oberhausener Bürgerinnen und Bürger letzte Woche in der Emmastraße in Sterkrade-Mitte. Im Rahmen einer Kanalbaumaßnahme der WBO wurde dort ein Taucher mittels eines Krans in einem Personenbeförderungskorb acht Meter in die Tiefe gelassen. Eine Präzisionsleistung des Kranfahrers, der den Taucher in den zwei Meter breiten Schacht hinabließ. Am Grund angekommen begann erst die eigentliche Arbeit des Froschmanns in seinem Trockenanzug und stabilem Helm – eine ca. 85 cm starke Betonsohle musste unter Wasser eingebracht werden, um das Schachtbauwerk nach unten zu verschließen. „Hier arbeiten wir mit Unterwasserbeton, der eingebracht wird“, erklärt Anke Froese, Ingenieurin bei der WBO. „Dieses Verfahren setzen wir ein, da der sandige Untergrund ein Abpumpen des Grundwassers nicht ohne mögliche Gefahren für die umliegenden Häuser und das Schachtbauwerk zulässt.“

 

Absenkschacht: Einbau schnell, platzsparende und ohne Vibration

Nicht nur die Industrietaucher machen die Kanalbaumaßnahme besonders. Der Einsatz eines Absenkschachts wurde von den Planern auch aus wirtschaftlichen Gründen ausgewählt. Dabei wird im ersten Schritt nur eine kleine Baugrube für das erste Schachtelement ausgehoben, ein an der Unterseite angebrachter Schneidering aus Stahl bohrt sich in den Untergrund. Anschließend wird ein weiteres Schachtelement auf das erste aufgesetzt und damit verbunden. Ist dieser Schritt vollbracht, schachtet der Bagger im Innenraum der Elemente das Erdreich weiter aus. „Durch das Eigengewicht, circa sechs Tonnen pro Betonelement, sinken diese dann weiter in das Erdreich ein – daher kommt auch der Name ‚Absenkschacht‘“, erklärt Anke Froese. „Gerade bei dicht besiedeltem Raum und einer engen Bebauung ist dieses Vorgehen sehr praktikabel. Darüber hinaus hat sich der Einbau eines Absenkschachts bei dieser Maßnahme als wirtschaftlichste Bauart erwiesen, da wir im Rahmen der Arbeiten keine großen Baugruben erstellen müssen und der gesamte Verbau wegfällt“, so die WBO-Ingenieurin. Ist der gesamte Absenkschacht mit seinen sechs Schachtelementen eingebaut, muss dieser noch an den bestehenden Kanal angeschlossen werden. „Dieser zwei Meter lange Rohrvortrieb kann aus dem Absenkschacht heraus erstellt werden, trotz enger Platzverhältnisse“, sagt Anke Froese.

 

Neuer Anschluss an den Hauptkanal zum Schutz vor Überschwemmungen

Durchgeführt wird die Maßnahme, da der Kanal der Emmastraße immer wieder unter Rückstau stand. „Deshalb haben wir dort einen neuen Kanal mit einem entsprechenden Anschluss an den Hauptkanal hergestellt und somit eine hydraulische Verbesserung erzielt“, erklärt Froese. Abschließend werden in einer sogenannten offenen Verlegung weitere elf Meter Kanal eingebaut, um auch den Zulauf zum Absenkschacht zu gewährleisten und die bestehende Altleitung wird verschlossen. „Bisher läuft die Baumaßnahme ohne Probleme und ist voll im Zeitplan. Alle Partner die daran beteiligt sind, leisten eine top Arbeit.“

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